Tag Archives: Krautrock

Thurston Moore – Alice Moki Jayne (2019; Sprit Counsel)

Es ist mittlerweile schon fast wieder Juli. Halbzeit! Ich sitz mit wenigen Ausnahmen noch immer ziemlich träge im Homeoffice und bearbeitete da stur die Finanz- und Personalplanung diverser Forschungsprojekte. Ein Tag gleicht dem anderen. Aufstehen, Kinder parat machen für den Hort, Kinder hinbringen und wenns dann grad mal nicht in der Wade oder an der Hüfte zwickt, folgt vor der Lohnarbeit noch ein lockerer Run entlang der Limmat. Immer mit dem Ziel, das angebaute Corona Fett irgendwie wieder zu minimieren. Aber wie das 2020 so ist, mit jeder Verlängerung des Homeoffice-Tätigkeit lässt die Motivation dann auch gleich wieder für ein paar Tage nach und die Selbstoptimierung – die ich ja grundsätzlich ziemlich verabscheue – weicht dem Pizza und Alkoholkonsum. Aktuell ist der Plan noch bis Ende August zu Hause zu bleiben. Schaut man sich jedoch die aktuell wieder stetig ansteigenden Covid 19-Fälle an, kann man eigentlich schon bald mit dem nächsten Teillockdown und der damit verbunden Verlängerung des Homeoffices rechnen. Viel Geduld ist also weiterhin gefragt.
Geduld, je nachdem wie Noise-Geschult das Ohr ist, braucht es auch für die etwas experimentelleren Alben des ehemaligen Sonic Youth Mitbegründer, Sänger und Gitarristen Thurston Moore. Meist sind diese Alben ziemlich anstrengend und nur schwer greifbar. Nicht so auf Spirit Counsel. 3 Songs, 3 CD’s. Viel Lärm trifft auf noch mehr Gitarren welche nach minutenlangen Kakophonien plötzlich die Popkeule schwingen, welche sich wiederum Minuten später hinter monotonen Krautspielereien vergräbt. Spirituelle Avantgarde nennt sich das wohl und macht derzeit beim Beschallen des Homeoffices, wie auch abends mit einem Buch in der Hand, ziemlich Freude.

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Klaus Johann Grobe – Geschichten aus erster Hand (2016; Spagat der Liebe)

Bleiben wir noch ein wenig bei sommerlicher Musik. Mit Spagat der Liebe haben die Zürcher Vorzeigehipster Klaus Johann Grobe – auch 2016 immer noch bester Bandname aller Zeiten – einen mehr als würdigen Nachfolger zu ihrem sensationellen Debüt von vor 2 Jahren parat. Die Texte darauf gewohnt schrullig bis dada, funkelnder Bass, eine Orgel die mittlerweile schon fast in bester Stereolab-Manier eiert und krautig-stoische Rhythmen, die zum allerletzten sehnsüchtigen Tanz im Morgengrauen laden. Es erwartet den Hörer ein wunderbarer Retromix zwischen Psychedelic, Schlager, Lounge und dem eben schon erwähnten Krautrock. In der Summe ein weiteres fantastisches Album einer fantastischen Band und nebst dem in diesem Kabinett schon erwähnten Spumante DIE Ode an den Sommer 2016 und somit absolute Hörpflicht!

Als Bonus gibt es heute noch den sehr amüsanten Klaus Johann Grobe-Schwiiizerdütsch-Sprachkurs, der derzeit im Internet umhergeistert. Wer also schon immer mal wissen wollte, was eine “Spitzguuge” ist und “chrömle” bedeutet >anschauen und verstehen!

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Nisennenmondai – A (2015; Live at Clouds Hill)

Unlängst ist das von mir bereits letztes Jahr in Japan erstandene (Bericht hier), fünfte von Adrian Sherwood produzierte Album der Kraut-Noise-handgemachter Techno-Dub-weiss der Geier da oben was-Band Nisennenmondai ausserhalb dem Land der aufgehenden Sonne erschienen. Wer noch nicht reingehört hat und mit den bereits erwähnten Koordinaten was anfangen kann, sollte da mal reinhören. Ist auf den ersten Blick eine relativ monotone Geschichte, kann aber in passenden Momenten eben dann doch genau das richtige sein. Man denke da nur schon mal an stundenlange nächtliche Autofahrten.  Auch die DJ’s dieser Welt haben Freude an den drei Japanerinnen gefunden und so tauchen ihre Tracks in den letzten Monaten auch immer öfters in irgendwelchen DJ-Setlists auf. Gefallen gefunden hab auch ich an der Mucke und hab mich seit September kontinuierlich bis zu den noch eher noisigen Bandanfängen zurück gearbeitet. Vor allem Live macht das ziemlich Spass, wie man auch dem heutigen Song des Tages entnehmen kann. Enjoy!

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Klaus Johann Grobe – Traumhaft / Nicht zu stoppen (2015)

Bei Lesen und Hören des Namens Klaus Johann Grobe denkt man im ersten Moment vermutlich an einen promovierten Gesundbeter oder vielleicht auch an einen pensionierten Tagesschaumoderator mit Halbglatze.  Das ist natürlich alles „chabis“, den Klaus Johann Grobe sind zwei talentierte Schweizer Musiker die sich im Dunstkreis des Krautrocks bewegen und mit dem wunderprächtigen Im Sinne der Zeit Album meinen Soundtrack zum Frühjahr 2014 lieferten. Im Mai 2016 soll dann nun endlich der Nachfolger Spagat der Liebe folgen. So zumindest steht es auf Twitter.  Bis dahin sind es dann doch noch ein paar Tage und Stunden, doch dank der neuen 7“ Baby lass uns sein/Nicht zu stoppen hat man jetscht schon  die Möglichkeit, sich die zahlreichen, kalten Winternächte mit wabbernden Orgeln und trockenen Schlagzeugrooves um die Ohren zu hauen. Auch hier gilt, wie beim letztjährigen Album das Prädikat supertoll.

 

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