Meine Mutter feierte gestern den 75. Geburtstag, Neil Young seinen 74. Bei sind trotz fortgeschrittenem Alter noch putzmunter und so hörte ich mich heute in der Küche während dem Zubereiten der italienischen Sushi – die Kinder dabei friedlich am Malen – ein wenig durch das umfangreiche Schaffen von Neil Young. Einer meiner Allzeit-Favoriten ist die Unplugged Version von Like a Hurricane. Was für eine wundervolle Version der Godfather of Grunge mit seinem Harmonium bei MTV damals so schnell schnell hingezaubert hat. Schmacht.
Hello darkness my old friend. Schon mit Into the Black haben die Chromatics eine der sensationellsten Coverversionen der letzten 20 Jahre im Repertoire. Nun gibts auf dem heute Nacht erschienenen neuen Longplayer gleich mit dem Opener Nachschub mit diesem Schmankerl hier. Wenn man da keine Poulehaut bekommt……
Besser spät als nie. Ende des letzten Jahres hatte ich noch so meine Zweifel am aktuellen Longplayer der eisernen Jungfrauen, doch spuckte Dr. Shuffle letzthin das doch ziemlich amtliche Shadow Of The Valley aus den Kopfhörern und nun rotiert The Book of Souls doch noch mehr als einst vermutet. So mit etwas Abstand betrachtet ein ganz toller Wurf also. Und sowieso, was Neil Young’s Crazy Horse-Gitarren für die lärmige Rockmusik sind, das sind die Gitarren der Maiden-Rhythmusfraktion für den Heavy Metal. Einmaliglegendär, obwohl oft kopiert.
Die gute Eleanor Friedberger hat vor kurzem via Spotify eine schöne Playlist mit Songs zusammengestellt. Reinhören lohnt sich! Darauf zu finden: Songs, die Eleanor zum Schreiben von New View, ihrem aktuellen und mittlerweile dritten Soloalbum inspirierte. Der Sound ist entsprechend 70-er Jahre, jedoch mehr Neil Young als Soft Machine und Konsorten. Vor allem aber läuft New View wie eine gut geölte Maschine entlang der Highways der traumhaften, manchmal aber auch von dunklen Abgründen heimgesuchten amerikanischen Westcoast. Die vermutlich bis dato eingängiste und beste weibliche Friedberger-Platte. Hörtipp!
Es war noch relativ früh am letzten Sonntagmorgen in der Hauptstadt. Draussen drängten sich am Flohmarkt die Menschenmassen im Zeitlupentempo vom einen Stand zum anderen. Das Angebotene war jedoch bescheiden und der Kopf von viel zu wenig Schlaf dann doch noch ziemlich schwer und müde. So einigte man sich auf einen Kaffee in der dunklen Halle des „Rössli“, also da wo während der WM und wohl auch sonst Flaggen und Trikots nicht gerne gesehen sind, weil man „no boarder, no nation“ noch so richtig lebt. Item. Die eisgekühlte Variante des Kaffees, obwohl an der Bar ausgeschrieben, wurde zwar nicht angeboten und so gönnte man sich halt eine klassische Schale, welche im Pappbecher daherkommend überraschend vorzüglich schmeckte. Zeitungen gab es auch zu lesen und so setzte man sich hin, beobachtete die Menschen, lass ein wenig und erfreute sich ab den lange nicht gehörten American Recordings von Johnny Cash, die irgendwo im Raum aus den Boxen dröhnte. Man kennt sie ja, und trotzdem tauchte da dieses eine mir bis dato unbekannte Cover des eigentlich nervenden Neil Young Klassikers auf und „Päng“ es war um mich geschehen. Ein Gefühl, das sich in meinem, mit zunehmenden Alter immer mehr abstumpfenden Herzen nur noch selten bemerkbar macht. Einer dieser besonderen Momente, wo das Glück einfach da ist und man es sofort merkt und man sich erst recht glücklich schätzen sollte, diesen einen Moment überhaupt bewusst wahrgenommen zu haben. Leider verabschiedete sich dieser Moment (sonst würde er wohl auch nicht so heissen) auch wieder ziemlich schnell und mit dem einkehrenden Regenwetter und dem Wochenbeginn hält nun erstmal eine hartnäckige Tristesse Einzug.
Ein perfekter Samstagmorgen. Relativ früh ohne Kater und Altersbeschwerden erwacht und aufgestanden, danach das erste Mal 2014 rennend den Zürcher Üetliberg bezwungen und später in der Sportbar beim Lesen der neuesten Ausgabe des Musikexpresses die Zeit vergessen. Dazu düdelte auch noch Neil Young‘s Harvest Moon in voller Länge aus den Lautsprechern. So dürfen Samstage doch immer beginnen….
“Miley ich ja scho e geili”, aber was hier der Herr Ásgeir Trausti Einarsson aus dem doch ziemlich belanglosen Radiohit gemacht hat, ist schlichtweg Klasse. Zurücklehnen und geniessen!
Überaus positiv überrascht hat mich auch Psychedelic Pill, das geschätzte 47. Studioalbum vom Altmeister Neil Young. Nach dem noch ziemlich anständigen Mirror Ball (zusammen mit Pearl Jam), dass damals übrigens zu meinem Soundtrack derr ersten Inter-Rail- Irrfahrt durch das sommerliche Europa avancierte, habe ich, wenn überhaupt noch, seinen neuen Alben maximal 1 Hördurchgang geschenkt. Entsprechend uninteressiert nahm ich die Veröffentlichung von Psychedelic Pill letzten Herbst wahr. Jahresendlisten später dreht nun auch dieses Werk fleissig seine Runden im CD-Schacht. 8 (+1) teils epische Songs verteilt auf 2 Scheiben. Das wichtigste hierbei: Die verrückten Pferde mit ihren warmklingenden Gitarren wurden reanimiert und lärmen wieder wie zu den besten und erfolgreichsten Zeiten; minutenlange Gitarrensoli inklusive. Macht definitiv Spass, die Platte.
Von mir für euch. 19+1 Songs für einen noch goldigeren Herbst. N’Joy.
The Angels of Light – Fragment/Praise Your Name
Dominique A – Coleur d’eau
Lali Puna – 40 Days
Grizzly Bear – Yet Again
Benjamin Biolay – Aime mon Amour
Nick Cave & The Bad Seeds – Idiot Prayer
The Devastations – The Night I Couldn’t Stop Crying
The Sophie Drinker – Whats The Image
Devendra Banhart – Heard Somebody Say
Swans – Little Mouth
Raphael – Schengen
Neil Young – On The Beach
Jackson C. Frank – Milk and Honey
Lambchop – My Face, Your Ass
Them Two – Am I a Good Man
Fatou – Sowa
Jay Munly – Another Song about Jesus, A Wedding Sheet And A Bowie Knife
Stephan Eicher – Eldorado
Townes Van Zandt – Tower Song