Jóhann Jóhannsson – Orphée
Freunde der isländischen Musikszene sind in etwa genauso militant, wie die Zeugen Radioheads. Wirft man mal ein kritisches Wort in die Runde, möchten sie dich am liebsten mit ihren Jutesäcken verkloppen. Oftmals sind diese herzigen Platten halt doch nur ein laues Lüftchen und die x-te Variante von Issayah ist einfach nur noch unnötig. Eine Ausnahme hat da letztes Jahr der Komponist, Filmemacher, Produzent und Multiinstrumentalist Jóhann Jóhannsson mit Orphée geschaffen. 15 neumodisch-klassische Stücke, die mal abgesehen vom Eröffnungsstück in eher kurzen aber ziemlich stimmungsvollen Häppchen auf dem Silbertablett serviert werden und von Call Me Appetite am liebsten nachts mit Repeat-Taste konsumiert wurden.