Lange hatten wir keinen Soul mehr auf diesem Kanal. Da bietet sich der graue Sonntagmorgen bestens an, um beim einen oder anderen Kaffee in der heimeligen Küche ein paar Alltime-Favorites via Küchenboxen in das Herz des noch müden weissen Mannes zu manövrieren. Und da ich von Soul sehr wenig Ahnung habe, vertraue ich hier den Kollegen vom Numero Group-Label und ihrer meist exzellenten Eccentric Soul-Reihe blind. Check it out!
Es soll ja Menschen geben, die, wenn sie ihre Winterjacken vom Estrich holen, noch den einen oder anderen, längst abgeschriebenen Geldschein in irgendeiner Tasche finden. Und es gibt mich, der in der Manteltasche einen alten Schnuller von Kind 1 findet. Das zur Lage der Nation.
Schnuller und Geld haben dann herzlich wenig mit dem heutigen Song des Tages zu tun. Auch möchte ich euch nicht mit dem im vorhin im Studentenkaffee augeschnappten Vaya Con Dios-Klassiker nerven. Der heutige Blogeintrag soll endlich mal wieder ganz im Zeichen der von mir sehr geschätzen Puts Marie stehen. Die Masoch-Sammlung ist ja nun auch schon wieder ein paar Jahre alt. Zum guten Glück steht ab heute endlich der neue Longplayer in den Läden. Als Appetizer, auch wenn ich Sonnenschein und Wärme nun wirklich absolut nicht mehr ertrage, das wundervolle Catalan Heat.
War heute, wie meist, noch sehr früh und vor allem dunkel, als ich die heilige Schlafhalle zum Pflegen meiner streng sozialistischen Abläufe wie Duschen, viel Kaffee trinken und Kind 1 wecken verliess. Letzteres erübrigte sich dann von selbst und so wurde die meist nur von Musik begleitete erste Kaffeezufuhr zusammen mit Kind 1 am Küchentisch verbracht. Auf Kommando stellte Siri artig die Musik im Shuffle-Modus ein und lag gleich mit der ersten Auswahl goldrichtig. Die logische Konsequenz daraus: die Ernennung zum Song des Tages. Ich war dann gleich so von R.E.M. angefixt, dass ich der sogenannten intelligenten Software im Anschluss den Auftrag erteilte, das Album Monster in voller länge abzuspielen. Und da Kind 1 für den allmorgendlichen Milchkonsum auch seine Zeit braucht, durften Michael Stipe und Mannschaft fast alle Monsterhits für uns spielen.
Monster von R.E.M. schlug damals nach dem sehr popig-folkigen Überseller Automatic for the People wieder etwas lautere und schrägere Töne an und brachte in der langen Karriere der Band wohl auch die grösste Ansammlung an paradox-klanglichen Überraschungen hervor. Trotz (oder genau wegen) der “Experiemente” sind die zwölf sublimen und selbstbewussten Aufnahmen ausnahmslos Meisterwerke. Manchmal braucht es auch gar nicht allzu viel. Drei Akkorde in vier Minuten, verzerrte Gitarren sowie Michael Stipes kryptische Phrasierung. Der Rest ergab sich von selbst. Monster brachte R.E.M nebst viel Kritiker Lob, auch ziemlich anständige Verkaufszahlen ein und manifestierte damals ihren Ruf zu den wichtigsten Bands der Zeit zu gehören.
Bald 25 Jahre nach Release gehört das Album noch immer zu meinen liebsten drei R.E.M.-Veröffentlichungen. Schliesslich werden mit Monster auch zahlreiche mehr oder weniger schöne Erinnerungen in Verbindung gebracht. Nostalgie nennt man das dann wohl. Egal.
Der Tag ist noch jung, der frisch aufgebrühte Kaffee vor mir zum Schlürfen bereit. Mittwoch ja generell einer dieser Tage, die etwas gemächlicher starten. So kann ich mich zwischen Hausarbeit, Einkäufen und den neuesten Nachrichten aus Russland noch ein wenig Sandy Bull‘s Manha de Carnival anhören. So ein schönes Stück Musik! Und mit einer ziemlich anständigen Länge von 13 Minuten und 7 Sekunden kann man darin auch mal so richtig abtauchen. Grossartig. Und bald schon ist es dann auch Zeit für den zweiten Kaffee. Den aber bitte mit Sahne.
Ein frühsommerliches Wochenende steht vor der Türe. Kind tigert auch schon seit gut einer Stunde um seine Schuhe herum, will heissen, der Weg wird heute wohl nach Draussen zu einen der zahlreichen Spielplätze dieser Stadt führen. Stand jetzt (7.05 Uhr) bin ich aber erst noch am richtig wach werden und brauch Muntermacher in Form von Kaffee. Übrigens dem ersten seit 8 Tagen. Das unberechenbare Norovirus hat diesen kalten Entzug diese Woche möglich gemacht. Dazu gönne ich mir wohl noch etwas “sommerliche” Musik von U.S. Girls. So quasi auch gleich zur Einstimmung des Zürcher Konzerts nächste Woche. Meghan Remy musiziert auf dem aktuellen Album In A Poem Unlimited gekonnt in der artifiziellen Schnittstelle zwischen Blondie, Gwen Stefani sowie Madonna und das könnte Live ziemlich Spass machen. Bin gespannt. Und ja > Hörtipp.
Es gibt wahrlich Schlimmeres, als nach einer kurzen Nacht den ersten Kaffee im 21. Stock des Hotel InterContinenal in Bukarest zu trinken. Und wenn dann aus irgendwelchen Gründen zwischen diversen hoteltypischen Downbeat-Blubbereien die doch eher nicht erwarteten Boards of Canada aus dem Nichts auftauchen, geht erst recht die Sonne auf. Life is good.
Die freitägliche Hausarbeit ist fast verrichtet. Somit bleibt beim Pausenkaffee noch etwas Zeit für ein wenig Jazz von Kamasi Washington. Ich bin ja absolut kein Jazz-Kenner, doch das hier gefällt.
Er existiert noch immer, der grosse amerikanische Traum. LCD Soundsystem‘s sind dafür verantwortlich und zeigen der Musikwelt mit ihrem fantastischen neuen Album auch gleich, wo mit American Dream der musikalische Hammer 2017 platziert ist. Und der hängt sehr weit oben. Lange sieben Jahre nach scheinbarer Beendigung des Bandprojekts und 2’398 ausgeschenkten Kaffee’s später wollen es New Yorks Oberhipster James Murphy und seine Mannschaft nochmals wissen und legen nach dem schon ziemlich fantastischen This is Happening noch eine Schippe obendrauf und musizieren sich in bester David Bowie/Brian Eno/Talking Heads-Manier gewürzt mit diversen hausgemachten Zitaten in erneute Höchstform. Ein wenig ruhiger und melancholischer als früher, aber auch ein James Murphy wird schliesslich nicht jünger. Hörtipp.
Dienstagvormittag, Viertel nach 10. Call Me Appetite ist halbwegs ausgeschlafen, jedoch noch immer ungeduscht in Shorts und siffigem Turbostaat-Shirt unterwegs. Immerhin ist das Schlachtfeld in der Küche beseitigt. Auch Kind ist gut untergebracht, es schläft derzeit nämlich den Schlaf der Gerechten. Somit vor der erlösenden Dusche noch etwas Zeit um die Sinne mit einem weiteren Kaffee zu ölen und dabei mit Fabrizio De André gedanklich in südlicheren Sphären zu schweben.
Heute Morgen dummerweise beim nervösen Rumfuchteln mit einem Lappen und dem damit verbundenen Ziel, die aggressiv-verwirrte Wespe zu verjagen, den kurz zuvor frisch aufgebrühten Kaffee über T-Shirt, Hose und dann noch viel dümmlicher, über meine neue Ledertasche geschüttet. Dabei hätte dieser Montag ausnahmsweise ja so entspannt begonnen. Somit wäre eine Erase & Rewind Möglichkeit, per Knopfdruck notabene, mal gar nicht so unangebracht.