Tag Archives: Gangster

Les Reines Prochaines – Opfer dieses Liedes (Wicked Game) (1995; Coeur en Beurre)

Beyoncé hat in der Nacht auf Sonntag mehr oder weniger überraschend ein neues Album veröffentlicht. Eine Nachricht die eigentlich nicht der Rede wert ist, ist ihre Musik doch so langweilig, wie die Musterung von Recep Tayyip Erdoğan‘s Wollsocken. Die Medien sehen das standesgemäss anders und rätseln seit dem Release auch gleich noch im Multipack, ob wohl die Beyoncé mit ihrem Gangster, dem Jay-Z, auf dem Album endgültig abrechnet und es sich hier somit auch gleich um das offizielle Scheidungsalbum handelt. But I don’t really care! Passend dazu kann man sich nun auch noch den neuesten Clip zum Song Hold up auf sämtlichen Videoportalen dieser Welt angucken. Zusehen ist eine im vermutlich hässlichsten Dress ever bekleidete Beyoncé, die dem Urban Terrorism fröhnt und unter anderem mit einem Baseballschläger Autoscheiben einschlägt. Was für eine Rebellin! Aber hey, Autoscheiben in der Stadt einschlagen, hatten wir das nicht schon einmal? Genau! Nebst der regelmässigen Zerstörungswut des hiesigen Schwarzen Blocks hat sich dem Thema auch eine  gewisse Pipilotti Rist in ihrem preisgekrönten Clip Ever is Overall, produziert in einer Zürcher Strasse, bereits 1997 angenommen. Natürlich in viel besser, ist ja klar. Anschauen und vergleichen kann man sich das unter anderem am Ende des Beitrages oder man besucht die unter dem tolle Namen dein Speichel ist mein Taucheranzug im Ozean des Schmerzens stattfindende Werkschau Pipilotti Rist’s im Zürcher Kunsthaus. Dauert leider nur noch bis zum 8. Mai, ist jedoch jeden Rappen und Anfahrtskilometer wert. Nebst vielen Klassikern, wie dem Single-Channel-Video I’m Not the Girl Who Misses Much, hat Pipilotti Rist auch extra neue Arbeiten für diese Ausstellung entwickelt. Pixelwald heisst unter anderem eines dieser Werke und besteht aus insgesamt 3000 LED-Leuchtkörpern, die an Kabellianen im Raum hängen und sich zu einem magischen Bild-Wald zusammenfügen. Dabei kann man herrlich auf einer überdimensionalen Matratze entspannen und dabei dem Chris Isaak-Klassiker Wicked Game in einer leicht verfremdeten Version zuhören (das Ende dieser Version ist einfach nur sensationell). Und was den Bild-Wald betrifft, da bin ich mir sicher, dass Beyoncé auch dafür bald Verwendung zwecks Aufwertung ihrer doch ziemlich langweiligen “Kunst” finden wird.

 

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Mc Solaar – Nouveau Western (1994; Prose Combat)

Im zarten Alter von 16 Jahren wollte ich mich auch mal so wie ein Vorstadt Gangster fühlen. Also kaufte ich mir mit meinem bescheidenene Azubilohn einen Kapuzenpulli und fuhr mit Freunden schwer bewaffnet mit einer Ladung Schweizer Kracher (natürlich mit Blitzknallsatz) mit dem Zug nach Genf Downtown. Der Plan: uns hemmungslos betrinken und die Nacht zum Tag machen. Klappte irgendwie nicht, da man, unter anderem, uns und unsere Französisch-Kenntnisse in den damals “coolen” Quartieren nicht so ernst nehmen wollte. So fuhren wir halt mit dem letztmöglichen Zug wieder retour in das Kuhkaff in dem wir lebten und prahlten in den frühmorgendlichen Stunden im örtlichten und einzigen Pub mit den Erlebnissen des vermeintlich sooooo coolen Abends im fernen und noch cooleren Genf. Der Soundtrack zu diesem Ausflug: Mc Solaar.

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Kendrick Lamar – Swimming Pools (2012; Good Kid m.A.A.d City)

Von Rap, Hip Hop und ähnlichem Shizzle habe ich absolut keine Ahnung, man verzeihe mir, aber auch ich Leihe habe dann relativ schnell kapiert, dass mit Good Kid m.A.A.d City von Kendrick Lamar, dem neuen Zögling von Dr. Dre, ein Instant-Klassiker des Genres und mit grosser Wahrscheinlichkeit auch heisser Anwärter für die obersten Plätze der hauseigenen Jahrescharts vorliegt. Das ist so richtig melodiös, dass es schon fast wieder Popmusik ist. Tipp!

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Psyko feat sexpert – Doppel A Stadt (2011)

Schweizer Jugend forscht. Dieser Clip macht mir Mut, dass Hopfen und Malz beim hiesigen Nachwuchs doch noch nicht ganz verloren gegangen sind. Hier ein Beispiel aus der Schweizer Kleinstadt Aarau, wo der städtische Fussballverein seit gut 2 Jahren nur noch zweitklassig spielt, weil u. a. die Würste nicht mehr auf dem Grill liegen, sondern auf dem Präsidentenstuhl sitzen und dementsprechend das Interesse der Jugend sich nun vornehmlich auf das Gleis 1 am Bahnhof konzentriert.  Immerhin ist man da noch jemand. Weltklasse. Zürich, Basel und Bern, nehmt euch in Acht.

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