Vinicio Capossela – Si è spento il sole (2007; L’Indispensabile)

Für Kind 1 startet im August der Ernst des Lebens und für die Eltern werden bis tief ins nächste Jahrzehnt die Fahrten in die von Gleichgesinnten überbevölkerten Ferienparadiese dieser Welt ein teurer Spass werden. So planten wir schon letztes Jahr “off season” etwas länger in den Urlaub zu fahren. Drei bis vier Wochen Sizilien mit allem drum und dran war mal der vage Plan. Mit der Covid-Scheisse wurde die Geschichte dann schnell anders geschrieben und auch dieses Jahr siehts nicht wirklich besser aus. Landauf landab werkeln die von Steuergeldern finanzierten Versager des Bundes immer noch an einer für alle optimalen Lösung, die trotz viel grossem Trara nicht eintreffen will. Und so sieht es für ein wenig Italianità dieses Jahr wiederum eher düster aus.
Immerhin, Ersatzbefriedigung gibt’s in der Krise mit den zahlreichen schrägen Canzoni von Vinicio Capossela, seines Zeichens CMA’s-Lieblingsitaliener und Spaghetti-Tom Waits. Letzteres ist als absolutes Kompliment zu verstehen und den Dackelblick-Eros-Fans rate ich jetzt schon, die Finger davon zu lassen. Alle anderen werden in dem ziemlich lebensbejahenden Mix aus Canzoni, Tango, Blues, Mittelalterspielereien, Folk und weiss der Geier was ihre Freude finden. Die Tom Waits Fraktion sowieso, auch weil ein gewisser Marc Ribot immermal wieder die Gitarre schwingt. Zum Einstieg sollte man sich die superbe Compilation L’Indispensabile aus dem Jahre 2003 gönnen. Die startet auch gleich mit dem tollen Celentano-Cover Si è spento il sole. Und jetzt einen Negroni bitte.

Turbonegro – Kick It Out (1993 resp 2005; Small Feces)

Mit Bleifuss und ordentlich Karacho startet die 44gste Woche im Jahr 2015. Ein Woche, die fast täglich mit einem kleinen oder, je nachdem, grösseren Highlight auf sich wartet. Ein musikalisches Highlight ist sicherlich das Turbonegro Outtake Kick it Out von der ultralimitierten Small Feces Compilation, die letzte Woche den Weg in meinen Briefkasten fand. Mann, war das mal ne gute Band….

James – Getting Away With It (All Messed Up) (2001; Pleased To Meet You)

Trinken wie Richard Burton, tanzen wie John Travolta. Mein liebster Song der britischen Band James der 12 Jahre nach Release ein kleines Comeback auf meinem iPod feiert und es vermutlich auch auf die Sommercompilation, welche ich derzeit für missmodernage am zusammenstellen bin, schaffen wird. Obwohl, ist der wirklich sommerlich genug? Ich habe Zweifel.

Various Artists – Nigeria 70 (Reissued 2009)

Es ist ja mal wieder kurzfristig Sommer. Zeit also um die Afrobeat Platten und Cedes aus dem Schrank zu holen, im Garten das Tanzbein zu schwingen und die Drogen des Vertrauens zu konsumieren. Einen guten Überblick über die Szene des 70-er Nigerias gibts auf der Doppelcede Nigeria 70. Bis vor kurzem war ja die Compilation sogar vergriffen, aber die Nachfrage war so gross, dass Strut diese superbe Zusammenstellung neu aufgelegt und abgemischt hat. Musikalisch vereint sich dreckiger Funk mit Souljazz und Highlife zu einem hybriden Gebräu das sich Afrobeat nennt. Mit dabei natürlich auch der Godfather des Afro, Fela Kuti.

 

 Auch die Nachfolgesammlung, Lagos Jumps ist uneingeschränkt zu empfehlen.

  

Tracklist Disc 1

1. Ololufe Mi – Koola Lobitos
2. Tire Loma Da Nigbehin – Monomono
3. Chant To Mother Earth – Blo
4. Jeun Ko Ku (Chop ‘N’ Quench) – Fela Ransome Kuti & The Africa 70
5. Ifa – Tunji Oyelana & The Benders
6. Ikon Allah – Bala Miller & The Great Music Pirameeds Of Afrika
7. La La La – Segun Bucknor & His Revolution
8. Shango – Peter King
9. No Discrimination – Tony Allen & His Afro Messengers
10. Akayan Ekassa – Sir Victor Uwaifo & His Melody Maestroes
11. Better Change Your Mind – William Onyeabor
12. Woman Made The Devil – Bongos Ikwue

Tracklist Disc 2:
1. Alo Mi Alo (Part 1 & 2) – Orlando Julius & The Afro Sounders
2. Allah Wakbarr – Ofo The Black Company
3. Enjoy Yourself – Sahara All Stars Band Jos.
4. Dancing Time – The Funkees
5. The Quest – Afro Cult Foundation
6. Greetings – Joni Haastrup
7. Kita Kita – Gasper Lawal
8. Orere Elejigbo – Lijadu Sisters
9. Upside Down – Fela Anikulapo Kuti & The Africa 70
10. Agboju Logun – Shina Williams & His African Percussionists
11. Ja Fun Mi (Instrumental) – Sunny Ade & His African Beats