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Mount Eerie – Real Death (2017; A Crow Looked At Me)

Es gibt traurige Musik, die lyrische oder musikalische Motive einsetzt, um das Elend zu vermitteln. Und dann gibt es dieses Album, das in einem dunklen Raum über beidem schwebt und an dessen Traurigkeit selbst die Lieder daran zerbrechen. Phil Elvrum und Geneviève führten über Jahre hinweg ein glückliches Leben. Im Jahr 2015 kam die gemeinsame Tochter auf die Welt. Das Glück währte jedoch nicht lange, denn kurz darauf erfuhr Geneviève, dass sie an inoperablen Bauchspeicheldrüsenkrebs erkrankt ist. Mit nur 35 Jahren verstarb sie im Juli des letzten Jahres. Den schweren Kummer über den Verlust seiner grossen Liebe hat Phil Elvrum nun mit emotionalen Worten zwischen Singen und Sprechen zu einem musikalischen Tagebuch verarbeitet. Das Endprodukt ist bedrückend, ja niederschmetternd. Langsam und schleppend quälen sich die Lieder von der offenen Wunde hin zur Vernarbung, wo dann wieder alles von vorne beginnt. Man möchte beim Zuhören dieser intimen Trauerarbeit am liebsten laut losheulen. Trotz aller Schwere ist A Crow Looked At Me oft auch zart und elegant, vor allem jedoch ziemlich ehrlich und es ist zu hoffen, dass Phil Elvrum seinen beschwerlichen Weg der Trauerverarbeitung irgendwann vollenden wird., auch seiner Tochter zu liebe, der er den letzten Song Crow auf dem Album widmet.

….Following us as we wove through the cedar grove
I walked and you bobbed and dozed
Sweet kid, we were watched and followed and I thought of Genevieve
Sweet kid, I heard you murmur in your sleep
“Crow,” you said, “Crow”
And I asked, “Are you dreaming about a crow?”
And there she was…

 Uneingeschränkter Hörtipp!

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