Trotz so vielversprechender neuer Release von u.a. Marvin Gaye, Beth Gibbons und Jenny Lewis wird der heimische Soundtrack derzeit einmal mehr von Sakamoto, Sylvian und Fennesz, also der heiligen Dreifaltigkeit, dominiert. So unterschiedlich ihre Herangehensweise in Sachen Musik auch ist, so sehr ergänzen sie sich dann doch irgendwie. Jeder hat dann auch schon mal mit jedem in irgendeiner Form musiziert. Gross war dann auch die Freude, als ich gestern, just zum Ferienbeginn, von einem neuen Fennesz-Album las. Man verzeihe mir, aber die letzten Wochen wurden ziemlich intensiv mit seuchenden Kindern verbracht und Dinge wie “neue Musik” musste hinten anstehen. Dank Agora, darf man aber schon mal von einem gelungenen Start in den spontanen Urlaub sprechen. Träumerische Melodien treffen auf harschen Lärm. Herrlich.
Nach den Ferien ist vor den Ferien. Was macht man also, wenn man sich plötzlich wieder der Hitze und all den dazugehörigen Gerüchen im öffentlichen Verkehr stellen muss. Genau! Sich über Kopfhörer mit ordentlicher Lautstärke den vergangenen Urlaubssoundtrack durch die Lauscher jagen. Der war für einmal dann auch alles andere als süffig-elektronisch oder poppig, wie in den letzten geschätzten 25 Jahren. Im Gegenteil. Mit Ordinary Corrupt Human Love der amerikanischen Blackgaze-weiss der Geierwally was-Krachcombo Deafheaven hat mal wieder eine Kapelle der etwas extremeren Art den Soundtrack zum Schweiss von der Stirn wischen abgeliefert. Wobei verglichen mit den Vorgägeralben ist das schon ziemlich melodiös und eingänging, was da die Herren auf dem Silberling servieren. Gekonnt wird knüppelharter Blackmetal mit Shoegaze, Dreampop und Postrock der jungen Mogwai gepaart und zu einem grossen Momentum mit unwiederstehlichen Melodien versponnen. Ein wahre Freude ist das Ganze und der mittlerweile vierte Deafheaven-Release liefert auch nach mittlerweile fast fünf Wochen Dauerrotation noch immer die nötige Spannung (so im Gegenteil zum gestrigen Tatort) um dran zu bleiben. So darf man also getrost mal wieder von einer uneingeschränkten Hörempfehlung sprechen. Als Müsterchen der Albumcloser und –Call Me Appetite Favorite Worthless Animal. Habt viel Spass damit.
In reichlich Öl angebratene und dann zu Salat verarbeitete Zucchini mag zwar sehr lecker schmecken, doch die nachts darauf folgenden Träume waren dann schon ziemlich wirr. Wucherndes Achselhaar, verschwitzte T-Shirts, ein Baby mit zwei Gesichtern sowie Schwimmen in einem mit riesigen Steinen übersäten, aber kaum mit Wasser gefüllten Kanal sind nur ein paar Stichworte. Dazu kam dann anderntags noch die durch meine derzeitigen, von der Galle, wegen wohl allzu fettigem Essen, hervorgerufene Übelkeit. Dies zur derzeitigen Befindlichkeit. Vielleicht liegt das Ganze auch nur am Hoffen und Bangen auf den allfälligen neuen Job. Der wurde mir nämlich mehr oder weniger aus dem Nichts angeboten und wäre so richtig super. Interne Prozesse, was das auch immer heissen mag, verzögern jedoch eine allfällige Vertragsunterzeichnung und somit sitz ich wohl noch ein paar Tage auf heissen Kohlen. Für die, die es noch nicht mitbekommen haben: Ich werde mich ab Anfang Mai um die kleine Prinzessin zu Hause kümmern. Eine Aufgabe, auf die ich mich schon sehr freue – ich kann dann unter anderem schon am Morgen Bier trinken und anschliessend meine Nachbarn mit übelstem Black Metal aus dem Bett werfen. Damit ich der kleinen Dame aber nicht vollends auf den Keks gehe, wird meinerseits derzeit noch nach einer passenden 30-50% Beschäftigung gesucht. Eine nicht ganz einfache Aufgabe, aber wer weiss, vielleicht klappt es ja mit der anderen Stelle noch. Daumendrücken erlaubt! Und wenn jemand einen Job zu vergeben hat oder was weiss, darf er oder sie sich gerne an mich wenden. Kontaktdetails unter dem Reiter ÜberCall Me Appetite.
Der Song des Tages hat mit dem obig erwähnte alles nix zu tun. Ist einfach ein gutes Stück Musik, dass beim Anhören, die eine oder andere angehnehme Erinnerung an einen der zahlreichen Familienurlaube an der italienischen Riviera weckt. Viel Spass.
Nach dem Urlaub ist bekanntlich vor dem Urlaub. Somit Notiz an meine Wenigkeit für die nächsten Stunden und Tage der freien Zeit die irgendwann mal wieder kommen werden: Keine Termine und leicht einen sitzen haben. Klingt äusserst entspannend und ist ja gemäss dem verstorbenen Tresengott Harald Juhnke die Definition des Glücks schlechthin. Und wenn man dabei noch ein wenig Zeit für Lieblingsmusik hat, umso besser. Zum Beispiel für Karen Dalton, deren spröder und schmerzumhüllter Folk mit Garantie perfekt in solch relaxte Momente passen würde.
Die Japanar sind ein komisches Volk. So zumindest kommt es mir derzeit beim Lesen der Gebrauchsanweisung für Japan von Andreas Neuenkirchen vor. Dass der bevorstehende Trip nach Tokyo nicht der erholsamste wird, war mir irgendwie bewusst, aber das er dann gleich so “anstrengend” wird, doch nicht. Aber vielleicht liegt es ja auch nur an uns Westlern. In weniger als zwei Wochen werde ich es rausfinden und trotz der zahlreichen Fettnäpfchen, in die man da ja so treten kann, freue ich mich sehr auf diesen “Ausflug”. Vielleicht reichts ja sogar für eine legendäre Nacht in einer Karaokebar. Einmal More Than This, wie der gute alte Bill Murray in Lost In Translation, singen wäre schon ziemlich cool. Und da ich mich im Falle des Falles nicht so sehr blamieren möchte, werden die Stimmbänder schon fleissig mit Sake geölt.
Falls von der werten Leserschaft noch jemand ein paar Tipps für Tokyo und Kyoto loswerden möchte, her damit!
Schon in jungen Jahren wurde mir von meinen Eltern beigebracht, dass das Geld um sich all die schönen Dinge dieser Welt zu kaufen nicht auf dem Baum wächst, sondern aus dem regelmässig gefütterten Bauch des Sparschweins kommt. Kapiert, getan! Und somit kann ich mit Stolz behaupten seit Jahrzehnten zur immer rarer werdenden Gattung der Sparschwein-Züchter zu gehören. Political Correctness wird hier natürlich grossgeschrieben. Das Schwein stammt somit nicht aus der Schweiz, sondern ist, wie man auf dem Bild leider nicht erkennt, chinesischer Herkunft und wird jeweils seriös versteuert. Damit das Ganze irgendwann auch Spass macht, wird das Säuli traditionell vor dem Jahres-Urlaub seiner Innereien entledigt. Heute ist es nach 351 Tage der Fütterung endlich wieder soweit. Dem noch ausstehenden Resultat bin ich ziemlich positiv gesinnt und kann mir nun vom hart Zusammengesammelten sicherlich das eine oder andere “Schöne” leisten. Sollte am Ende gar was übrig bleiben, werde ich mir vielleicht noch Musik der Band Elephant kaufen. Deren Debütalbum soll zwar erst etwas später dieses Jahr erscheinen, aber der Appetithappen Skycraper von der gleichnamigen 7″ hat es mir schon mal ziemlich angetan.