Der Vertonung von Gedichten stehe ich eigentlich eher skeptisch gegenüber. Und dann noch von Thomas Brasch. Also nicht, dass ich den schlecht finden würde, ich kannte ihn bis vor Kurzem überhaupt nicht. Wären da also nicht noch die eine oder andere ziemlich ansprechende Rezension über Woanders in den Medien meines Vertrauens erschienen, ich hätte dem neuen Album von Masha Qrella wohl null Chancen gegeben. Nun, mittlerweile ist mir Thomas Brasch ein Begriff. Seine gesammelten Werke stehen mittlerweile in meiner kleinen aber feinen Bibliothek genauso wie dieses wunderbare Werk von Masha Qrella, ihrem ersten deutschsprachigen überhaupt. Die Texte, manchmal auch nur Fragmente, passen hervorragend zur den meist geisterhaft-träumerischen Klängen. Es gibt aber zwischendurch auch die Songs, etwa Maschinen, vorgetragen im Duett mit dem Ja Panik–Spechtl , die auf pumpenden Housebeats basieren und bestens in die dunkle Clubnacht passen würden. Der Grundtenor bleibt jedoch ruhig und melancholisch, wie das im Duett mit Thomas Brasch’s Schwester Marion vorgetragene Märchen. Woanders ist für mich die bisherige Überraschung 2021 schlechthin und die 17 Songs bei 68 Spielminuten sind keine Sekunde langweilig oder unnötig. Anders gesagt, all Killer no Filler oder nochmals anders ausgedrückt: absolutetste Kaufempfehlung.
Tag Archives: Marion Brasch
15. March 2021 · 4:41 pm
Masha Qrella – Märchen (2021; Woanders)
Filed under Irgendwas, Lieblingsplatten, Music, Musik, Nonsense, Rentner, die in hellbraunen Übergangsjacken und beigen Gabardinehosen in Kurorten spazierengehen., Song des Tages, Song of the Day, Sonntagmorgenmusik
Tagged as Album des Jahres?, Andreas Spechtl, Auch Dirk von Lowtzow ist mit von der Party, Ja Panik, Marion Brasch, Maschinen, Masha Qrella, Märchen, Thomas Brasch, Woanders