Es ist mittlerweile schon fast wieder Juli. Halbzeit! Ich sitz mit wenigen Ausnahmen noch immer ziemlich träge im Homeoffice und bearbeitete da stur die Finanz- und Personalplanung diverser Forschungsprojekte. Ein Tag gleicht dem anderen. Aufstehen, Kinder parat machen für den Hort, Kinder hinbringen und wenns dann grad mal nicht in der Wade oder an der Hüfte zwickt, folgt vor der Lohnarbeit noch ein lockerer Run entlang der Limmat. Immer mit dem Ziel, das angebaute Corona Fett irgendwie wieder zu minimieren. Aber wie das 2020 so ist, mit jeder Verlängerung des Homeoffice-Tätigkeit lässt die Motivation dann auch gleich wieder für ein paar Tage nach und die Selbstoptimierung – die ich ja grundsätzlich ziemlich verabscheue – weicht dem Pizza und Alkoholkonsum. Aktuell ist der Plan noch bis Ende August zu Hause zu bleiben. Schaut man sich jedoch die aktuell wieder stetig ansteigenden Covid 19-Fälle an, kann man eigentlich schon bald mit dem nächsten Teillockdown und der damit verbunden Verlängerung des Homeoffices rechnen. Viel Geduld ist also weiterhin gefragt.
Geduld, je nachdem wie Noise-Geschult das Ohr ist, braucht es auch für die etwas experimentelleren Alben des ehemaligen Sonic Youth Mitbegründer, Sänger und Gitarristen Thurston Moore. Meist sind diese Alben ziemlich anstrengend und nur schwer greifbar. Nicht so auf Spirit Counsel. 3 Songs, 3 CD’s. Viel Lärm trifft auf noch mehr Gitarren welche nach minutenlangen Kakophonien plötzlich die Popkeule schwingen, welche sich wiederum Minuten später hinter monotonen Krautspielereien vergräbt. Spirituelle Avantgarde nennt sich das wohl und macht derzeit beim Beschallen des Homeoffices, wie auch abends mit einem Buch in der Hand, ziemlich Freude.