Nach dem Urlaub ist vor dem Urlaub. Angefixt vom Grind-und Hardcore Massaker im Berliner Cassiopeia hab ich mich in den letzten Tagen mal wieder ein wenig mit japanischem Noisecore beschäftigt, denn das nächste Reiseziel soll Tokyo sein. Als grosser Fan des Boredoms-Schreihalses Yamantaka Eyehab ich mir vor ein paar Jahren mal ein paar Alben rund um die von John Zorn angeführten Naked City gekauft. Ein extremer Husarenritt der Sonderklasse. Da trifft, kurz zusammengefasst wahnsinniger Freejazz auf ultradeftiges Grindcore-Geknüppel, welches sich aber immer mal wieder mit melodiösen Passagen abwechselt. Und darüber thront das kranke Geschrei von dem eben erwähnten Yamantaka Eye. Sollte man mal auf etwas andere Musik Lust haben, here you go.
Nach dem Wochenende in den Bergen verschlug es meine Wenigkeit für drei ziel- und planlose Tage nach Berlin. Naja, ganz planlos dann doch nicht. Tag zwei wollte ich mir Lola Marsh angucken gehen. Es kam natürlich anders. Nachdem ich in Friedrichshain im Hops and Barleyschon am Nachmittag einen ordentlich über den Durst getrunken hatte und dabei mit Punkrock zugedrönt wurde, hatte ich nach dem Verlassen dieser ausgezeichneten Hausbrauerei keine grosse Lust mehr auf “ruhige” Musik und lief wie eingangs schon erwähnt gewohnt planlos umher und landetet auf dem Gelände des Cassiopeia.Von aussen betrachtet hinterlässt dieses doch eher einen abgeranzten Eindruck, was mich aber nicht abhielt diese neue Welt zu erkunden. Guter Entschluss, denn auf einer Schiefertafel bei einer der diversen Bars stand dann auch etwas von Hard- und Grindcore Konzert für 10 Euro. Nach kurzer Rücksprache mit der inneren Bierlaune zückte ich mein Portemonnaie, vergass Lola Marsh, trank noch ein paar Biere mehr und hörte mir 5 teils ziemlich gute, aber auch ziemlich heftige Bands an. Feststellung des Abends: Das Berliner Publikum ja noch viel zurückhaltender als das Zürcher. Weder Moshpit noch Pogo noch sonstwas bei solcher Musik? Aber hallo! Ich fands aber trotzdem sehr angenehm, denn irgendwie rechnete ich mit ein paar blauen Flecken an meinen vom vielen rumlaufen geschwächten Beinen (wie damals als naiver Teenager an meinem ersten “kleinen” Konzert mit Pantera) und war somit froh, dass ich dann ohne Schmerzen nach Hause laufen konnte. Tag 3 war ich dann noch im Ramones Museum. Da bin ich nun lebenslanges Mitglied und für unschlagbare 1.50 Euro Aufpreis gibt es übrigens ein Bier obendrauf. Gute Sache.