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Element of Crime – Am ersten Sonntag nach dem Weltuntergang (2018; Schafe, Monster und Mäuse)

Da haben wir sie wieder, die schon viel zu oft zitierten Vollidioten und Trottel. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass dem Sven Regener in den letzten 10 Jahren das einst feine Gespür für Poesie verloren gegangen ist. Längst vorbei sind die Zeiten als wir noch heimlich zu weissem Papier und schönen Rosen ins Kissen geweint haben. Dafür gibt es nun Marschmusik-Parties mit Brot und Tüten am Schlesischen Tor. Ob daran das alkoholfreie Becks, dass der gute Sven seit ein paar Jahren konsumiert, Schuld ist?  Wir werden es wohl nie rausfinden. Grundsätzlich hadere ich mit dem Schafen von Element of Crime schon seit zwei Alben. Zwei bis drei durchschnittliche, teils sogar ziemlich üble Stücke folgten nach einem guten. Schafe, Monster und Mäuse, die neueste Liederansammlung ist, trotz ziemlich guter Kritiken im Feuilleton, meines Erachtens dann auch nicht wirklich ein Fortschritt. Es gibt dieses eine Lied, Bevor ich dich traf heisst es, dass an ganz grosse Taten aus früheren Tagen erinnert. Ich könnte die darin präsentierte Melancholie stundenlang aufsaugen, so schön ist das. Insgesamt rumpelt und schunkelt es mir dann doch ein wenig zu oft uninspiriert und textlich von pseudokauzig bis skurril vor sich hin. Ist natürlich bei weitem nicht alles so schlecht, wie es nach diesen Worten scheinen mag. Die Enttäuschung nach all den im Vorfeld wahrgenommenen Lorbeeren kann ich aber trotzdem nicht verbergen. Wer mal die soeben zitierten Alben gehört hat, weiss, was ich meine. Somit darf man getrost von einem weiteren, durchschnittlich vor sich her dümpelnden Element of Crime-Album der Ära 2008 vorwärts sprechen. Das gute am Ganzen, Element of Crime sind auch ausser Form noch immer besser, als das meiste was der deutschsprachige Markt derzeit so zu bieten hat.

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