Tag Archives: Negroni

Vinicio Capossela – Si è spento il sole (2007; L’Indispensabile)

Für Kind 1 startet im August der Ernst des Lebens und für die Eltern werden bis tief ins nächste Jahrzehnt die Fahrten in die von Gleichgesinnten überbevölkerten Ferienparadiese dieser Welt ein teurer Spass werden. So planten wir schon letztes Jahr “off season” etwas länger in den Urlaub zu fahren. Drei bis vier Wochen Sizilien mit allem drum und dran war mal der vage Plan. Mit der Covid-Scheisse wurde die Geschichte dann schnell anders geschrieben und auch dieses Jahr siehts nicht wirklich besser aus. Landauf landab werkeln die von Steuergeldern finanzierten Versager des Bundes immer noch an einer für alle optimalen Lösung, die trotz viel grossem Trara nicht eintreffen will. Und so sieht es für ein wenig Italianità dieses Jahr wiederum eher düster aus.
Immerhin, Ersatzbefriedigung gibt’s in der Krise mit den zahlreichen schrägen Canzoni von Vinicio Capossela, seines Zeichens CMA’s-Lieblingsitaliener und Spaghetti-Tom Waits. Letzteres ist als absolutes Kompliment zu verstehen und den Dackelblick-Eros-Fans rate ich jetzt schon, die Finger davon zu lassen. Alle anderen werden in dem ziemlich lebensbejahenden Mix aus Canzoni, Tango, Blues, Mittelalterspielereien, Folk und weiss der Geier was ihre Freude finden. Die Tom Waits Fraktion sowieso, auch weil ein gewisser Marc Ribot immermal wieder die Gitarre schwingt. Zum Einstieg sollte man sich die superbe Compilation L’Indispensabile aus dem Jahre 2003 gönnen. Die startet auch gleich mit dem tollen Celentano-Cover Si è spento il sole. Und jetzt einen Negroni bitte.

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Bohren & der Club of Gore – Deine Kusine (2020; Patchouli Blue)

Schon krass, wie aktuell in der Schweiz wegen ein bisschen Corona-Alarm so ziemlich alle am Abspacken sind. Ich war ja Anfangs Woche bei der Lohnarbeit etwas erkältet, saisonal bedingt, von den Kindern angesteckt – glaub ich zumindest – und hab mich dann dummerweise an einem Fisherman’s Friend verschluckt. Resultat, ein unschöner Hustenanfall.  Ihr könnt euch vorstellen, wie alle aus dem Büro geflüchtet sind. Auch Tage später, ohne Husten, ohne Schnupfen, fühlt man sich von den Arbeitsgspändlis noch immer wie ein Aussätziger behandelt. Ja.  Und sollte ich dann doch noch aus irgendeinem Grund in Quarantäne gesteckt werden, liegt zwecks Berieselung der Langeweile ganz viel passende Musik bereit. Unter anderem wäre da die neue Scheibe der Doom- und Darkjazzer Bohren & der Club of Gore. Schon alleine für den Bandnamen sollte man 10 Punkte in die Runde werfen.  Die atmosphärische Musik der Band begleitet mich dann auch schon seit Midnight Radio aus den 90-ern, damals noch ohne dem weinenden Saxophon. Nach dem magistralen Black Earth von 2002 hab ich mich etwas von der Musik abgewendet, zumindest was Neueinkäufe beftraf, was wohl auch auf meine damaligen Genre-Interessen zurückzuführen ist und war. 2020, also 18 Jahre später ist das einstige Bohren-Feuer mit Patchouli Blue nun neu entfacht worden (also ähnlich wie beim ollen Joe Henry, etwas weiter unten hier im Blog). Und wie! Die Kenner unter den Lesern wissen ja, das die Band musikalisch einen extremen Late-Night-Raucherbar-Einschlag pflegt und sich das Ganze daher auch wunderbar als Soundtrack zum Negroni-Nippen eignet. Das kann wiederum zu einer Win-Win Situation führen, den Alkohol tötet bekanntlich Viren. Ob das auf Corona zutrifft, kann ich nicht bestätigen, einen Versuch ist es aber allemals wert.  Empfehlung und dazu doppelt als Kombi!

 

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Elvis – And I Love You So (1975; Today)

Kalsarikännit! Frau ist im Urlaub, Kinder schlafen. So gönn ich mir doch noch einen (oder zwei) Negroni und hör mir passend dazu ein paar Songs vom Schnulzengrossmeister Elvis Presley an.

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Luca Carboni – Ci Vuole Un Fisico Bestiale (1992; Carboni)

Es gibt eigentlich nichts schöneres als in einer Bar irgendwo am Mittelmehr bei Sonnenuntergang einen Negroni zu schlürfen.  Doch aus logistischen Gründen, Call Me Appetite hat kurz darüber berichtet, wird die Negronihölle dieses Jahr auf den heimischen Balkon verlegt. Notti magiche anstatt an der Riviera für einmal (mehr) made in bünzli Switzerland. Damit bei der Verköstigung trotzdem noch vor dem Rausch ein wenig Urlaubsstimmung aufkommt , hab ich mir das wunderbare Fotobuch Italian Holidays von Claude Nori besorgt. Dieser bebildert mit viel Wehmut die italienischen Sommer aus einer Zeit vor dieser, einer Zeit, in der Korruption noch als cool galt und wir selber uns für die Grössten hielten. Dazu noch ein wenig Battisti, Dalla, Celentano oder den irgendwie längst vergessenen Luca Carboni aus der Musikbox scheppern lassen und die Nostalgie kann auferstehen. Alla Salute!

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Luca Carboni – Mare Mare (1992; Carboni)

Im örtlichen Supermarkt werden seit geraumer Zeit zwecks Gewinnmaximierung nur noch Canzoni gespielt. Gianna Nannini, Laura Pausini, Marco Masini, Eduardo Bennato, ein Hit reiht sich an den anderen. Da werden zwischen dem Gemüseregal und der Fleischtheke unweigerlich Erinnerungen an lauwarme Bomboloni, an durchschwitzte Nächte in italienischen Diskotheken sowie an den Duft des salzigen Mittelmeers geweckt. Italien, wie habe ich dich damals vergöttert! Und dann erklang aus den Ladenlautsprechern heute beim morgendlichen Einkauf doch tatsächlich auch noch Mare Mare von Luca Carboni und für einen Moment war ich Back to the Future im Sommer 92. Der Einkaufswagen dann gleich mit Campari aufgefüllt und einem kühlen  Negroni sollte heute Abend nicht mehr viel im Wege stehen.

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Dirk von Lowtzow – I Want A Dog (2017)

Lieber Herr von Lowtzow,  das DJ Pult für den 27. Oktober steht für Sie und Ihre musikalischen Lieblinge bereit. Für schwierige Entscheidungen während Ihres Sets wird genügend Craft Beer kalt gestellt sein. Natürlich kann ich auch noch ein  paar Büchsen Tuborg oder Faxe auftreiben und für die ganz heiklen Entscheidungen mixt der Barkeeper sicherlich den einen oder anderen Negroni oder sonstigen Muntermacher Ihrer Wahl. Und wenn nun noch der eine oder andere Pet Shop Boys-Klassiker gespielt würde, könnte man wohl getrost von einem mehr als gelungenen Übertritt in die sogenannte schwierige Mitte des Lebens sprechen. Wann darf ich Sie also am Zürcher Flughafen abholen?

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Jimi Hendrix – Castles Made of Sand (1967; Axis: Bold as Love)

Kind schläft.  Somit noch etwas Zeit um sich auf dem Balkon bei stürmischem Wetter die Betriebstemperatur mit einem – ACHTUNG nicht Negroni sondern  – White Russian auf Wohlbefinden zu senken. Dabei ein wenig durch die schier unendliche iTunes Bibliothek am Durchkämmen und auf halben Wege auf diesen längst vergessenen Klassiker gestossen. Ist ja auch erst 50 Jahre alt. Aber hey, was für einer!

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Riccardo Cocciante – Lucia (1974; Anima)

Einstimmung mit emotionsgeladener italienischer Musik auf den heutigen Abend. Call Me Appetite wird, sofern Gott nichts anderes mit ihm vorhat, die Kochlöffel schwingen und den erwarteten Gästen ein hoffentlich wiederum äusserst leckeres Ossobucco a la Milanese auf den Tisch zaubern. Und da ja so ein Ossobucco bekanntlich seine Zeit benötigt, dürfte während dem Kochvorgang auch der eine oder andere Ramazzotti – der Negroni wird für das Dessert aufgespart – den schnellen Weg in Kopf und Magen finden. Dazu werden aus dem Küchenradio meine liebsten Lieder aus dem südlichen Nachbarland scheppern und mit steigendem Alkoholpegel Erinnerungen an vergangene Familienurlaube an der italienischen Riviera wecken. Wenn das mal kein guter Start ins Wochenende ist!

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Lucio Battisti – E Penso A Te (1972; Umanamente uomo: il Sogno)

Das Jahr neigt sich unaufhaltsam dem Ende zu. Zeit also, um langsam aber sicher persönlich auf das vergangene Jahr zurückzublicken. Zu den musikalischen Highlights des Jahres komm ich dann trotzdem erst später. Da muss erst mal noch alles ein wenig verdaut und geordnet werden. War ja auch einiges los. Einiges los war auch in den beiden superheissen Sommernächten, die ich in den mailändischen Navigli im August verbracht habe. Nebst viel zu viel, meist vorzüglichem Essen gönnte ich mir auch den einen oder anderen Negroni in den zahlreichen Bars rund um die Kanäle. Eine gute Zeit, die beim Hören von Lucio Battisti gleich wieder ein Stück präsenter wird.

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Tocotronic – Jackpot (1999; K.O.O.K)

Mein Chef, heftigst in der Midlife-Krise und somit auch grosser Anhänger von Actionsportarten wie freihändig Radfahren und Nacktwandern in den Schweizer Voralpen, wollte kürzlich für die neue Firmenwebseite so tolle Dinge wie persönliche Interessen und Hobbys der Mitarbeiter niederschreiben. Schlussendlich geht es bei ihm dann aber mehr ums Angeben und nicht um eine gescheite und wirkungsvolle Vermarktung seines Heiligtums. Knurrend und mit Pistole am Kopf füllte ich den Fötzel aus und hattte unter Hobbies im Altersheim Bingo spielen vermerkt. Fand er standesgemäss nicht lustig – Humor hat er nämlich auch keinen – und somit steht im Weltweitenweb, bis ich dann irgendwann 2x die Woche einhändig die Eiger-Nordwand hochkraxle,  bis auf weiteres nichts persönliches unter dem auf biederstes Business getrimmten Foto.  Und dabei spiele ich wirklich sehr gerne Bingo, wenn auch nur online. Grad vorhin mit 10 Franken Einsatz den Jackpot geräumt. Abzüglich den Steuern bleiben immerhin noch 753.35 Schweizer Fränkli übrig. Darauf gibts am Feierabend dann den einen oder anderen Negroni. Und weil wohl Glückstag ist, hab auch gleich noch einen Lottozettel ausgefüllt. 18.8 Millionen wären echt nicht schlecht.

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