Mit dem Shinkansen fuhren wir dann für zwei Tage in die einstige Hauptstadt Japans, nach Kyoto. Wir wollten auch das etwas traditionellere Japan erleben. Dazu haben wir uns in einem Ryokan für eine Nacht eingemietet. Verglichen mit den Western-Style-Zimmer in Tokyo riesig, aber auch nur was die Fläche betrifft. Nach oben leider weniger und so hatte ich am Folgetag dann doch etwas gröbere Kopfschmerzen.
Kyoto ist verglichen mit Tokyo doch ein grosses Stück ruhiger weil viel kleiner. Hochhäuser gibt’s nur wenige und so waren am Horizont auch die umliegenden Hügel und Berge gut zu erkennen. Dafür hatte es so ca. 3‘500 Tempel, die man besichtigen hätte können. Hätte! Uns haben 2 gereicht (der eine war UNESCO Weltkulturerbe und stand etwas ausserhalb umgeben von Bambuswäldern in Arashiyama). Ich lief dann noch ein wenig den Kamo entlang und ärgerte mich, dass weit und breit keine U-Bahn war und als dann doch eine kam, diese nicht in die Nähe unseres Ryokans fuhr. Ausser ich wäre für 6 Kilometer Fahrt 4x umgestiegen. Wer die japanischen Grossstadtubahnschächte kennt weiss wieso ich darauf verzichtet habe. Es muss erwähnt werden, dass Kyoto über ein äusserst heisses und feuchtes Klima verfügt und nur schon die kleinste Bewegung Unmengen an Schweisstropen aus den Poren lockte. Ich lief trotzdem. Der Abend bescherte als Entschädigung ein schönes Rot am Himmel (in Tokyo war dies vor lauter Wolkenkratzern von den Strassen aus nicht zu sehen) und jede Menge leckeren Pflaumenwein. Leider ging irgendwann der Vorrat aus.
Der Vorrat an Musik aus Japan ist bei weitem noch nicht ausgeschöpft. Mit Sapphire Slows aus Tokyo gibt’s die perfekte Vertonung des Sonnenuntergangs in Kyoto (oder sonstwo) auf der Welt zum Hören. Produziert zu Hause im Schlafzimmer mit einem Laptop und einem Keyboard.