Bei dem Tempo, welches die amerikanische Kultband Hot Snakes, die ja selber aus diversen Kultbands hervorgegangen sind, auf dem Übersong Braintrust anschlägt, würde selbst der ultrascharfe Autokritiker und Wiener Stadtplaner Hermann Knopflöcher mit Vollgas in eben so einem dem Wochenede entgegenbrausen. Es braucht ja schon einiges, dass hier Fuss und Kopf nicht mitzappeln. Und wer wie ich nicht im Besitz eines stinkenden Vehikels ist, der spielt doch am besten einfach ein wenig am Lautstärkeregler. Der Rest (Polizei, verärgerte Nachbarn etc) ergibt sich von selbst. Bon week-end!
Machen wir doch bei ähnlich beschwingter und partyinfizierter Musik wie gestern weiter. Bilderbuch ist die neue deutschsprachige Popsensation, die nun schon seit Wochen durch den Blätterwald raschelt. Was alles vor ein paar Jahren in der österreichischen Provinz als weitere doch eher langweilige Franz Ferdinand-Tribut Band (jeder weiss ja, die School of 2005 ist mindestens schon seit 2006 tot) begonnen hat, klingt heute wie die Zukunft der Popmusik. Zu verdanken ist dies sicherlich auch dem neuen Schlagzeuger, der die Band, was man auch gut raushört, mit den Rap-Virus angefixt hat. Schick Schock ist aber keine Deutschrap Platte, nein, hier gibt’s nebst ordentlich vielen Goldketten und Zitaten vor allem schleimigen Soul, hoch gepitchte Vocals, funkelnden Pop, ein Prise Post-Punk und ganz viel Falco zu hören. Letzterer würde in Sachen Coolness und Kokskonsum sofort Nachhilfe bei Bilderbuch nehmen und Ja, Panik haben vor Erfurcht scheinbar den Manager gewechselt. Lange Rede, kurzer Sinn: Extremgrosse (eeeeeeexxxtreeeeeemgrosse) Platte und somit Hörpflicht.
Bonustracks, welche auch nur die ganz Coolen verdienen:
Bislang läufts in Sachen Skirennfahren den Ösis in dieser Saison noch nicht so. Mir eigentlich egal. Dafür exportieren die werten Nachbarn im Osten unheimlich viel tolle Musik. Neuester Streich, die Band mit dem doofen Namen Wanda. Der hat mich dann auch erst abgehalten, mir deren Musik, trotz Empfehlung eines netten Mitmenschen, genauer anzuhören. Ich meine Wanda, das geht eigentlich gar nicht. Vorhin im österreichischen Musik-TV dann Bologna gehört und sofort für sehr gut befunden. Klingt herrlich versoffen, rumpelt entsprechend ordentlich und ist textlich weniger anstrengend als so manch andere deutschsprachige Band. Nun beim ersten Hördurchgang angekommen, soweit alles palletti und ich bin entsprechend gespannt, wie sich deren Platte Amore beim weiteren Hören noch so entwickelt. Nun will ich aber erstmal einen Schnaps.
Kopenhagen, Take 2. SInd ja erst 8 Tage her, seit dem Kurztrip zur kleinen Meerjungfrau und trotzdem ist man schon wieder komplett gefangen im täglichen Terror. Würde jetzt doch lieber bei Von Fressen einen überBurger verdrücken und dazu ein paar köstliche dänischen Biere runterleeren. Oder für ein paar wenige Kröten Schiffchen fahren. Naja ich arbeite (wortwörtlich) dran und begnüge mich in der Zwischenzeit mit anderen kommenden und spassigen Dingen wie mit kurzen Ausflügen (Neudeutsch: Trips) ins Himmelreich und nach Wien oder ans kommende Zürich OpenAir. Das Line Up dieses Jahr etwas gar elektronisch eintönig, aber pro Tag gibt’s dann doch sicher einen Act auf den man sich freut. Zum Beispiel am Samstag auf José Gonzalez’s Junip. Es ist ja Herbst und was gibts passenders als nordischmelancholische Musik dazu. Und ja! dieses Jahr kann’s regnen bis zum geht nicht mehr. Ich bin bereit ….
Das kommende Wochenende steht ganz und gar unter einem österreichischen Stern. Ganz unösterreichisch schreib ich morgen aber erst noch die 5. und letzte, aber auch wichtigste Prüfung. Danach werde ich mich wohl ein erstes Mal betrinken, bevor es dann spät abends in den Zürcher Stall 6 zu den aus dem Burgenland stämmigen Ja, Panik gehtIch hoffe ja, nebst meinen Favoriten vom neuen und übrigens ziemlich hervorragenden Album Libertatia, auch den einen oder anderen Klassiker von früher zu hören. Dmd Kiu Lidt oder Marathon wären nett. Oder Nevermind. Und wenn ich mich dann spätnachts, hoffentlich glücklich und mit grosser Sicherheit erschöpft, ins Bett fallen lasse, werde ich schon wenige Stunden später bei einem Bekannten, Österreicher notabene, zu Buchteln mit Vanillesauce erwartet. Yummie! Und Bier solls dann auch wieder geben. Ich freue mich.