Was macht man so, wenn man kein Zuhause hat. Genau! Man sucht sich draussen irgendwo ein schönes Plätzchen und trinkt Bier. So zum Beispiel heute bei der <em>Roten Fabrik</em> in Zürich. Das Wetter, wie aus dem Bilderbuch, das eben erwähnte Getränk angenehm gekühlt, Kind friedlich am Schlafen und der Ausblick eine Wucht. Kann man sich nicht beklagen. Dabei hat sich dann auch heimlich und irgendwie das ziemlich smoothe Liberian Girl von Michael Jackson ins Gehört zurückgewurmt. Ohne Zweifel eine grosse Nummer.
Meine Pläne heute einmal auf die ca. 6 Kilometer entfernte Werdinsel und zurück zu joggen wurden regelrecht von der eiskalten Bise verblasen. Mein mobiles Telefon zeigte zwar bewölkte 10 Grad an, aber als ich heute Morgen übermotiviert in kurzen Hosen und genauso kurzem Shirt draussen stand, fühlte sich dies eher wie die Minusvariante davon an. Als alter Rennehase, auch ohne Duracell Batterien, weiss ich jedoch, dass zügiges Rennen entsprechend warm gibt. Denkste! Schon der Weg über die Hardbrücke fühlte sich wie die Erstbesteigung der Eigernordwand an. Somit mal kurz frierend im Windschatten stehen geblieben und auf dem Ipod das Gedüdel von Kurt Vile zu der doch etwas rabiateren Musik der polnischen Black-/Deathmetal Band Behemoth gewechselt. Meistens puscht mich ja das Geprügel und Gebolze solcher Musik zu Höchstleistungen. Meistens….. Heute jedoch wollten weder Körper noch Wetter mitmachen und so entschied ich mich frühzeitig umzukehren und das Langheitvorhaben “Bierbauchmussweg” auf morgen oder Montag bei hoffentlich angenehmeren Temparaturen zu verschieben. Dafür trinke ich als “Strafe” heute im Ausgang ein Weizenbier weniger. Ist doch auch schon ein Ansatz.