So oder so ähnlich hätte die neue Smashing Pumpkins klingen müssen. Zumindest was Gitarren und Melodien anbelangt. Der Rest ist weiterhin eine ganz andere Schublade, sprich sorgfältig dosiertes Blackmetal-Geknüppel, das auf Postrock, Dreampop und gar Angejazztes trifft. Für mich bislang ganz klar der stärkste Deafheaven-Release. Und mit Glint und Worthless Animal sind hier auch gleich die besten Nicht-Singles-Songs des Jahres zu finden.
Nach den Ferien ist vor den Ferien. Was macht man also, wenn man sich plötzlich wieder der Hitze und all den dazugehörigen Gerüchen im öffentlichen Verkehr stellen muss. Genau! Sich über Kopfhörer mit ordentlicher Lautstärke den vergangenen Urlaubssoundtrack durch die Lauscher jagen. Der war für einmal dann auch alles andere als süffig-elektronisch oder poppig, wie in den letzten geschätzten 25 Jahren. Im Gegenteil. Mit Ordinary Corrupt Human Love der amerikanischen Blackgaze-weiss der Geierwally was-Krachcombo Deafheaven hat mal wieder eine Kapelle der etwas extremeren Art den Soundtrack zum Schweiss von der Stirn wischen abgeliefert. Wobei verglichen mit den Vorgägeralben ist das schon ziemlich melodiös und eingänging, was da die Herren auf dem Silberling servieren. Gekonnt wird knüppelharter Blackmetal mit Shoegaze, Dreampop und Postrock der jungen Mogwai gepaart und zu einem grossen Momentum mit unwiederstehlichen Melodien versponnen. Ein wahre Freude ist das Ganze und der mittlerweile vierte Deafheaven-Release liefert auch nach mittlerweile fast fünf Wochen Dauerrotation noch immer die nötige Spannung (so im Gegenteil zum gestrigen Tatort) um dran zu bleiben. So darf man also getrost mal wieder von einer uneingeschränkten Hörempfehlung sprechen. Als Müsterchen der Albumcloser und –Call Me Appetite Favorite Worthless Animal. Habt viel Spass damit.