Der Vertonung von Gedichten stehe ich eigentlich eher skeptisch gegenüber. Und dann noch von Thomas Brasch. Also nicht, dass ich den schlecht finden würde, ich kannte ihn bis vor Kurzem überhaupt nicht. Wären da also nicht noch die eine oder andere ziemlich ansprechende Rezension über Woanders in den Medien meines Vertrauens erschienen, ich hätte dem neuen Album von Masha Qrella wohl null Chancen gegeben. Nun, mittlerweile ist mir Thomas Brasch ein Begriff. Seine gesammelten Werke stehen mittlerweile in meiner kleinen aber feinen Bibliothek genauso wie dieses wunderbare Werk von Masha Qrella, ihrem ersten deutschsprachigen überhaupt. Die Texte, manchmal auch nur Fragmente, passen hervorragend zur den meist geisterhaft-träumerischen Klängen. Es gibt aber zwischendurch auch die Songs, etwa Maschinen, vorgetragen im Duett mit dem Ja Panik–Spechtl , die auf pumpenden Housebeats basieren und bestens in die dunkle Clubnacht passen würden. Der Grundtenor bleibt jedoch ruhig und melancholisch, wie das im Duett mit Thomas Brasch’s Schwester Marion vorgetragene Märchen. Woanders ist für mich die bisherige Überraschung 2021 schlechthin und die 17 Songs bei 68 Spielminuten sind keine Sekunde langweilig oder unnötig. Anders gesagt, all Killer no Filler oder nochmals anders ausgedrückt: absolutetste Kaufempfehlung.
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Sleep – Sister Sleep (2015; Sleep)
Heute, 17 Uhr. Logenplatz im Fernbus, das erste Bier und die Leberkässemmel schon gut verdaut und im Ohr passend zu den herrlichen Farben am Himmel die zu Musik verarbeiteten Field Recordings vom Ja Panik-Spechtl unter dem Pseudonym Sleep. Jetzt fehlt für einen perfekten Sonntag nur noch die heilige Dreifaltigkeit der Sonntagabendunterhaltung auf ARD.
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Bilderbuch – Maschin (2015; Schick Schock)
Machen wir doch bei ähnlich beschwingter und partyinfizierter Musik wie gestern weiter. Bilderbuch ist die neue deutschsprachige Popsensation, die nun schon seit Wochen durch den Blätterwald raschelt. Was alles vor ein paar Jahren in der österreichischen Provinz als weitere doch eher langweilige Franz Ferdinand-Tribut Band (jeder weiss ja, die School of 2005 ist mindestens schon seit 2006 tot) begonnen hat, klingt heute wie die Zukunft der Popmusik. Zu verdanken ist dies sicherlich auch dem neuen Schlagzeuger, der die Band, was man auch gut raushört, mit den Rap-Virus angefixt hat. Schick Schock ist aber keine Deutschrap Platte, nein, hier gibt’s nebst ordentlich vielen Goldketten und Zitaten vor allem schleimigen Soul, hoch gepitchte Vocals, funkelnden Pop, ein Prise Post-Punk und ganz viel Falco zu hören. Letzterer würde in Sachen Coolness und Kokskonsum sofort Nachhilfe bei Bilderbuch nehmen und Ja, Panik haben vor Erfurcht scheinbar den Manager gewechselt. Lange Rede, kurzer Sinn: Extremgrosse (eeeeeeexxxtreeeeeemgrosse) Platte und somit Hörpflicht.
Bonustracks, welche auch nur die ganz Coolen verdienen:
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Ja, Panik – Post Shaky Time Sadness (2014; Libertatia)
Das kommende Wochenende steht ganz und gar unter einem österreichischen Stern. Ganz unösterreichisch schreib ich morgen aber erst noch die 5. und letzte, aber auch wichtigste Prüfung. Danach werde ich mich wohl ein erstes Mal betrinken, bevor es dann spät abends in den Zürcher Stall 6 zu den aus dem Burgenland stämmigen Ja, Panik geht Ich hoffe ja, nebst meinen Favoriten vom neuen und übrigens ziemlich hervorragenden Album Libertatia, auch den einen oder anderen Klassiker von früher zu hören. Dmd Kiu Lidt oder Marathon wären nett. Oder Nevermind. Und wenn ich mich dann spätnachts, hoffentlich glücklich und mit grosser Sicherheit erschöpft, ins Bett fallen lasse, werde ich schon wenige Stunden später bei einem Bekannten, Österreicher notabene, zu Buchteln mit Vanillesauce erwartet. Yummie! Und Bier solls dann auch wieder geben. Ich freue mich.
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Ja, Panik – Libertatia (2014; Libertatia)
2014 muss ein gutes Jahr werden. Ganz bestimmt.
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