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Kamasi Washington – Street Fighter Mas (2018; Heaven and Earth)

In gut 24 Stunden ist es soweit. Die Schweiz wird gegen Schweden das Achtelfinale der diesjährigen Fussballweltmeisterschaft bestreiten. Für die goldene Generation wohl vorläufig die letzte Chance, endlich mal was Grosses zu erreichen. Und mit Schweden hat man einen Gegener, den man auf  gleicher Augenhöhe begegnen kann. Bis zum Spiel morgen um 16 Uhr sind noch diverse Fragen offen. Zum Beispiel, wie man die Gelb-Sperren in der Abwehr kompensieren will. Hauptproblem: Die Innenverteidigung. Zur Auswahl steht Djourou ein Routinier, ja ein alter Hase im Business. Leider nicht immer ganz sattelfest und in den letzten Jahren für den einen oder anderen Herzpatienten in den Schweizer Spitälern verantwortlich. Ihm gegenüber der junge Elvedi. Talentiert, aber auf internationaler Ebene wohl zu wenig Erfahrung. Böse Menschen meinen ja, dass man gleich einen Kartoffelsack aufs Feld stellen kann. Dann natürlich die Frage, wer die Tore schiessen soll. Seit geschätzten 10 Jahren und der Ära Alex Frei, hat die Schweiz keinen Knipser mehr in ihren Reihen. Der lang gesetzte Mann aus Sursee, Haris Seferovic, stellte an dieser WM einen neuen Minusrekord in Sachen Ballkontakte auf. Im Normallfall ein absoluter Kämpfer vor dem Herrn, aber die Nation will nun doch endlich Tore sehen.  Sein Ersatzmann Gavranovic , Torschützenkönig in der sicherlich (Ironiemodus an) ziemlich hochstehenden (Ironiemodus aus) kroatischen Liga, nicht wirklich viel besser. Immerhin legte er den Ball für Shaq zum goldenen 2-1 gegen die Serben auf.  Einzig konnte der gute Josip Drmic mit einem Lattenknaller und einem Tor in 20 Minuten Spielzeit überzeugen. Der war jedoch vor der WM fast ein Jahr verletzt, ja kurz vor dem Karriereende, und ich weiss nicht, ob der 60 oder mehr Minuten durchhalten mag. Sowieso, will man sich seine Frisur 90+Minuten antun?  Zuguterletzt natürlich die Diskussion um die 10-er Position. Die halbe Welt versteht nicht, warum “Superstar” XS in der Nati auf der Seite und nicht auf seiner bevorzugten Position spielt.

Fragen über Fragen. In 24 Stunden weiss man dann bestimmt mehr. Bislang hat Don Vlad ja immer ein goldenes Händchen mit seinen Entscheidungen gehabt, warum also auch nicht gegen die vermutlich halt doch ziemlich mediokren Schweden, die ja gegen die derzeit ziemlich unterirdische deutsche Nationalmannschaft verloren hat? Eben!

#wirwerdenWeltmeister

Und weil es noch gut 24 Stunden bis zum vorläufigen Schweizer Highlight dieser WM dauert, könnte man sich noch das eine oder andere Male die superbe neue Scheibe vom Saxophonisten Kamasi Washington zu Gemüte führen.  Ein ziemlich episches Ding! Über zwei Stunden gniedelt und quäkt Heaven & Earth lüsternen Jazz. Jazz, aufgepeppt mt  afro­kubanischen Grooves, HipHop-­Beats, Fusion-Keyboards und ollem Funk-Gegurgel. Dazu Soul und 50köpfige Chöre. Wenn das mal nicht grössenwahnsinnig ist! Leider ziemlich geil und somit absoluter Hörtipp!

 

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Mãozinha – Metamorfose (1998; Mae D’agua)

Die Schweiz ist bekanntermassen immer etwas hintendrein. Man lässt es halt, wie es das Klischee will, gerne etwas gemütlicher angehen. So vermutlich wird es auch der Schweizer Star- Stürmer und einzige  Nati-Sturmhoffnung Haris S. (9 Monate oder so ohne Tor, aber Klappe grösser als die von Lewandowski) mit seinen Hooligans aus Frankfurt gegen die Nürnberger angehen. Wie immer wird’s wohl nach seiner ersten Ballberührung schon 0-2 stehen. Sport ist das eine, Musik das andere. Auch nach dem Bristol-Trip Hop-Boom vergingen Jahre bis auch hierzulande ein paar Acts diesen Weg einigermassen erfolgreich einschlagen konnten. Swandive sind so ein Beispiel. Oder die Genfer Five Star Galaxie. Am Wochenende nun, durfte ich mich netterweise durch die sich auflösende CD-Sammlung meiner Schwägerin wühlen und stiess auf dieses wunderbare Teil von Mãozinha. Straight outta Berne, also da wo die Uhren besonders langsam ticken! Mãozinha singen, wie es der Name schon vermuten lässt, auf Portugiesisch und legen unter die Stimme die ebenerwähnten triphopige Musik. Nicht so düster wie die Pendants aus England, trotzdem aber meilenweit von happy Radiomusik entfernt. Hab ja die Combo damals in der Roten Fabrik gesehen und als eigentlich ganz in Ordnung eingestuft. Schön, nun noch die längst vergriffene CD im Schrank stehen zu haben.

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