Tag Archives: Bossanova

The Sea And Cake – Cover The Mountain (2018; Any Day)

Die Fussballweltmeisterschaft Ausgabe 2018 ist bislang ja ziemlich aufregend. Angefangen von den Schwierigkeiten der «Grossen» und deren zahlreichen Last-Minute Toren zu den meist doch inexistenten Video-Schiedsrichtern bis hin zu all den kleinen Skandalen, die medial bis ins hinterletzte Detail ausgeschlachtet werden. Nicht zu vergessen, «Susi» Neymar’s Spaghetti auf dem Kopf. Nur die Qualität der Matches dürfte in den meisten Fällen doch noch etwas höher sein.

Bei so viel Tohuwabohu kann das scheinbar Unaufgeregte in Form von zeitloser Musik mal ganz gut tun. Da kommt Any Day, der neueste Streich der Post Rock-Veteranen The Sea and Cake gerade richtig. Und wie bei den Vorgängern gilt auch hier: Wo The Sea and Cake draufsteht ist auch 100%-ig The Sea and Cake drin. Ganz zwanglos trifft Easy-Listening-haftende Schwerelosigkeit auf melancholisch-luftigen Gesang, dazu eingejazzte Gitarren, eine Prise Bossanova sowie obendrauf, ganz viel präzise, auf den Punkt gespielte Popmusik. Macht so richtig Freude und man darf gestrost behaupten, dass auch nach fast 25 Jahren immer noch kein schlechtes Album von TS&C auszumachen ist. Im Gegenteil. Anspieltipp.

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Céu – Retrovisor (2012; Caravana Sereia Bloom)

Seit Bebel Gilbertos famosen Debüt aus dem Jahre 2001 habe ich mich nicht mehr allzuseriös mit „zeitgenössischen“ resp. aktuellen Releases aus Brasilien beschäftigt. Dies mag ein Fehler sein. Für Tipps diesbezüglich bin ich dann auch immer zu haben.
Immerhin habe ich vor kurzem den neuen Stern am brasilianischen Musikhimmel, zumindest behauptet das ein gewisser Caetano Veloso,  zur Kenntnis genommen. Der resp. sie nennt sich Céu und hat soeben ihr drittes Album namens Caravana Sereia Bloom veröffentlicht. In Brasilien und unter Worldmusic-Fans kein unbeschriebenes Blatt mehr,  könnte Céu dieses Jahr auch bei einer neuen, eher popmusik-orientierteren Hörerschaft punkten. Jedenfalls gehört der elegante Stil-Strudel aus Dub, Trip Hop und dezenten Bossanova-Anleihen bislang zum Besten, was das noch junge Jahr zu bieten hat. Das Céu’s Songs alles andere als die üblichen Gute-Laune-Samba und Caipirinha-Bars Klischees bedienen, sorgt der immer wieder zwischen schrägen Gitarrenlinien, Strassenlärm und scheppernden Blechen aufblitzende psychedelische Geist der Tropicalia-Bewegung. Wirklich toll.

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