Hier groovt’s aber ordentlich in der Musikbox. Erinnerte mich beim Anhören an das letzte, ziemlich gute Album der Drones. Und der Typ mit dem Schnauz kam mir irgendwie auch bekannt vor. Ein Blick ins Internet verriet dann auch, dass ich hier gar nicht so falsch lag und ein gewisser Gareth Liddiard für dieses Kleinod mitverantwortlich ist. Bin dann mal auf den kommenden Longplayer gespannt.
The heat of the morning has come too soon.Robert Forster weiss wovon er singt. Er ist Australier und die sind sich bekanntlich extreme Temperaturen um die 40 Grad und drüber schon etwas länger gewohnt, als wir bleichgesichtigen Mitteleuropäer. Ob das nun gut oder schlecht ist, soll jeder für sich selber entscheiden. Persönlich durfte ich vor langer Zeit selber ein halbes Jahr lang am australischen Sommer schnuppern und mag mich noch gut an eine – für damals – ziemlich heftige Hitzewelle in Melbourne erinnern. Das war 2001. Und da ich schon damals nicht so der Beachboy war – immerhin hatte ich noch nicht so eine Bierwampe wie jetzt – war während Wochen eisgekühltes VB die einzige Abkühlung, die ich mir gönnte. Dies dafür dann auch nicht allzu knapp. Übrigens, schon damals hörte ich bei der Konsumation des leckeren Gerstensaftes made in Australien die Musik von Robert Forster. Der hatte ein Jahr zuvor zusammen mit seinem langjährigen Musikkompagnon Grant McLennan die legendären Go-Betweens reanimiert und mit Friends of Rachel Worth ein sackstarkes Album auf dem Markt. Entsprechend spielten die einschlägigen Bars und Pubs Down Unders das Zeugs in der Dauerschleife. Die Band ist mittlerweile leider wieder Geschichte, da Grant McLennan ein paar Jahre nach der Reunion an einem Herzinfarkt verstorben ist. So bleibt noch der gute alte Robert Forster übrig, der uns immerhin alle paar Jahre mit einem Soloalbum beehrt. Mal besser, mal etwas weniger gut. Inferno, sein neuester Streich, gehört. nach dem im Nachhinein als eher schwachen Vorgänger betrachteten Songs to Play, definitiv in die Kategorie “eher besser”. Vor allem textlich mag Inferno voll zu überzeugen. Aber ein smarter Texter war er bekanntlich schon immer. Musikalisch hingegen ist bei ein paar wenigen Songs schon noch ein wenig Luft nach oben offen. Darüber schau ich aber gerne hinweg, resp. wähle die Skip-Taste und freue mich umso mehr, dass der Röbi auch 2019 immer noch tolle Musik veröffentlicht. Und nun solls bitte bitte bald wieder kalt werden und regnen.
Fussballfreier Tag mit Weizenbier und Streusel-Quarkkuchen am schönen Zürichsee. Im Ohr: John Coltrane‘s Saxophon, das lang verschollen geglaubte Aufnahmen aus dem Jahre 1963 düdelt. Die Masterkarte würde diesen Moment als priceless verkaufen. Kann ich ausnahmsweise so unterschreiben.
Im örtlichen Supermarkt werden seit geraumer Zeit zwecks Gewinnmaximierung nur noch Canzoni gespielt. Gianna Nannini, Laura Pausini, Marco Masini,Eduardo Bennato, ein Hit reiht sich an den anderen. Da werden zwischen dem Gemüseregal und der Fleischtheke unweigerlich Erinnerungen an lauwarme Bomboloni, an durchschwitzte Nächte in italienischen Diskotheken sowie an den Duft des salzigen Mittelmeers geweckt. Italien, wie habe ich dich damals vergöttert! Und dann erklang aus den Ladenlautsprechern heute beim morgendlichen Einkauf doch tatsächlich auch noch Mare Mare von Luca Carboni und für einen Moment war ich Back to the Future im Sommer 92. Der Einkaufswagen dann gleich mit Campari aufgefüllt und einem kühlen Negroni sollte heute Abend nicht mehr viel im Wege stehen.
Ein frühsommerliches Wochenende steht vor der Türe. Kind tigert auch schon seit gut einer Stunde um seine Schuhe herum, will heissen, der Weg wird heute wohl nach Draussen zu einen der zahlreichen Spielplätze dieser Stadt führen. Stand jetzt (7.05 Uhr) bin ich aber erst noch am richtig wach werden und brauch Muntermacher in Form von Kaffee. Übrigens dem ersten seit 8 Tagen. Das unberechenbare Norovirus hat diesen kalten Entzug diese Woche möglich gemacht. Dazu gönne ich mir wohl noch etwas “sommerliche” Musik von U.S. Girls. So quasi auch gleich zur Einstimmung des Zürcher Konzerts nächste Woche. Meghan Remy musiziert auf dem aktuellen Album In A Poem Unlimited gekonnt in der artifiziellen Schnittstelle zwischen Blondie, Gwen Stefani sowie Madonna und das könnte Live ziemlich Spass machen. Bin gespannt. Und ja > Hörtipp.
Es ist zwar noch nicht mal so richtig Frühling und schon folgt hier der musikalische Abgesang auf den Sommer? Noch alle Fritten in der Fritteuse, Herr Call Me Appetite? Und wie! Morgen erscheint der neue Tonträger der aus Hoboken/New Jersey stammenden Yo La Tengo, die seit 1984 irgendwo zwischen Velvet Underground, Jazz, Kraut und Indierock musizieren. There’s a Riot Going On heisst das Ding, hat gute Vorabkritiken und so verbrachte ich den bisherigen Tag mit dem Hören des einen oder anderen Yo La Tengo-Albums. Gibt ja auch manch dümmere Dinge, die man so tun könnte….
Es ist Hot Hot Hot, mehr muss man zur Lage der Nation nicht sagen. Robert Smith hatte sich damals für den Videoclip eine doch ziemlich seriöse Kurzhaarfrisur verpassen lassen. Etwas, was einem bei hitzigen Temperaturen, wie in den letzten und noch kommenden Tagen, mehr als zu gute kommen kann. Meine Wenigkeit hatte 1994 ja mal die ziemlich grandiose Idee, die Haare analog dem Classic Robert Smith- Haircut mit Zuckerwasser aufzutupieren. Eine ziemlich doof-naive Idee, denn beim mittäglichen Spaziergang im Stadtpark war ich im nu bester Freund sämtlicher Wespen im Umkreis von 10 Kilometern. Ja.
Der Sommer 2017 zieht schon im Juni voll durch. Selbst das Öffnen meines favorisierten und meist doch sehr erfrischenden Kaltgetränktes löst unangenehme Schweissbäche aus. Somit will ich mich schon gar nicht gross mit neuer Musik befassen und hab mal einfach so blindlings ins Regal gegriffen und diese doch ziemlich schöne Platte hervorgeholt. Lange, lange nicht gehört. Und nun mal wieder hinlegen und auf eine wenig Abkühlung in Form eines Windstosses hoffen.
Heute zur Mittagszeit im kühlen Schatten am Zürcher Bullingerplatz. Kühles Getränk in der rechten Hand und den neuesten Ohrwurm aus dem gewohnt stilsicheren Hause Saint Etienne’s in den Hirnwindungen. Der Sommer 2017 ist nun offiziell eingeläutet.