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Robert Plant & Alison Krauss – It Don’t Bother Me (2021; Raise The Proof)

Erinnert sich noch jemand an die wunderbare Zusammenarebit zwischen Rockdinosaurier Robert Plant und Bluegrassprinzessin Alison Krauss? Auch nach all den Jahren höre ich mir das mit viel Westernromantik gespickte Raising Sand immer noch sehr gerne an. Man darf bei diesem mit sechs Grammys ausgezeichneten Album also getrost von einem zeitlosen Klassiker sprechen. Mittlerweile sind 14 Jahre vergangen, die Welt ist eine andere, die Gesellschaft sich mehr und mehr am spalten. Da tut so ein wenig von der eben erwähnten verhaltenen Westernromantik dem geschundenen und zusätzlich vom Herbstblues geplagten Herzen so richtig gut. Und eines ist schon sicher. Kommenden Freitag werde ich nach dem Aufstehen und noch vor dem ersten Kaffee des Tages Raise The Roof, die neue Zusammenarbeit von Plant und Krauss anspielen. Die Vorfreude auf ein hoffentlich weiteres tolles Album ist riesig. Die Trackliste resp. die Auswahl an neu interpretierter Songs ist schon mal lesenswert. u.a. dabei auch mein Lieblingssong von Calexico. Die beiden hörbaren Zückerli Can’t Let Go (Lucinda Williams) und vor allem It Don’t Bother Me (Bert Jansch) sind aber definitiv wiederum von einem anderen Planeten und lassen die Sonne an einem weiteren grauen Tag wie heute im Herzen scheinen. Aber bitte hören sie selbst!

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The Cardigans – Communication (2003; Long Gone Before Daylight)

Mangels mich interessierender Neuheiten wird weiterhin in der Vergangenheit geschwelgt. Aber hey,  war schon ziemlich gut, diese Cardigans-Scheibe da. Ich mag mich noch gut erinnern, wie die Platte damals stundenlang aus dem damals schon antiken Autoradio schepperte und die eine oder andere kultige Fahrt musikalisch untermalte. Das Autofahren ist bei mir seit gut 15 Jahren aber nicht mehr en vogue, im Gegensatz zu Long Gone Before The Daylight, das noch immer regelmässig im CD-Schacht landet.

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Joe Henry – Orson Welles (2019: The Gospel According To Water)

Madonna‘s Schwager hat in den letzten Jahren etwas an mir vorbei musiziert. Nach den ziemlich ausgezeichneten Alben Civilians und Blood from Stars verlor ich das Interesse an neuen musikalischen Ergüssen aus dem Hause Joe Henry. Wieso kann ich hier und jetzt auch nicht sagen. Klar, Joe Henry war noch nie wirklich Easy Listening, ganz im Gegenteil, man muss sich mit seiner Musik meist etwas genauer befassen. Er gilt ja seit eh und je als einer der poetischsten, lyrisch komplexesten Songwriter im erweiterten Americana-Genre und so gingen seine darauf folgenden Alben in den unendlichen Wirren des Releaseuniversums wohl auch deshalb etwas unter. Dazu kommt, dass die hiesige Presse sich diesem Ausnahmemusiker auch viel zu wenig widmet.  Dank Shufflefunktion dann bei Civilians gelandet und mich gefragt, was der gute Mann wohl so die letzten 10 Jahre getrieben hat. Internet weiss natürlich alles und so hörte ich mich in den vergangenen Wochen mit der nötigen Ruhe ausgiebig durch die letzte Dekade des Joe Henry und bin dann gleich wieder etwas Fan von ihm geworden. Sehr gefallen hat mir das Ende letztes Jahr erschienene, mit meist nur kleinen und kargen Motiven gewürzte The Gospel According to Water. Sehr ruhig und introvertiert, eher traurig und verdammt schön.  Auch hier gilt, oberflächliches Hören kann auf die falsche Fährte führen.  Hörtipp!

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Silver Jews – How To Rent A Room (1996; Natural Bridge)

Ich hab die letzten Wochen mit viel Silver Jews hören verbracht, auch weil David Berman, Sänger, Texter und Kopf hinter eben diesen Silver Jews, nach Jahren der Stille und Depressionen sich mit den Purple Mountains, seiner neuen Band, auf sensationelle Art und Weise zurückgemeldet hat. Mir imponieren ja an den Silver Jews – wie auch an den Purple Mountains , nebst dem Lo-Fi angehauchten Sound, vor allem die vielen tollen Texte. Wer ein Album mit der Zeile in 1984 I was hospitalized for approaching perfection (Random Rules, wurde auf diesem Blog bereits gefeiertbeginnt, musste ein guter Mensch sein. Auch auf dem heutigen Song des Tages vereinen sich ein paar ikonische Textpassagen. No I don’t really want to die, I only want to die in your eyes  singt David Berman zu Beginn um dann etwas später nüchtern festzustellen, dass er ein Mann ist who has a wife who has a mother who married one but she loved another. Grosses Kino und dazu eben immer dieser umprofessionelle,  leicht countryfizierte Lo-Fi Rock der Band. Leider wird es nicht mehr viele neue Zeilen aus dem schrulligen Universum des David Berman geben, denn er ist heute Nacht, mitteleuropäischer Zeit, tot aufgefunden worden.

David, ich werde heute einen Margarita auf dich trinken. Machs gut und danke für die vielen vielen tollen Songs.

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Suss – Wichita (2018; Ghost Box)

Nach 11 wöchiger Wartezeit ist er endlich aus Dänemark angekommen. Johan der Name. Mit 82 cm Höhe und 204 cm Breite ist Johan nur minimal kleiner als sein Vorgänger aus Schweden, dessen Namen, obwohl während 11 Jahren und 3 Wohnungswechsel treuer Begleiter, ich leider schon vor langer Zeit vergessen habe. Der erste Eindruck aus dem Showroom am anderen Ende der Stadt hat damals nicht getäuscht. Sieht wirklich super aus und sehr wichtig, er ist auch ultrabequem.  Die Vorfreude auf die vielen kommenden Stunden – Regen und Kälte sei dank – beim Fernsehschauen und Muskihören ist somit riesig. Persönlich eingeweiht wurde Johan, nachdem die Kinder zu Bett gebracht wurden, bei einem kühlen Blonden und dem langsamen Ambient-Country von Suss. Kam richtig gut, der ultrasphärische Sound der New Yorker und man wähnte sich beim Hören der Musik doch einen Moment lang irgendwo draussen einsam in der weiten Prärie des wilden Westens und nicht bei Johan.  Ghost Box soll hiermit dann auch herzlichst empfohlen sein, sofern man der gepflegten, sehr ruhigen und manchmal etwas montonen Schwermütigkeit nicht abgeneigt ist.

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Chris Stapleton – Without Your Love (2017; From A Room Vol. 1)

Grosse Nummer von Chris Stapleton, die ich der ehrenwerten Leserschaft am heutigen Samstag aus dem Exil am oberen Zürichsee vor den Latz knallen darf.

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Tom Keifer – Ask Me Yesterday (2013; The Way Life Goes)

Man mag sich vielleicht noch an so Heulsusennummern wie Don’t Know What You Got (Till It’s Gone) oder Heartbreak Station erinnern. Waren vor einer halben Ewigkeit wie auch heute ziemlich grosses (Gefühls-)Kino. Mitte der 90-er erstillte der angeblueste Hardrock von Cinderella dann abrupt. In Erinnerung blieben 4 Teils ziemlich tolle Alben. Gute 20 Jahre später meldete sich Tom Keifer, deren damaliger Anführer, nach diversen persönlichen Rückschlägen inkl. massiven Stimmbänderentzündungen mit seinem bislang einzigen Soloalbum zurück. Nebst dem schon auf Heartbreak Station eingeschlagenen countryesken Nummern gibts auch ein paar ordentliche Rocker zu bestaunen. Im Mittelpunkt jedoch noch immer diese einzigartige und halt schon ziemlich geile Stimme von Tom Keifer. Gutes Album, in welches Freunde des gehärteten Rock, wie auch der Songwriterkunst mal reinhören sollten.

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Lambchop – Grumpus (2000; Nixon)

Matthew E. Whites Musik erinnert mich doch immer wieder sehr angenehm an den ollen Kurt Wagner und seine Lambchop. Leider war Whites  Konzert gestern Abend dann eher stripped down to the basic, sprich 2 Gitarren und eine Stimme, was nicht schlecht war, aber eben auch besser hätte sein können. So suche ich mir heute die gestern vermissten Streicher sowie die soulige Sanftheit auf Nixon, dem Lambchop-Klassiker aus dem Jahre 2000.

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Midnight Choir – October 8 (1998; Amsterdam Stranded)

Der 8. Oktober ist zwar schon wieder eine Weile her, doch es gibt keinen Grund, diese Perle des musikalischen Schaffens nicht auch an einem anderen Tag zu hören.

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Richmond Fontaine – Making It Back (2005: The Fitzgerald)

Hier noch ein Tipp für Freunde des reduzierten und akkustischen Country-Folk, vorgetragen von Männern die nicht singen können, zuviel trinken und aus dem Mund stinken. Eignet sich übrigens auch immer wieder hervorragend zur Bekämpfung allfälliger Leiden durch zuviel Konsum vom liebsten Sorgenbrecher. Ein Meilenstein.

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