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Snowy Band – Call It A Day (2021; Alternate Endings)

Die Temperaturen in den hiesigen Breitengraden nähern sich immer schneller dem Gefrierpunkt. Zumindest nachts ist es schon ordentlich frisch. Da kommt dieses Produkt namens Snowy Band aus Australien gerade richtig. Meist ruhiger, melancholischer Indie-Lo-Fi Pop, den man am liebsten unter der Bettdecke eingekuschelt hören möchte. Freunde von Big Thief und ähnlichem dürfen hier gerne blind zugreifen.

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#2019 – The Year In My Ear – Platz 4

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Art of Fighting – Luna Low

Zwölf Jahre nach dem letzen Album veröffentlichen die Australier ihr bis dato bestes Album. Die bisherige Rezeptur,  also entschleunigter und melancholischer Indierock, wurde beibehalten ja gar verfeinert.  90-er Jahre Gitarrenschrammel-Nostaligiefreunde können hier also blind zugreifen. Bester Dream Pop, Slow Core oder weiss der Geier was Release seit Jahren und nur nicht in den Top 3, weil erst Ende November den Weg aus Australien in den Briefkasten gefunden und entsprechend ein wenig weniger gehört, als die drei noch folgenden Alben.

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Robert Forster – Inferno (Brisbane in Summer) (2019; Inferno)

The heat of the morning has come too soon. Robert Forster weiss wovon er singt. Er ist Australier und die sind sich bekanntlich extreme Temperaturen um die 40 Grad und drüber schon etwas länger gewohnt, als wir bleichgesichtigen Mitteleuropäer. Ob das nun gut oder schlecht ist, soll jeder für sich selber entscheiden. Persönlich durfte ich vor langer Zeit selber ein halbes Jahr lang am australischen Sommer schnuppern und mag mich noch gut an eine – für damals – ziemlich heftige Hitzewelle in Melbourne erinnern.  Das war 2001.  Und da ich schon damals nicht so der Beachboy war – immerhin hatte ich noch nicht so eine Bierwampe wie jetzt – war während Wochen eisgekühltes VB die einzige Abkühlung, die ich mir gönnte. Dies dafür dann auch nicht allzu knapp. Übrigens, schon damals hörte ich bei der Konsumation des leckeren Gerstensaftes made in Australien die Musik von Robert Forster. Der hatte ein Jahr zuvor zusammen mit seinem langjährigen Musikkompagnon Grant McLennan die legendären Go-Betweens reanimiert und mit Friends of Rachel Worth ein sackstarkes Album auf dem Markt.  Entsprechend spielten die einschlägigen Bars und Pubs Down Unders das Zeugs in der Dauerschleife. Die Band ist mittlerweile leider wieder Geschichte, da Grant McLennan ein paar Jahre nach der Reunion an einem Herzinfarkt verstorben ist. So bleibt noch der gute alte Robert Forster übrig, der uns immerhin alle paar Jahre mit einem Soloalbum beehrt. Mal besser, mal etwas weniger gut. Inferno, sein neuester Streich, gehört. nach dem im Nachhinein als eher schwachen Vorgänger betrachteten Songs to Play, definitiv in die Kategorie “eher besser”.  Vor allem textlich mag Inferno voll zu überzeugen. Aber ein smarter Texter war er bekanntlich schon immer. Musikalisch hingegen ist bei ein paar wenigen Songs schon noch ein wenig Luft nach oben offen. Darüber schau ich aber gerne hinweg, resp. wähle die Skip-Taste und freue mich umso mehr, dass der Röbi auch 2019 immer noch tolle Musik veröffentlicht.  Und nun solls bitte bitte bald wieder kalt werden und regnen.

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Sodastream – Little by Little (2017)

Facebook kann zwischendurch auch mal ganz nützlich sein. In diesem Falle erblickte ich kürzlich einen Beitrag vom Kollegen Jens, seines Zeichens Chefguru beim GutesHoerenIstWichtig-Blog, welcher da mit einem neuen Profilbild für ein neues Sodastream-Album Werbung betrieb. Dem ersten seit 11 Jahren und ehrlich gesagt, hab ich nach deren Split auch nicht mehr mit einer neuen Platte gerechnet. Umso erfreulicher also diese Nachricht und es vergingen auch nur wenige Stunden und die Platte fand erfolgreich den Weg auf meinen Rechner. Das erste Mal angehört wurde das Teil aber erst anderntags auf dem Arbeitsweg. Etwas, das ich öfters machen sollte, denn ich freute mich schon lange nicht mehr so sehr auf die aus dem Mund stinkenden Fressen im morgendlichen Gedränge der öffentlichen Zürcher Verkehrsbetriebe. Sodastream haben bei mir übrigens einen Sonderstatuts, vor allem auch weil beim Hören derer Musik unweigerlich immer wieder schöne Erinnerungen an einen äusserst heissen, also klimabedingt heissen, Sommer im australischen Melbourne auftauchen. Die damals sehr hippen Architecture in Helsinki spielten wieder einer ihrer zahlreichen Abschiedsshows. Sodastream durften einen dieser Abende eröffnen und hinterliessen bei mir einen bleibenden Eindruck. Somit anderntags schwer verkatert in den örtlichen Plattenladen gestolpert und mir gleich, die bis dato komplette Discographie inkl. fancy Shirt gekauft. 2008 oder so hatte sich dann die Band, wie erwähnt, aufgelöst um dann lange 9 Jahre später mit Little by Little Call Me Appetite haufenweise Freudentränen aus seine müden Augen zu locken.  Ja! Soooo gut ist diese Platte geworden. Ich fühlte mich beim erstmaligen Hören dann doch mindestens 15 Jahre jünger – notabene um 07.45 Uhr am Morgen. Wann habe ich sowas zum letzten Mal eigentlich erlebt?
Zu den Fakten. Sodastream waren ja bislang als ziemlich ordentliche Handwerker mit Fachausweis im Bedienen von Bratsche, Cello, Akustikgitarre, Bass und Schlagzeug bekannt. Vor allem die ersten 3 Alben bestachen durch spröde Schönheit und fesselten mit ihren ungewöhnlichen Melodien verpackt in intimer Atmosphäre. Man darf beim Hören ihrer zahlreichen Kleinodien ruhig auch ein wenig an die jungen Belle & Sebastian denken. Das Grundrezept wurde dann auf Little by Little auch nicht gross angetastet. Zu hören gibt es 10 neue Songs zum verlieben und vergöttern. Musikalisch ein wenig lüpfiger als auch schon, ohne dass jedoch die feinfühlige Melancholie vergangener Arbeiten abhanden gekommen ist. Selbst Karl Smiths traurige Stimme klingt noch immer gleich zart und schüchtern wie damals vor einer halben Ewigkeit und so darf man hier mal wirklich von einer gelungenen “Reunion” sprechen. Eine, die unbedingt mehr Aufmerksamkeit verdient hat, vor allem auch in Zeiten solcher musikalischer Schwerverbrecher wie Bruder Mumford & seinen Idioten. Little by Little ist somit so far der beste Release in diesem Jahr und für einmal gibt es das gesamte Album als Song des Tages im Stream. Abschliessend bleibt anzumerken, dass es sich hier um einen uneingeschränkten Kauf- und Hörtipp handelt. Viel Freude.

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Jens Lekman – What’s That Perfume That You Wear? (2017; Life Will See You Now)

Mit dem kommenden Jens Lekman-Release im Februar hat Schweden mit Bestimmtheit wieder einen Anwärter auf einen der Top-Plätze im Call Me Appetite-Jahresranking. What’s That Perfume That You Wear, der erste Appetizer, obwohl musikalisch eher locker flocker und sommerlich, gefällt schon mal sehr. Man darf gespannt sein.

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Melbourne Cans – Wolves of The Diner Mile (2014; Moonlight Malaise)

Just dann, als ich das Gefühl hatte, der ganze Musikzirkus langweilt mich mal wieder zu Tode und ich schon dran war, mich um ein ein neues Hobby wie Kopfläuse züchten, Zahnspangen sammeln oder dem Fotografieren von inländischer Strassenkreiselkunst zu kümmern, stolperte ich auf Gerhards Blog “Kulturforum” über die Melbourne Cans. Das klingt dann teilweise wie Gerhard schon treffend formuliert hat an Madrugada (man höre den Song hier, welcher auch gleich mein Favorite ist) oder in den etwas beschwingerten Momenten an die Crystal Stilts mit Edwyn Collins als Sänger. Gute Sache, diese Band.

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Sodastream – Fitzroy Strongman (2000; Looks Like A Russian)

Fast wie Freitag der 13. Bei der allmorgendlichen Fahrt in die Anstalt den Fokus zu sehr auf das Handyrumtippen gelegt und somit den Ausstieg am Bhf verpasst. In “fucking” Oberrieden Dorf, aka grösstes Brunzkaff am Fuss der Glarner Alpen, gelandet, wässrigen Kaffee getrunken und mit sich bereits verschlechternder Laune die massive Verspätung des mich zurück bringenden Zug zur Kenntniss genommen. Und wie es kommen musste, beim Umschalten von Sodastream zu Musik der etwas härteren Gangart, man will ja etwas runterkommen, steigen natürlich noch die Kopfhörer aus. Bingo! Item. Mit ca. 1 Std. Verspätung im Geschäft angekommen und die Mailbox voll mit den dringendsten aller dringenden Aufträgen. Natürlich hätte schon alles gestern erledigt sein sollen. Immerhin, um 12 ist arbeitstechnisch gesehen für mich Wochenende. Aber wie sagte mal ein weiser Mensch: Lobe den Tag nicht vor dem Abend.

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#2012 – The Year In My Ear – Longplay, Platz 03

Jens Lekman – I Know What Love Isn’t

Keiner schreibt derzeit dramatischere und schwermütigere Lieder über die Liebe und ihre Tücken als der schwedische Prinz der Melancholie Jens Lekman. Dementsprechend gibt es auf I Know What Love Isn’t, wie der Titel schon verrät, haufenweise traurige Gedanken über das Verblassen, ja das Ende der Liebe,verpackt in die Lekman-typisch klugen Wortspiele und Sätze. Musikalisch bewegt sich der mittlerweile in Melbourne wohnhafte Schwede weiterhin irgendwo zwischen dem perfekten Pop von Prefab Sprout, der Leichtigkeit der Housemartins und der Traurigkeit der Smiths. Schön, gibt/gab es es solche Menschen und Musik auch 2012 noch.

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Jens Lekman – Erica America (2012; I Know What Love Isn’t)

Scheinbar mag die obercoole Spex Urlauber nicht, oder wie ist wohl der folgende Satz in der doch eher niederschmetternden Rezension zum neuen Album von Jens Lekman zu verstehen:  “Da hing der Schwede plötzlich in Melbourne, seiner Wahlheimat, mit Touristen ab, obwohl der jüngste Hipsterdiskurs doch lehrt: Der Urlauber steht am untersten Ende der Coolnesspyramide”. Aber auch sonst lassen die ansonsten von mir geschätzten Hauptstädtler kaum ein gutes Haar an I Know What Love Isn’t. Von Kaffeehausmusik und flachen und blassen Texten ist die Rede. Klar, die neue Traurigkeit  in Jens’ Musik ist, wie immer und überall, Geschmacksache. Mir persönlich schmeckt dieser herbstlich-melancholische Popentwurf derzeit aber so sehr, dass ich dem Teil einen zweiten Beitrag in kürzester Zeit widme. Erica America ist die andere Single aus dem aktuellen Album und verfügt nebst einer schicken Melodie und Frauenstimme auch über ein fieses Saxophon. Hören, kaufen, gut finden. 

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