Die Orgel eiert im Sommer bekanntlich am besten. An einem Freitag sowieso. Vielleicht ertönt sie heute gar für Griezmann, Pogba und Mannschaft in einer der sicherlich zahlreichen französischen Discos irgendwo zwischen Nizza, Marseille, Bordeaux und Paris.
Zu den Froschschenkeln und dem anschliessenden Coque au vin sowie der obligatorischen Flasche Bordeaux darf man sich heute zum Dessert ruhig mal eine deftige Gitanes gönnen. Sollte danach noch Bedarf nach einem Nachschlag vorhanden sein, empfehle ich das vor kurzem wiedererschienene und mit Bonusmaterial bestückte Live-Album Casino de Paris von Serge Gainsbourg. Zwar sind ein paar Songs aus der Mit- resp. Spätachtzigerphase nicht gerade die überzeugensten des Meisters, doch ist gerade dieser Livemitschnitt, eingespielt mit einer amerikanischen Band und viel Saxophon, etwas vom besten, was Live je auf Platte gepresst wurde. Generell sollte man ja am heutigen 2. März nur Serge Gainsbourg hören, denn das Enfant Terrible verstarb exakt vor 25 Jahren an einem Herzinfarkt.
Dann wenn am Sonntagmorgen das letzte Glas Pastis den schnellsten Weg durch die Leber sucht und das Kätzchen zwar leise aber konstant am schnurren ist, dann hilft nebst der üblichen Chemiekeule, 2 Spiegeleiern und nochmals sovielen Kaffees sicherlich auch La Bohème von Monsieur Aznavour. Was für ein Song!
Vive la France am Montagmorgen. Da der Sommer noch die eine oder andere Extrarunde drehen kann, kann auch ich noch ohne grosses Bedenken diesen einen Sommergoldie aus vergangenen Zeiten zum Song des Tages küren. Voila l’été, Enfin l’été, Toujours l’été, Encore l’été.