Biiiko, Biko. Kind Nr. 1 singt sehr gerne. Das erfreut natürlich das Vaterherz. Nichts ist doch schöner als ein strahlender und zufriedener Nachwuchs. Doch was ist das für ein Liedchen, dass da die Kleine immer mal wieder anstimmt. Diverse Recherchen, stundenlanges googeln und selbst ein Besuch des Elternabends der Kindertagesstätte konnten bislang nicht helfen. Vorsingen von “Biko” auf Knopdruck bei den Verantwortlichen funktionierte dummerweise auch nicht und so bleibt die einzige Vermutung, dass die Kleine sich wohl mal heimlich in der heimischen Peter Gabriel-Sammlung umgeschaut hat. Anders kann ich mir das derzeit wirklich nicht erklären.
Einmal Lärm und zurück. Geplant wäre heute ein Song aus meinem liebsten Duran Duran-Album gewesen. So sehr ich ja den musikalischen Lärm und das chaotische Pendent auch mag, es gibt fast nichts schöneres als die ganz grossen Popmomente. Doch kam mir gestern via Fratzenbuch der gute Gerhard vom befreundeten Kulturforumin die Quere. Postete er doch in der Zuckerberg-Community einen Link zum einem lesenswerten Artikel aus dem aktuellen Metal Hammer. – die Printausgabe ist da noch etwas ausführlicher -über die ziemlich kreative Church of Ra, die ich bis dato nicht kannte. Fasziniert vom diesem Künstlerkollektiv, verbrachte ich die komplette Mittagspause mit dem Anhören der darin erwähnten Musik. Selbst meine tägliche Suchtbefriedung mittels Online-Scrabble war für einmal nebensächlich. Nebst so schönen Sachen wie CHVE und Oathbreaker, hat es mir vor allem die Sludge-Doom-Post-Metal-weiss der Geierwally was-Combo Amenra sehr angetan. Herrlich wie sich im heutigen Lied des Tages die Musik über viele Minuten aufbaut, der “Sänger “sich dabei so richtig übel auskotzt und dann wie aus dem Nichts alles ineinander einstürzt. Geil.
Mir ist gestern aufgefallen, dass ich mich dieses Jahr kaum dem Genre Black Metal zugewandt habe. Eigentlich unter all den metallischen Ergüssen noch immer meine liebste und somit für heute Abend, frei nach dem Motto, je länger die Nacht desto schwärzer die Musik, die wunderbaren Darkspace bereitgelegt. Lärm, Chaos, Geschrei und trotzdem, vor allem dank den atmosphärischen Keyboards, eine doch ziemlich hörbare und spacige Sache. Die Schweizer sind jedoch bis heute einer der wohl unterbewertesten Acts des Genres. Daher Notiz an meine Wenigkeit: Bei Gründung einer Blackmetal-Combo in der Bandbio unbedingt Norwegen als Herkunftsland vermerken.
September 91, wir hatten es gestern davon. Definitiv ein grandioser und wichtiger Monat in der Popgeschichte. Unbedingt erwähnt hätte auch III von Sebadoh werden müssen. Das Album ist ja sowas wie das Nevermind des Indierocks und hat nach Veröffentlichung Generationen von Bands im amerikanischen Untergrund zu Grosstaten inspiriert. Mit Spoiled findet man darauf auch gleich meinen allerliebsten aller liebsten Sebadoh-Songs . Der wurde 4 Jahre später dank dem Film Kids, wo er passend wie die Faust aufs blaue Auge im Abspann lief, gar semi-berühmt.
Der Freitag der 13. war dann doch nicht so übel, wie er ursprünglich angefangen hatte. Im Gegenteil. Nette, mir sehr gut bekannte Menschen heirateten an diesem dann doch noch ziemlich sonnigen Tage. Beim Ja-Wort war ich zwar nicht zugegen (die Arbeit!), konnte dann aber beim gemütlichen Umtrunk mit haufenweise leckerstem Essen pünktlich teilnehmen. Entsprechend musste ich im Verlaufe des Abends den Hosengürtel etwas weiter als sonst schnallen. Eine richtig schöne Feier die für mich dann trotzdem viel zu früh zu Ende ging. (Der Vorabend…)
Und als wäre dies für einen Freitag den 13. nicht schon Positives genug gewesen, meldeten sich auch noch zwei Allzeit-Lieblingsmusiker mit neuem Hörstoff zurück. Einer davon heisst Lou Barlow und hat nach langen 14 Jahren mal wieder eine Platte mit Sebadoh eingespielt. Entgegen meinen Erwartungen, sogar eine richtig gute! Einzuordnen ist dieser eher rockige Rohdiamant irgendwo zwischen den Albumklassikern III und Bakesale, und so fühlt man sich beim Hören dieser 13 Trouvaillen, oh Wunder, angenehm in die eigene Jugend und den golden Days of Iniderock zurückversetzt. Well done, Mr. Barlow.