Am heutigen Mittwoch kam ich zum dritten Male diese Woche wegen diverser Stellwerkstörungen (Unwort 2014?) zu spät zur Arbeit. Waren zwar nur 6 Minuten, die der Zug “verlor”, aber der Anschluss im Brunzkaff, in welchem ich mich bis auf weiteres versklave, fährt leider auch nur jede halbe Stunde. Vermutlich hat man sogar im hintersten Mombasa bessere Verbindungen. Anyway, daher war bei relativ kühlen Temperaturen erstmal Kaffee trinken und warten angesagt. Man stelle sich vor, ich hätte mit der gütigen Hilfe der SBB noch weiter bis Phoenix oder so reisen müssen. Hallelujah!
Was hört ein Sieger in der Stunde des Triumpfes? Vermutlich “würde” er ein Lieblingslied mit etwas “Pfupf” wählen. Von vorne: Gestern Morgen wurde ich nur so von WhatsApp Nachrichten überschüttet. Meine Freunde und ehemaligen Mitstreiter vom Frittenservice (so nannten wir unsere gemeinsame Projektarbeit) klopften sich gegenseitig auf die Schultern und bekundeten ihre überschwängliche Freude ab der bestandenen und finalen Einzel-Prüfung. Nur ich musste mich noch ein wenig in der achso verhassten Geduld üben, da der heimische Briefkasten nicht vor abends erreichbar war. Konzentriert arbeiten war ab nun auch nicht mehr möglich, zu aufgewühlt, zu ungeduldig war ich. Dann endlich, Punkt 17.26 legte ich die Arbeit nieder, stürmte in rekordverdächtiger Zeit Richtung Ausgang (Carlo Janka, wärst du an der Olympiade nur halb so schnell Ski gefahren, es hätte am Ende immer Gold resultiert). Bus pünktlich, Zug pünktlich, Tram auch schon am Warten. Perfekt. 18.05, also zwei Minuten früher als sonst, stand ich leicht ausser Atem vor dem Briefkasten. Eines könnt ihr mir glauben, den Heimweg nehm ich seit Jahren auf dem direktesten Wege in Angriff. Anyway, mit leicht zitternden Händen entnahm ich das einzige darin liegende Couvert, welches nicht nach unbezahlter Rechnung aussah, riss es auf und sucht im Geschriebenen das, worauf ich nun ein gutes Jahr hingearbeitet habe. Erstmal das übliche Blabla und am Ende dann endlich das Wichtigste: „Es freut uns Ihnen mitzuteilen blabliblabla dass Ihnen das Zertifikat erteilt wird. Yeeessssssss! Mir fiel in dem Moment doch glatt der Unspunnenstein vom Herzen. Ich habe es geschafft. Und das trotz der angekündigt hohen Durchfallquote von 50% und noch weniger Ahnung, was die Herrschaften während der Prüfung überhaupt von mir wollten. Auf dem Weg in die Stammkneipe und zum verdienten Feierabendweizenbier war mir dann alles egal – also das mit dem Ahnung haben, denn ich fühlte mich einfach nur gut. Entsprechend wurde auf dem Ipod nach passender Musik mit etwas “Pfupf”gesucht und gefunden.
Wenn die S-Bahn am Freitagmorgen zum 5tem Mal diese Woche unbestimmte Zeit Verspätung hat und ich somit zum 5ten Mal diese Woche zu spät zur Arbeit komme, wenn kurz nach dem zweiten Kaffee (Danke S aus Z für den Kaffee im Zug) Herr A aus S, seines Zeichens Kunde, seine blendende Laune (ich vermute er hat keine Begleitung für das Züri-Fest) an mir, meines Zeichens persönliche Ansprechsperson von Herrn A aus S, auslässt, wenn dann zum ca. 127sten Mal der Sunrise Vertreter, obwohl in dieser Woche schon 127 Mal weggedrückt, versucht aufs Handy anzurufen obwohl ich seiner Firma gegenüber schon mehrfach erwähnt habe, dass mich ihre verf….. Flatrates und Spezialangebote einen schei….. interessieren, da das Surfen mit dem Handy wegen des schlechten Mobile-Netzes ja eh nie funktioniert (es kann ja nicht sein, das man im hintersten Mombasa eine bessere Abdeckung des Mobile-Netzes hat als in supermodern Zürich) und wenn dann um 09.31 Uhr, kurz vor dem dritten Kaffee also, die Büroalltag-Abreagier-Ration-Pistazien ausgegangen sind, dann fehlt nur noch der Falsettgesang und das amateurhafte Gitarrenspiel von Fai Baba, dem wohl schrecklichsten (Katzen-)Musiker der Gegenwart (hat mich vor Kurzem mit seinem Gedüdel fast um den Verstand gebracht). Dann, ja dann wäre wohl definitiv der Zeitpunkt für ……. Happy Freitag allerseits.
Aus Diskretionsgründen verzichte ich auf ein Foto von Herrn A aus S. Fai Baba kann man in jeder gutensortierten Googlemaschine finden.