Es vergeht derzeit kaum ein Tag ohne Artikel über die aktuelle, einmal mehr ziemlich schwache U2-Scheibe sowie der dazugehörigen Abneigung gegenüber Weltverbesserer Bono. Nichts neues im unüberschaubaren Tal der Musik-Kritiker also. Naja, nicht ganz. Einen wirklich lesenswerten Artikel findet man in der Online-Ausgabe des Tages Anzeigers, welchen ich mir mehr aus Langeweile am Arbeitsplatz angetan habe, aber unbedingt empfehlen möchte. Als Appetizer gibts hier schon mal den letzten Abschnitt daraus….
«Ich engagiere mich für benachteiligte Menschen», hat Bono gesagt, «dann komme ich nach Hause und lebe wieder in üppigen Verhältnissen.» Und so halten es auch die meisten der westlichen Musikfans. Sie leben, in kleinerem Massstab, das genau gleiche Leben. Sie stellen ihre Arbeit «dem Meistbietenden zur Verfügung», optimieren ihre Steuerabzüge, spenden etwas Geld, unterschreiben da und dort eine Petition und wollen doch nur geliebt werden. Sie glauben, sie hassen U2, aber eigentlich hassen sie sich selbst.
Song des Tages, passenderweise, der vermutlich letzte wirklich gute Song der Mannschaft rund um und mit Bono V.