Tag Archives: Noise-Rock

Trigger Cut – Transfer (2019; Buster)

Erinnert sich jemand noch an die hier sehr geschätzten Noiserocker Buzz Rodeo? Mit Sports und Combine haute uns die Stuttgarter Truppe zwei der besten Noise und Posthardcore-Scheiben des aktuellen Jahrtausends, wenn nicht gar darüber hinaus, um die Ohren. Leider zerstritt sich die Band während der Tour zu Combine und so wurden Buzz Rodeo nach viel zu kurzer Zeit wieder ad acta gelegt. Zum Glück gehört Ralph, Frontmann und Gitarrist der Band, zur Sorte Stehaufmännchen. Während viele mit dem Schicksal hadern würden, war für ihn von Anfang an klar, der ewige Kreuzzug gegen die durch und durch plastifizierte Chartsmusik muss irgendwie weiter gehen. Und wie! Der neu gegründete Bastard hört auf den Namen Trigger Cut und mit Sascha und Daniel hat er an der Rhythmusmaschine zwei kompromisslose Mitkrieger gefunden. Wie schon bei den seeligen Buzz Rodeo, gehts auf Buster, dem neuen Longplayer, ziemlich heftig zu Werke. Sägende Gitarren, furiose Drums und fiese, manchmal an einen alten Dieselmotor erinnernde Bassläufe vereinen sich zu einer 35 minütigen, lauten und ziemlich energetischen Noiserock-Orgie, die ultrapräzise auf den Punkt gespielt ist. Keine Sekunde zu lang und Schnörkel gibts erst recht keine zu finden.
Freunde von Steve Albini und David Yow dürften, ja sollten, nun stundenlang vor Freude im Kreis springen. Buster ist nicht weniger als ein weiteres Album von Weltformat, dass da aus dem Süden Deutschlands auf die Menschheit losgelassen wird. Absolute Empfehlung.

 

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#2018 – The Year In My Ear – Platz 2

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Daughters – You Won’t Get What You Want

Rrrrrrock! Unberechenbar, beunruhigend und laut ist der vertonte Terror der aus Rhode Island stammenden und wiedervereinten Daughters. Ein kruder Mix aus Industrial, Pessimismus, Noise Rock und beissenden Gitarren, die an Sirenen eines Bombenalarms erinnern. Ein Orkan der (fast) alles weglässt. Einfach nur g.r.o.s.s.

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Bo Ningen – Daikaisei (2012; Line To The Wall)

Heute Abend eröffnen die in London wohnhaften, japanischen Noiserocker Bo Ningen das Zürcher Konzert der Savages. Für meine Wenigkeit eigentlich ein absoluter Pflichttermin. Doch ist auf der Agenda schon seit Längerem ziemlich fett ein Termin mit der Steuerberaterin eingetragen. Daran gibts auch nichts mehr zu rütteln und somit gebe ich mir alternativ diesen schönen Liveclip und ernenn Daikaisei auch gleich zum Krach(er) des Tages.

 

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The Jesus Lizard – Puss (1992; Liar)

Krach, Krach und noch mehr Krach. Man könnte meinen ich stecke derzeit in einer Midlife-Crisis. Soweit ist es gottlob dann doch noch nicht. Ich ziehe, wie die aufmerksamen Leser sicherlich schon bemerkt haben, derzeit die dreckig hingerotzten, teils auch etwas schrofferen Soundwände dem glattpolierten und melancholischen Pop-Entwurf vor. Nach unerklärlicher,  jahrelanger Ignoranz musste das Bedürfnis ja auch irgendwann in mir wieder aufkeimen.  Am liebsten dazu gleich noch einen psychotisch theatralischen Sänger, der wie ein Gekidnappter mit klebebandzugetaptem Mund klingt. Dieser raren Spezies gehört David Yow von The Jesus Lizard , einer Post-Hardcore/Noise-Rock oder weiss der Geier was Band, an, die vor allem in den frühen 90-er Jahren und den beiden Alben Liar und Goat im Untergrund für ziemlich Furore sorgten.
Ab morgen höre ich dann aber nur noch Lana Del Rey, welche ja derzeit auch für ziemlich Aufsehen besorgt ist. Im Untergrund wie auch in der schönen und glattpolierten Welt. Ich bin jedenfalls auf das Debüt Album gespannt.

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