Der Donnerstag wurde von mir vorgängig als der am uninteressanteste Festivaltag eingestuft. Sollte ich recht haben?
Tag 2
Dua Lipa
Das erste Bier auf dem Festivalgelände gönnte ich mir bei Dua Lipa. Eigentlich ganz nette Mainstreammusik, irgendwo zwischen Lykke Li und Nelly Furtado. Tut nicht weh, verzückt aber, mal abgesehen von dem einen Hit da, auch nicht wirklich. Schmerzen bereitete mir trotzdem etwas. Die Alte am Mikroständer hatte sich mit der Kleiderwahl ziemlich vertan und wäre mit ihrem Dress und den dazugehörenden Sadomaso-Stiefeln in einer englischen Touristendisco in Rimini besser aufgehoben gewesen. 4/10
Amy MacDonald
Die Doro Pesch des gepflegten Radiopop gab sich Mühe, spielte neue Lieder, hatte Geburtstag und war wirrrrry grrrrretttful. Fazit: Kennst du einen, kennst du alle. 5/10
Jack Garratt
Herrjeh, solche Menschen wären auf dem Rummelplatz des Grauens besser aufgehoben. So ein Riesenbrunz. 0/10
The Chemical Brothers
Deren Zeit ist halt auch schon vor irgendwie 20 + Jahren abgelaufen. Trotz angesagtem 90-er Revival war das ziemlich angestaubt, monoton und dem Alter der Bühnen-Protagonisten entsprechend ultra biederste Ausschussware. Opas Gebiss würde hierzu vielleicht noch knapp im Takt klappern, mehr aber auch nicht. Für das bisschen Nostalgie am Ende des Sets dann gutgemeinte 3.5/10
Sigur Ros
Den Beginn verhunzten die Isländer so ziemlich ordentlich. Dafür gibt’s kein Pardon. Die Geschichten und Melodien rund um Isayaah und seinem Bruder, dem langen Isayaah, steigerten sich dann aber mit fortlaufender Zeit, so dass man hier getrost noch 7.5 von 10 möglichen Isayaah in die Ecke schmeissen darf. Wie man zu solcher Musik jedoch Salsa tanzen kann, bleibt mir auch heute Morgen noch ein Rätsel.