Gurr im Bogen F/Zürich (06.11.2019)
Tag Archives: Riot Grrl
Sleater Kinney – The Future is Here (2019; The Center Won’t Hold)
The Future is here, ein weiterer Song zum kommenden Sleater-Kinney Album, wäre auch ein prächtiger Slogan für den heutigen Frauenstreiktag. Eigentlich tragisch, dass in einem “modernen” Land wie der Schweiz, die Frauen immer noch weniger Geld, weniger Zeit und weniger Anerkennung für die Arbeit, die sie leisten erhalten. Dabei erledigen Frauen immer noch zwei Drittel der unbezahlten Arbeit wie Haushalt, Betreuung und Erziehung der Kinder und reduzieren daher die Erwerbsarbeit. Teilzeitarbeit heisst häufig unfreiwillige Flexibilität, prekäre Arbeitsbedingungen, niedrige Löhne, schlechtere Laufbahnchancen und reduzierte Ansprüche bei den Sozialversicherungen und Renten. Profiteur schlussendlich der Staat, der dadurch Milliarden einspart. Aber wem erzähl ich das. Die Michlbüechli-Rechnung ist einfach, ohne Frauen keine Zukunft.
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Sleater Kinney – Words & Guitar (1997; Dig Me Out)
Im Herbst 1997 lernte ich in der Aktionshalle der Roten Fabrik meinen seitdem treuesten Begleiter, den Tinnitus, kennen und hassen. Auf der Bühne präsentierten Sleater Kinney mit ordentlich lauten Gitarren – es muss also in einer Zeit vor der Dezibel-Begrenzung gewesen sein – ihren damaligen aktuellen Longplayer Dig Me Out. Die Ohren glühten danach dunkelrot. Dig Me Out feierte übrigens letztes Wochenende den 20. Geburtstag und lärmt seit dem mal wieder etwas öfters als auch schon im heimischen Klangkosmos. Den Test der Zeit hat Dig Me Out übrigens hervorragend überstanden und so werde ich diese Tage noch den einen oder anderen Longplayer der Band entstauben.
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Tacocat – I Hate The Weekend (2016; Lost Time)
Schon vor über 2 Dekaden wollten Tocotronic wissen, wer denn nun das Wochenende erfunden hat und stellten fest, dass die Menschheit daran zu Grunde geht. Daran mitschuldig: die vielen Verwandtenbesuche. 22 Jahre später hat sich die Problematik kaum verändert und I Hate The Weekend schallt noch immer aus den Mündern diverser Menschen. Wobei die ja gar nicht so unrecht haben! Seit ein paar Wochenenden – auch am kommenden – schiebt sich regelmässig und immer überpüntklich eine Schlechtwetterfront vor die Sonne, zumindest hierzulande, und verjagt die, während der Woche in mühsamer Kleinstarbeit produzierte, gute Laune im nu wieder. Zum Glück regnet es im Wohnzimmer nicht und somit kann man sich, anstatt in der Gelateria mit italienischem Eis, zu Hause auf dem Sofa einrichten und zum Beispiel sich mit der euphorisch bunten Mischung der aus Seattle stammenden Band Tacocat beschäftigen. Hier trifft Pop und Punk gekonnt auf Riot Girl Attiüde und Surfrock. Alles sorgsam verpackt mit rosa Haaren und enorm spassigen Texten und garantiert besser als irgendwelche Gelati.
Und hier noch der Beweis für das kommende Wochenende:
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Bully – Trying (2015; Feels Like)
Das sind doch mal schöne Aussichten an einen Montagmorgen. Die Schweiz soll sich diese Woche in einen Glutofen verwandeln und somit sind Schweissbäder und fiese Gerüche im 31-er Bus, dem Pennerbus schlechthin, garantiert. Vielleicht sollte ich für einmal aufs Fahrrad umsteigen, auch wenn der letzte Teil des Arbeitsweges mit einem mühsamen Aufstieg verbunden wäre. Für letzteres gäbe es nun das Debütalbum Feels Like von Bully. Das teilweise ziemlich wütige Organ Alicia Bognanno’s würde sicherlich für genug Trill sorgen um mich und mein Fahrrad den Hügel hochzupeitschen. Selbst die Böse Courtney Love würde neben der jungen Dame vor Ehrfurcht verblassen. Der melodiöse Post-Grunge auf Feels Like erinnert dann auch angenehm an so tolle 90er Jahre „Frauen“-Kapellen wie Babes in Toyland, Throwing Muses, an die junge Juliana Hatfield und natürlich an die frühen Hole. Grosse Platte und bislang meine Neuentdeckung des Jahres.
Morgen gehts dann wieder im Sommersound-Modus weiter.
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