Tag Archives: Posthardcore

Trigger Cut – Transfer (2019; Buster)

Erinnert sich jemand noch an die hier sehr geschätzten Noiserocker Buzz Rodeo? Mit Sports und Combine haute uns die Stuttgarter Truppe zwei der besten Noise und Posthardcore-Scheiben des aktuellen Jahrtausends, wenn nicht gar darüber hinaus, um die Ohren. Leider zerstritt sich die Band während der Tour zu Combine und so wurden Buzz Rodeo nach viel zu kurzer Zeit wieder ad acta gelegt. Zum Glück gehört Ralph, Frontmann und Gitarrist der Band, zur Sorte Stehaufmännchen. Während viele mit dem Schicksal hadern würden, war für ihn von Anfang an klar, der ewige Kreuzzug gegen die durch und durch plastifizierte Chartsmusik muss irgendwie weiter gehen. Und wie! Der neu gegründete Bastard hört auf den Namen Trigger Cut und mit Sascha und Daniel hat er an der Rhythmusmaschine zwei kompromisslose Mitkrieger gefunden. Wie schon bei den seeligen Buzz Rodeo, gehts auf Buster, dem neuen Longplayer, ziemlich heftig zu Werke. Sägende Gitarren, furiose Drums und fiese, manchmal an einen alten Dieselmotor erinnernde Bassläufe vereinen sich zu einer 35 minütigen, lauten und ziemlich energetischen Noiserock-Orgie, die ultrapräzise auf den Punkt gespielt ist. Keine Sekunde zu lang und Schnörkel gibts erst recht keine zu finden.
Freunde von Steve Albini und David Yow dürften, ja sollten, nun stundenlang vor Freude im Kreis springen. Buster ist nicht weniger als ein weiteres Album von Weltformat, dass da aus dem Süden Deutschlands auf die Menschheit losgelassen wird. Absolute Empfehlung.

 

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Hot Snakes – Braintrust (2004; Audit in Progress)

Bei dem Tempo, welches die amerikanische Kultband  Hot Snakes, die ja selber aus diversen Kultbands hervorgegangen sind, auf dem Übersong Braintrust anschlägt, würde selbst der ultrascharfe Autokritiker und Wiener Stadtplaner Hermann Knopflöcher mit Vollgas in eben so einem dem Wochenede entgegenbrausen. Es braucht ja schon einiges, dass hier Fuss und Kopf nicht mitzappeln. Und wer wie ich nicht im Besitz eines stinkenden Vehikels ist, der spielt doch am besten einfach ein wenig am Lautstärkeregler. Der Rest (Polizei, verärgerte Nachbarn etc) ergibt sich von selbst. Bon week-end!

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FJØRT – Magnifique (2017; Couleur)

Rückwärts war nie vorgesehen. Und trotzdem führt der Weg nochmals ins Jahr 2017. Dank der diversen musikalischen Jahresabrechnungen tauchen auch immer mal wieder Titel auf, die man irgendwie und aus unbekannten Gründen übersehen hat und eigentlich ziemlich grossartig findet.  Und überhaupt, ein musikalischer Jahrgang ist auch 113 Jahre später – zumindest was die Auswertung betrifft –  noch nicht wirklich abgeschlossen und man sollte die Jahrescharts sowieso mit ein wenig Abstand erstellen. Hätte, müsste, würde, die Bestandsaufnahme ist erledigt. Ändert aber nix daran, dass Couleur der aus Aachen stammenden Post-Hardcore Band FJØRT ziemlich fantastisch ist.  Ein ziemliches Brett, das mich teilweise auch an Turbostaat erinnert, welches die 3 da so hinlegen. Hörtipp für Menschen, die es gerne auch mal etwas lauter mögen.

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