Nach dem Wochenende in den Bergen verschlug es meine Wenigkeit für drei ziel- und planlose Tage nach Berlin. Naja, ganz planlos dann doch nicht. Tag zwei wollte ich mir Lola Marsh angucken gehen. Es kam natürlich anders. Nachdem ich in Friedrichshain im Hops and Barleyschon am Nachmittag einen ordentlich über den Durst getrunken hatte und dabei mit Punkrock zugedrönt wurde, hatte ich nach dem Verlassen dieser ausgezeichneten Hausbrauerei keine grosse Lust mehr auf “ruhige” Musik und lief wie eingangs schon erwähnt gewohnt planlos umher und landetet auf dem Gelände des Cassiopeia.Von aussen betrachtet hinterlässt dieses doch eher einen abgeranzten Eindruck, was mich aber nicht abhielt diese neue Welt zu erkunden. Guter Entschluss, denn auf einer Schiefertafel bei einer der diversen Bars stand dann auch etwas von Hard- und Grindcore Konzert für 10 Euro. Nach kurzer Rücksprache mit der inneren Bierlaune zückte ich mein Portemonnaie, vergass Lola Marsh, trank noch ein paar Biere mehr und hörte mir 5 teils ziemlich gute, aber auch ziemlich heftige Bands an. Feststellung des Abends: Das Berliner Publikum ja noch viel zurückhaltender als das Zürcher. Weder Moshpit noch Pogo noch sonstwas bei solcher Musik? Aber hallo! Ich fands aber trotzdem sehr angenehm, denn irgendwie rechnete ich mit ein paar blauen Flecken an meinen vom vielen rumlaufen geschwächten Beinen (wie damals als naiver Teenager an meinem ersten “kleinen” Konzert mit Pantera) und war somit froh, dass ich dann ohne Schmerzen nach Hause laufen konnte. Tag 3 war ich dann noch im Ramones Museum. Da bin ich nun lebenslanges Mitglied und für unschlagbare 1.50 Euro Aufpreis gibt es übrigens ein Bier obendrauf. Gute Sache.
Es ist immer wieder erstaunlich wie sehr mich dieser alte, miese, zutiefst frustrierte und armselige Krüppel noch negativer überraschen kann. Gestern noch hatte ich in einer anderen Angelegenheit einen Fragebogen ausgefüllt. Da wurde ich unter anderem danach gefragt, wem ich am liebsten die Fresse polieren würde. Lang hab ich friedfertiger Zeitgenosse daran rumstudiert. Heute wäre der Fall klar gewesen. Und glaubt mir, nicht nur die Fresse würde ich diesem …….. Krüppel polieren, ich würde ihn am liebsten ….. …. …. ….. …. …. … ….. …. …. …. und …….! Aber ja, ich genoss eine anständige Erziehung und werde mir nachher in voller Lautstärke eine Ladung Pantera oder Slayer oder sonst ne Aggro und Krach-Combo ins Gehör jagen. Das hilft bekanntlich zum Runterkommen. Zumindest bei mir.
In gut 24 Stunden tritt die Schweizer Nationalmannschaft, von den Eidgenossen liebevoll auch Nati genannt, zum entscheidenden Spiel gegen Honduras an. Und wo man die letzten beiden Spiele irgendwie noch verpennt hat, gilt es nun von Anfang an das hondurianische Tor mit maximaler Offensivpower zu stürmen. Ohne wenn und aber. Wenn man dann so einen Sturmlauf vertonen müsste, würde das wohl wie Rise von Pantera klingen. Hart, brutal und nicht vergessen we’ve got no time to lose. Und sollten die Spieler dann doch den Pennmodus avisieren, dann wünsche ich mir einen Ottmar Hitzfeld an der Linie, der seine Kicker mit ähnlichem Enthusiasmus anfeuert, wie Phil Anselmo im Refrain zum selbigen Song It’s time to Rise brüllt. Hopp Schwiz.