Tag Archives: Saxophon

Japan – Despair (1979; Quiet Life)

Neulich war ich nach langer Zeit mal wieder auf “Freigang”. Nichts spektakuläres. Zürich’s immer noch beste Pizza (Taverne da Angelo) essen, Wein trinken und dabei ein wenig dumm über Gott, Politik sowie Musik mit einem guten Freund schwatzen. Hat gepasst! Im Anschluss gönnten wir uns noch einen Absacker in irgendeiner Bar irgendwo im hippen Kreis 3. Der Name der Lokalität ist auch nicht wichtig. Die Institutionen gleichen sich in den In-Vierteln dieser Welt – dank Globalisierung – sowieso. Item. So sass ich also zur vorgerückter Stunde draussen hinter den Gleisen beim Bahnhof Wiedikon, schlürfte am leckeren Negroni und fühlte mich trotzdem irgendwie fehl am Platz. Rundherum gut gelauntes Partyvolk, dass zu langweiliger Technomusik, vorgeführt von einem lausigen Hobby-DJ, laut quatschte.  Die Genderverteilung stets korrekt eingependelt bei 50/50, wobei die Frauen mit ihrer Uniformierung durch irgendeinen dieser zahlreichen skandinavischen Modeaustatter auffielen und die auf dicke Eier machenden Männer brillierten mit feschen Undercuts und ganz viel coolem Subkulturgehabe, obwohl ansonsten in deren Leben eher das Prinzip bloss nicht anecken, bloss keinen Aufstand machen gilt. Es ist, wie es ist oder besser gesagt, bist du zu alt, sind sie zu jung. In Zukunft werde ich mich wohl, anstatt für den Ausgang an einem Freitagabend, eher für einen Besuch der heiteren Bingorunde im Quartier-Altersheim am Samstagnachmittag bemühen. Authentizität, sofern man die will, ist da auf sicher und zu Gewinnen gibt es sicherlich auch was tolles. Auf dem Heimweg mit dem 72-er Bus hörte ich über Ohrenstöpsel dann noch einen von mir sehr verehrten zugegebenernmassen etwas schwerverdaulichen Klassiker aus, wie es sich für einen mittlerweile etwas rückständingen, älteren Mann gehört, vergangenen Zeiten. Die Stimmung des Songs passte in diesem Moment jedoch, wie die berühmte Faust auf’s blaue Auge. Und dieses Saxophon, > grosse Liebe.

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Johnny Thunders – She’s So Untouchable (1978; So Alone)

….Solange Johnny Thunders lebt,
solange bleib ich ein Punk.
Solange es was zu trinken gibt,
dauern alle unsere Feste an….

Naja ich war und bin weder Punk noch grosser Anhänger Johnny Thunders, aber ein paar Songs aus seinem Repertoire waren/sind ja schon ziemlich toll. Und wenn dann am Morgen noch die Sonne bei angenehmen Temperaturen scheint, dann macht so ein fieses Saxophon, wie im Song des Tages, gleich doppelt Spass.

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Jens Lekman – Erica America (2012; I Know What Love Isn’t)

Scheinbar mag die obercoole Spex Urlauber nicht, oder wie ist wohl der folgende Satz in der doch eher niederschmetternden Rezension zum neuen Album von Jens Lekman zu verstehen:  “Da hing der Schwede plötzlich in Melbourne, seiner Wahlheimat, mit Touristen ab, obwohl der jüngste Hipsterdiskurs doch lehrt: Der Urlauber steht am untersten Ende der Coolnesspyramide”. Aber auch sonst lassen die ansonsten von mir geschätzten Hauptstädtler kaum ein gutes Haar an I Know What Love Isn’t. Von Kaffeehausmusik und flachen und blassen Texten ist die Rede. Klar, die neue Traurigkeit  in Jens’ Musik ist, wie immer und überall, Geschmacksache. Mir persönlich schmeckt dieser herbstlich-melancholische Popentwurf derzeit aber so sehr, dass ich dem Teil einen zweiten Beitrag in kürzester Zeit widme. Erica America ist die andere Single aus dem aktuellen Album und verfügt nebst einer schicken Melodie und Frauenstimme auch über ein fieses Saxophon. Hören, kaufen, gut finden. 

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