David Bowie zeigte dem Tod nochmals die lange Nase und setzte mit Blackstar einen fulminanten Schlusspunkt unter seine doch ziemlich einzigartige Karriere. Hier gibt’s nochmals alles zu hören, was Bowie ein lebenlang auszeichnete. Wahnsinn, Verzweiflung, Artrock, Zerbrechlickeit, Inszenierung, stolpernde Rhythmen, luzide Träume und schlussendlich auch irgendwie Popmusik, die hie und da mit etwas Freejazz aufgepeppt wurde.
Der Thin White Duke beweist mit Blackstar einmal mehr sehr eindrücklich, das mit ihm auch im Jahre 2016 nach Christi und mit 69 Jahren (Happy Birthday by the way) noch fest zu rechnen ist. Nachdem der Spaceboy sich in Vergangenheit bekanntermassen immer mal wieder neu erfunden hat, geht nun Blackstar schon fast erwartungsgemäss wiederum in eine andere Richtung. Bowie, Ausgabe 2016, und wie das mit dem Alter so kommt, ist nun am Jazz interessiert. Die teils wilden Saxophon-Solis sind dann aber doch nur ein kleiner Teil in diesem doch ziemlich raffinierten Harmonien-Puzzle, das auch mal mit einer ordentlichen Prise Funk. clubtauglichen Beats und vor allem sehr viel Art-Rock aufwartet. Black Star ist somit auch alles andere als für das oberflächliche Hören gedacht, zumindest die ersten 4 Tracks sind doch ziemlich schwere Brocken, die es erstmal zu verdauen gilt. Doch das schöne an Blackstar ist, das bei dem ganzen Soundgewitter immer mal wieder, wenn meist auch nur für kurz, einer dieser Melodien auftaucht, für die man den guten Bowie stundenlang umarmen möchte und sowieso, das Pop-Chamäleon war immer dann am besten, wenn seine Alben anfänglich doch eher schwer zugänglich waren. Definitiv sein bestes Album seit Scary Monsters und der erste Höhepunkt im neuen Jahr. Tipp!