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The Proper Ornaments – Memories (2017; Foxhole)

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Die treuen Leser unter den Zeugen Call Me Appetites erahnen sofort, welches Urteil beim Betrachten dieser Jüngelchen an dieser Stelle gefällt wird. Bereits ein kurzer Blick genügt um zu erkennen, dass das anarchische Potenzial dieser Möchtegern-Rockstars bereits am Plastikrand des Sandkastens ausgeschöpft ist. Von den beschissenen Frisuren und den Hochwasserhosen, auch wenn das ein paar lächerliche Hipster mal als ziemlich lässig befanden, ganz zu schweigen. Wurde letzteres schon damals in den 80ern, dem Jahrzehnt des modischen Albtraums, auf den hintersten Pausenplätzen der biedersten Schweizer Mittelandtristesse als absolut uncool befunden und somit wirkt das Auftreten dieser beiden bestimmt supertraurigen Wuschelköpfe – Beavis, oder war es doch der Butthead meinte dazu mal passend, get a haircout, Hippie – auf mich inetwa so glamourös, wie der Bravo Starschnitt von David Hasselhoff an der Wand eines katholischen Bubeninternats. Sturm und Drang für Pre-Pubertäre und eigentlich fehlt auch nur noch die MacDeMarco-Gedenkzahnlücke sowie der obligate nach Billig-Dosenbier stinkende Jutesack um das peinliche Outfit zu komplettieren.

Leider geil, dann aber doch der Song Memories, den ich vorhin anlässlich der Byte FM-Charts zu Gehör bekam. Hätte ich erst ein visuelles Porträt der Proper Ornaments, so nennen sich die beiden Indie-Spackos daoben nebenberuflich, irgendwo vorab erhascht, ich hätte das Radio noch vor dem ersten Ton an die Wand geknallt. Doch der sehr gute Eindruck dieser angeslackten Indiefolknummer, die nun doch schon zum 7 mal hintereinander via YouTube über die Boxen rauscht, kam dem visuellen Eindruck zuvor und so lechze ich nach eine paar eisgeschüttelten Martinis nach mehr Musik von dieser Band. Die wird aber mit Bestimmtheit nicht so gut sein wie diese Zufallstat, und so belassen wir es doch mal vorerst mit den guten Erinnerungen an Memories. Ja.

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Züri West – I Verabschiedemimau (1994; Züri West)

First World Problems Galore. Klickt man am heutigen Tage ein wenig sinn- und wahllos im Internet rum, regiert nur ein Thema den Boulevard, ja das gesamte Weltgeschehen: Brangelina sind getrennt. Oh. Mein. Gott. Brad das Opfer, Angie die Täterin und mittendrin die besten Anwälte des Universums. Brad Pitt wurde angeblich auch schon im villaeigenen Keller auf der Suche nach den angestaubten Kuschelrock-CD’s gesichtet. Verständlich. Ein wenig musikalischer Beistand beim Ertränken des Schmerzes hat noch niemandem geschadet. Love Will Tear us Apart oder Nothing Compares 2 U. Monatelange Schlammschlachten um Kind und Gut sind uns gesichert, die sich anbahnende Endjahreslangweile verdrängt. Zumindest bei der Arbeit sind Rosenkriege die besten Zeittotschläger. Somit sind die Popcorn-Vorräte vorsorglich schon mal aufgefüllt worden. Call Me Appetite, der Hollywood-Reporter, bleibt natürlich am Ball und wird über eine allfällige Wiedervereinigung mit Jennifer A als erster berichten.

 

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