Was für ein geiler Song. Genau so stelle ich mir Musik für den Herbst 2016 vor. Folkig leicht, dazu eine ordentliche Prise dieser schüchternen und unterschwelligen Melancholie. Herr-lich-stens! Sollte ich also irgendeinmal Arthrose im Zeigefinger haben, dann sind mit grosser Bestimmtheit Middle Names und Devendra Banhart, resp. das durch sie ausgelöste, ständige Betätigen der Repeat-Taste, Schuld daran. Ja.
Von mir für euch. 19+1 Songs für einen noch goldigeren Herbst. N’Joy.
The Angels of Light – Fragment/Praise Your Name
Dominique A – Coleur d’eau
Lali Puna – 40 Days
Grizzly Bear – Yet Again
Benjamin Biolay – Aime mon Amour
Nick Cave & The Bad Seeds – Idiot Prayer
The Devastations – The Night I Couldn’t Stop Crying
The Sophie Drinker – Whats The Image
Devendra Banhart – Heard Somebody Say
Swans – Little Mouth
Raphael – Schengen
Neil Young – On The Beach
Jackson C. Frank – Milk and Honey
Lambchop – My Face, Your Ass
Them Two – Am I a Good Man
Fatou – Sowa
Jay Munly – Another Song about Jesus, A Wedding Sheet And A Bowie Knife
Stephan Eicher – Eldorado
Townes Van Zandt – Tower Song
Ein prächtiger Herbstnachmittag neigt sich dem Ende zu. Schön war’s. Warm eingepackt die Zurlindenstrasse, der wohl schönsten Strasse Zürichs, zumindest die Ecke Fritschiwiese bis Idaplatz, entlang spaziert, im heimeligen Kafi Dihei auf einen Kaffee mit Schokokuchen, übrigens dem besten der Stadt, gestoppt, Zeitung ausführlich gelesen und viel Musik gehört. So macht das Leben Spass.
Kaum ist die Katze aus dem Haus, tanzen die Mäuse auf dem Tisch. Die bessere Hälfte war und ist noch immer im Urlaub, und so wurde die heimische Musikanlage zum musikalischen Spielplatz des Terrors erkoren und “schreckliche”, meist eher experimentelle Klänge dröhnte stunden-, ja tagelang aus den Boxen. Liebe Nachbarn, es hat bald eine Ende! Was dann Krach, sprich Noise/Industrial usw. betrifft, gehören nebst den frühen Einstürzenden Neubauten freilich auch Swans zu meinen Favoriten, wobei Swans in den späteren, besseren Jahren zum experimentelleren Folk umgesiedelt sind. Anyway. Über das sensationelle, diesjährige Album habe ich ja hier schon vor ein paar Wochen euphorisch berichtet. You Fucking People Make Me Sick ist vom fast so guten Vorgänger und wohl einer ihrer besten Songs überhaupt. Ein düsterer, postapokalyptischer Noise-Folksong mit freundlicher Unterstützung durch Hippie Devendra Banhart und Michael Giras damals 3 jähriger Tochter Saoirse Daniel.
Es gab ja mal eine Zeit, da konnte ich nicht ohne den Oberhippie und Freakfolker Devendra Banhart leben. Das ging so lange, bis ich ihn dann mal auf der Sommerbühne der Roten Fabrik in Zürich live sah. Das war unglaublich langweilig und so hab ich dann bis vor einer Woche über 4 Jahre praktisch keinen Song mehr von ihm angehört. Die Rezensionen seiner beiden letzten Alben auf diversen Musikportalen im Web taten sein übriges. Bis heute vor einer Woche, denn da stand er auf dem Programm des Primavera Club Festivals. Und da zur gleichen Zeit nichts spielte, was mich interessiert hätte, guckte ich mir halt den Ex von Nathalie Portmann an und war extrem überrascht, ja begeistert. Seine Songs, die neu auch im satten Bandgefüge daherkommen, klangen spitze. Auch die 70-ies Rockanleihen sowie die dezenten Studio One und Tropicalia Einflüsse auf vereinzelten Songs gefielen auf anhin. Und als er dann Carmencita anstimmte und gut 1’000 Katalanen mitsangen, war’s dann auch um mich wieder geschehen. Devendra ist halt schon ne geile Sau.