I’d rather be in Tokyo, I’d rather listen to Thin Lizzy-oh. Kein schlechter Vorschlag für einen grauen Sonntagmorgen, den uns da die guten alten Belle & Sebastian vor ein paar Jahren in einem ihrer Songs predigten. Tokyo ist derzeit eher unrealistisch aber Thin Lizzy geht fast immer. Generell sollte die Menschheit ja viel mehr Thin Lizzy hören.
Bevor dann ab morgen für ein paar Wochen die Tocotronic-Festspiele beginnen, hier noch mein aktueller Lieblingssong. Wie schon auf dem Vorgängeralbum zuhauf vertreten, graben die Schotten Belle & Sebastian auch auf We Were Beautiful die Dance-Music-Keule aus, ohne jedoch die Melancholie ihrer früherer Grosstaten zu verleumden. Riesiges Ding!
Die 12 Eurovisions Punkte würde dieses Jahr definitiv nach Grossbritannien resp. Schottland gehen. Klar gibt es noch ein paar klassische Belle & Sebastian Nummern zu hören, nach dem ersten Drittel der Platte häufen sich jedoch die Eurotrash-Nummern inflationsartig. Hier ein wenig ABBA und Modern Talking da Disco und Synthpop. Klar, gabs schon einmal ansatzweise auf Tigermilk, dem B&S Debüt, hier aber pumpen die Beats in bester osteuropäischer Milchbauerndisco-Manier, doch darüber drohnen noch immer die niedlichmelancholischen Stimmen von Stuart Murdoch und Sarah Martin. Eine irgendwie abenteuerliche, ziemlich cheesige Platte, die mir aber auch ziemlich Spass bereitet. Der Song des Tages kommt dann aber trotzdem aus der eher klassischen B&S-Ecke.
Stuart Murdoch & Mannschaft haben das geschafft, worauf ich seit dem Schlamm Open-Air Zürich sehnlichst gewartet habe! Ein Album voller Hits. Wem die letzten B&S Outputs zu rumpelig waren, findet hier (endlich) wieder Songs wie man sie von ihren ganz frühen Alben her kannte. Die Grundstimmung ist jedoch ähnlich sonnig wie schon auf Life Pursuit.