Lost in the City. Heute irgendwie schon. Man kann es aber auch einfach Flucht vor eckligen und nervenden AC/DC-Fans nennen. Es war ja auch fast unmöglich überhaupt nach Hause zu kommen und beim umherirren in der Stadt dann immer mal wieder nach ein wenig anständiger Musik auf dem iPod Ausschau gehalten. Für ziemlich anständig befand ich dann auch diesen Song da. So anständig, das ich für einen Moment meinen Orientierungssinn auf “on Hold” setzte und mit dem falschen Tram weiterfuhr.
Darf einer noch über die Liebe schreiben, der seine Allerliebste so heftig mit den Fäusten traktierte, dass sie ins Koma fiel und nicht mehr daraus erwachte? Darf einer das Hohelied der Liebe singen, dessen Frau sich erhängt hat, während er nebenan schlief? Die Rede ist von Betrant Cantant, dem ehemaligen Frontmann der französischen Kult-Band Noir Désir, der vor Kurzem zusammen mit dem 16 Horsepower Bassisten Pascal Humbert sein erstes Album seit Des visages des Figures aus dem Jahre 2001 und seinem Gefängnisaufenthalt veröffentlicht hat. Ob man die Musik von Cantant noch hören soll sei dahingestellt, textlich und musikalisch ist das aber grosse Klasse, wie ich finde, nur wenn da eben nicht der doch etwas fade Beigeschmack der Vorgeschichte wäre.
Einen guten Beitrag über Cantant gab es übrigens vor ein paar Wochen im Schweizer Fernsehen: Link einbetten will irgendwie nicht funktioneren, daher hier drauf klicken und den ersten Beitrag unten anwählen.
Ein Wahnsinnslied. Nick Cave und Mannschaft hätten das nicht besser hingekriegt. Hinhören bitte.
Ich habe es versucht doch ich bekam ihn nicht weg Diesen Schatten auf meiner Seele diesen dunklen dunklen Fleck Würde ich glauben ich hätte den Himmel um einen Rat gefragt Doch ich bin ein Mörder und ich tat was ich tat