Bevor es mit den Top 5 der Longplayer im neuen Jahr weitergeht, ein kurzes Intermezzo mit den zehn liebsten Songs des Jahres. Dieses Jahr hab ich mich sogar nur auf offizielle Singleveröffentlichungen beschränkt. Wer weiss, vielleicht liest man vom einen oder anderen Kandidaten noch in den Top 5. Vorerst wünsche ich euch jedoch viel Freude beim Anhören und Entdecken.
In gut 24 Stunden ist es soweit. Die Schweiz wird gegen Schweden das Achtelfinale der diesjährigen Fussballweltmeisterschaft bestreiten. Für die goldene Generation wohl vorläufig die letzte Chance, endlich mal was Grosses zu erreichen. Und mit Schweden hat man einen Gegener, den man auf gleicher Augenhöhe begegnen kann. Bis zum Spiel morgen um 16 Uhr sind noch diverse Fragen offen. Zum Beispiel, wie man die Gelb-Sperren in der Abwehr kompensieren will. Hauptproblem: Die Innenverteidigung. Zur Auswahl steht Djourou ein Routinier, ja ein alter Hase im Business. Leider nicht immer ganz sattelfest und in den letzten Jahren für den einen oder anderen Herzpatienten in den Schweizer Spitälern verantwortlich. Ihm gegenüber der junge Elvedi. Talentiert, aber auf internationaler Ebene wohl zu wenig Erfahrung. Böse Menschen meinen ja, dass man gleich einen Kartoffelsack aufs Feld stellen kann. Dann natürlich die Frage, wer die Tore schiessen soll. Seit geschätzten 10 Jahren und der Ära Alex Frei, hat die Schweiz keinen Knipser mehr in ihren Reihen. Der lang gesetzte Mann aus Sursee, Haris Seferovic, stellte an dieser WM einen neuen Minusrekord in Sachen Ballkontakte auf. Im Normallfall ein absoluter Kämpfer vor dem Herrn, aber die Nation will nun doch endlich Tore sehen. Sein Ersatzmann Gavranovic , Torschützenkönig in der sicherlich (Ironiemodus an) ziemlich hochstehenden (Ironiemodus aus) kroatischen Liga, nicht wirklich viel besser. Immerhin legte er den Ball für Shaq zum goldenen 2-1 gegen die Serben auf. Einzig konnte der gute Josip Drmic mit einem Lattenknaller und einem Tor in 20 Minuten Spielzeit überzeugen. Der war jedoch vor der WM fast ein Jahr verletzt, ja kurz vor dem Karriereende, und ich weiss nicht, ob der 60 oder mehr Minuten durchhalten mag. Sowieso, will man sich seine Frisur 90+Minuten antun? Zuguterletzt natürlich die Diskussion um die 10-er Position. Die halbe Welt versteht nicht, warum “Superstar” XS in der Nati auf der Seite und nicht auf seiner bevorzugten Position spielt.
Fragen über Fragen. In 24 Stunden weiss man dann bestimmt mehr. Bislang hat Don Vlad ja immer ein goldenes Händchen mit seinen Entscheidungen gehabt, warum also auch nicht gegen die vermutlich halt doch ziemlich mediokren Schweden, die ja gegen die derzeit ziemlich unterirdische deutsche Nationalmannschaft verloren hat? Eben!
#wirwerdenWeltmeister
Und weil es noch gut 24 Stunden bis zum vorläufigen Schweizer Highlight dieser WM dauert, könnte man sich noch das eine oder andere Male die superbe neue Scheibe vom Saxophonisten Kamasi Washington zu Gemüte führen. Ein ziemlich episches Ding! Über zwei Stunden gniedelt und quäkt Heaven & Earth lüsternen Jazz. Jazz, aufgepeppt mt afrokubanischen Grooves, HipHop-Beats, Fusion-Keyboards und ollem Funk-Gegurgel. Dazu Soul und 50köpfige Chöre. Wenn das mal nicht grössenwahnsinnig ist! Leider ziemlich geil und somit absoluter Hörtipp!
Vorfreude galore. Ich war dieses Jahr nicht so oft an Konzerten – times are changing. Dafür wird der kommende November etwas intensiver. Nebst den Gigs von den Toten Hosen, Moses Sumney und Mount Kimbie werde ich kommenden Mittwoch auch am Jazznojazz-Festival anzutreffen sein. Der gute Kamasi Washington, der ja schon mit illustren Künstlern wie Kendrick Lamar oder Herbie Hancock zusammengearbeitet hat, wird da mit einer zahlreich an Mitmusikern bestückten Band auftreten und mit Bestimmtheit bei allen Anwesenden einen bleibenden Eindruck hinterlassen. So wie uns damals 2015 (und auch noch heute) das Überalbum The Epic staunen liess. Man sieht sich also an der Bar, vorne rechts.
Die freitägliche Hausarbeit ist fast verrichtet. Somit bleibt beim Pausenkaffee noch etwas Zeit für ein wenig Jazz von Kamasi Washington. Ich bin ja absolut kein Jazz-Kenner, doch das hier gefällt.