Win Butler, Frontmann der Band Arcade Fire, mag ja gemäss diversen Berichten nicht gerade der netteste und angenehmste Zeitgenosse zu sein. Doch eins muss man ihm und seiner Band lassen, Songs schreiben und noch bessere Liveauftritte hinlegen, das können sie. Nebest einem weniger eingebildeten Frontmann wünschte man sich am Primavera Sound 2014 eigentlich nur noch ein Publikum, dass nicht andauernd in den falschesten aller falschen Töne mitgrölt. Vermutlich wird sich Win Butler in den nächsten Wochen noch dazu äussern.
Immer noch schwer gegen die Post Holiday Sadness ankämpfend, suhle ich mich derzeit abends lethargisch in schönen Erinnerungen an den vergangenen Urlaub. Primavera war, soweit ich das beurteilen kann, einmal mehr eine spitzen Angelegenheit und beim Auftritt von Slowdive hats mir doch tatsächlich seit Jahren mal wieder an einem Konzert vor lauter Entzückung (in nüchternem Zustand, notabene) die Resthaare auf dem Kopf nach hinten gestrählt. Was für eine geiler Auftritt. Und die konnten es sich gar leisten, ihren grössten Hit kurfristig aus dem Programm zu skippen.
In dem Sinne, play it loud, Sam.
Vorfreude Galore, denn der Wonnemonat Mai wird so wie fast alle Jahre ein guter Monat werden. Primavera Sound Festival inkl. dazugehöriger Tapas, Mojito und Negroni-Überdosis, Urlaub, diverse Feiertage und am 9.5 wird von der vermutlich 4. besten Band des Planeten, also den Swans, ein neues und mit grosser Sicherheit fantastisches Doppel-Album Namens To Be Kind erscheinen. Zumindest was man so liest und bereits hören kann ist mehr als nur positiv und toll. Ich kann daher nur Ben Frosts Worte nochmals wiederholen: We Love You, Michael Gira.
Alles wird gut. Die Sonne scheint, die Temperaturen steigen, das Wochenende ist in Sicht und aus den Kopfhörern erklingen die Cardigans. Ein wunderbares Lied, das bestimmt auch bestens zum morgendlichen Kaffee auf dem Balkon passt. Ich werds testen. Ganz bestimmt.
The Jesus and Mary Chain
2 Hälfte gesehen + gut gefallen. Da keine neue Platte spielten J&MC halt das, was man erwarten durfte. Schade habe ich Darklands verpasst. 7/10
Neurosis
Ich hör mir ja gerne Metal an. Umso brachialer, umso besser. Neurosis wären eigentlich dann auch exakt meine Tasse Tee, aber irgendwie wollte der Funke nicht ganz zünden. Vielleicht hätte es zu diesem Zeitpunkt etwas schneller und härter sein dürfen. Und da sich schon trillionen von Menschen vor der Heineken Bühne breit machten um Blur zu sehen, gingen auch wir rüber, solange es noch anständige Plätze in mit guter Sicht auf die Bühne gab. 4/10
Blur
Endlich! Hatte immense Erwartungen an das Konzert und diese wurden gar übertroffen. Eine spielfreudige Band haute so ziemlich alle Hits (ok Charmless Man fehlte), die sie haben, aus dem Ärmel. Albarn ist ja nicht mehr der Jüngste, aber wie der 90 Minuten auf der Bühne rumhüpfte, chapeaux!. Toll Toll Toll. 10/10
The Knife
Weiss nicht was ich vom Gesehenen halten soll. Etwas müde von Blur beschlossen wir es uns in den hinteren Reihen sitzend bequem zu machen. Zu sehen gab es ein paar orientierungeslose (Zumba-)Tänze und dazu, so vermute ich, Musik ab Konserve. Jedenfalls klang es eins zu eins wie ab Platte. Zwar sehr rhythmisch das Ganze, aber da zu weit weg, liess mich das Gehüpfe relativ kalt. Ausserdem werden wir das Ganze vermutlich in ähnlicher Form noch am Zürich Openair im August sehen und somit beschlossen wir den Abend/die Nacht bei Bier und Sandwiches auf dem “heimischen” Balkon ausklingen zu lassen. 3/10
Vor dem Urlaub ist nach dem Urlaub. Von Erholung keine Spur, im Gegenteil, ich hab die Ferien nötiger als je zuvor. Die Zeit in Barcelona ist halt auch immer viel zu kurz und der Tourist in mir will, obwohl schon zig-fach in dieser wunderschönen Stadt gewesen, einfach überall hin und alles noch und nochmals sehen. Daher dauert es noch ein paar Tage bis alle Fotos und Erinnerungen ausgewertet sind und einem kurzen Rückblick auf Primavera Sound Edition 2013 nichts mehr im Wege steht. Nur so viel: Blur haben sämtliche (riesengrosse) Erwartungen vollends erfüllt und so konnte ich es mir gestern spätabends nicht verkneifen auf Ricardo (der schweizerischen Variante von Ebay) ein Ticket für die Show am Paleo Festival Ende Juli zu ersteigern. Kostete sogar weniger als im regulären Verkauf!!! Und nun freue ich mich bereits wieder auf den Moment wenn die vier Briten das wundertolle The Universal, dem vermutlich besten Lied aller Zeiten, im Zugabenblock anstimmen werden. Somit ist vor dem Primavera auch nach dem Primavera.
Juhui! FEEEEEEERIEN! Heute,Punkt 17.30 Uhr werde ich die Arbeit niederlegen, in der Nordbrücke beim Bahnhof Wipkingen ein Weizenbier meines Vetrauens kippen und mich bis Dienstag nur noch den schönen Dingen im Zürcher Leben widmen, bevor es im Anschluss dann nach Barcelona ans schon vielfach erwähnte Primavera SoundFestival geht. Der Wetterbericht sieht nicht mal so übel aus, wobei es nach meinem Gusto schon noch ein paar Grad mehr vertragen würde. Immerhin ist bislang kein Regen angekündigt. Wobei sich bei den Push The Sky Away-Balladen von Nick Cave und seinen Bad Seeds sich der eine oder andere Regentropfen sicherlich gut in die Atmosphäre einfügen würde. Das wäre dann auch gleich mein persönliches Highlight Nummer Zwei. Also nicht der Regen, sondern Nick Cave und Mannschaft. Ich erwarte nur Grosses.
Vorfreude Galore! Heute in einer Woche startet im dann hoffentlich warmen und sonnigen Barcelona die 13. Ausgabe des Primavera Sound Festivals. Das Line-Up ist wie immer hochkarätig und man würde sich zweitweise am liebsten in drei Personen aufsplitten damit man auch ja kein „wichtiges“ Konzert verpassen wird. Hinsichtlich dieses First World Problems habe ich aber noch ein paar Tage Zeit um die richtigen Entscheidungen zu treffen. Pflichttermin ist aber auf jeden Fall der Auftritt von Blur. Deren Album-Klassiker Modern Life is Rubbish feierte vor 6 Tagen das 20jährige und Live wird sicherlich der eine oder andere Hit von dieser Platte zu hören sein.
Herr Servicefachangesteller (so nennt man das heute) zu uns: I only speak two languageees. Catalan ende a little bit inglish. Bute in a bothe language we say firste ‘ello. Aha, dann mach mal. Sonst keine besonderen Vorkommnisse zu berichten.
Samstag:
Kings of Convenience
Die letzten 4 Songs gesehen, da das abendliche Tapasessen doch länger als geplant gedauert hat. Wie immer gut, beides.
Beach House 5/10
Klingen live mittlerweile so richtig professionell und da ist wohl auch der Haken an der Sache. Klang alles fast wie ab CD und der eine oder andere Ausbruch aus der Lethargie würde der Band live gut tun. Die Platten mag ich aber trotzdem weiterhin sehr gerne.
Dominique A 6.5/10
Erstaunlich rockig ist der Franzose live. Hatte ich gar nicht so in Erinnerung und muss wohl mal wieder seine CD’s hervorkramen.
Saint Etienne 9.5/10
Beste Band des Festivals. Viele Hits, inklusive einer guten Auswahl an neuen Songs, tollen Visuals und Sarah Cracknell im Glitzerkleid. Was will das Popherz mehr?
The Weeknd
Nur kurz reingehört, gefiel aber im Band/Live-Format sehr gut.
Yo La Tengo 1/10
Dritte Chance für die Band mich endlich auch mal Live zu überzeugen. Drittes Mal versagt. Diese minutenlangen Gitarrenfeedbacks und teilweise an nerviges Jazzgedüdel erinnernde Musik ist einfach nicht mein Fall. Bitte spielt doch einfach mal nur die Hits der Alben, ihr wisst schon, dass was sich Indie-Rock nennt. Danke