Tag Archives: Beach House

Beach House – Space Song (2015; Depression Cherry)

Das letzte Wochenende verbrachte ich in der Aargauer Pampa. Auf dem Programm standen so anstrengende Dinge wie Lesen, Weizenbier trinken, ein wenig mit Mutters herzkranken Dackel spazieren sowie den Herbsteinbruch geniessen. Passend für den Spaziergang rund um den Klingnauer Stausee, also da wo sich Ornithologen um den besten Aussichtsplatz prügeln, packte ich mir vortags zwei neue Alben auf den iPod. Poison Season von Destroyer und Depression Cherry von Beach House. Obwohl ich grosser Sophisti-Pop Fan bin, musste ich dann nach Track 4 von ersterem Album und dem zum zweiten Mal hintereinander extrem nervenden Geigengedüdel zur neuen Beach House wechseln. Was für eine Wohltat! Zwar nichts neues im Beach House-Dream Pop-Kosmos. muss ja auch nicht, solange auf dem gewohnt hohem Niveau weiter musiziert wird. Und auch die Verpackung des Albums lässt sich sehen. Der Silberling wurde nämlich in eine schicke rote Samthülle verpackt und die Kassiererin im örtlichen Mediamarkt wollte nach dem Scannen des Preises das Teil schon gar nicht mehr rausrücken. Zum Glück steht sie nicht auf satanische Verse. Als Gesamtpackage ist Depression Cherry wohl das perfekte Herbstprodukt 2015.

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#2012 – The Year In My Ear – Longplay, die Ehrenplätze

Weiter geht’s! Bevor in Kürze der Top 10 Countdown beginnt, hier noch hörenswerte Alben, die eine Spitzenplatzierung nur knapp verpasst haben.

Cat Power – Sun

Die 10minütige David Bowie Gedenknummer Nothing But Time im Duett mit dem nervenden Iggy Pop hat wohl die Top 10 Platzierung versemmelt. Sonst aber wiederum eine ausgezeichnete Neudefinierung des Chan’schen Soundkosmos.  Nur das mit den Konzertabsagen nehm ich ihr weiterhin sehr, sehr übel

Chromatics – Kill For Love

Manchaml minimalistisch, manchmal beatlastig, dann wieder wavig oder poppig. Eine sehr vielfältige aber immer stilsichere Angelegenheit.

Django Django – S/T


Man nehme die schottische Beta Band und kreuze sie im Labor mit den Talking Heads. Resultat dieses etwas verrückte Album.

Beach House – Bloom

Auf gewohnt hohem Niveau wandelt das Duo aus Baltimore auf den Pfaden des träumerischen Popsong. Eigentlich nur noch eine Frage der Zeit und des Managements, bis die Band ganz gross wird.

Grimes – Visions

Ausser der etwas piepsigen und somit eintönigen Stimme gibt’s hier gar nichts zu nörgeln. High-Class Electropop.

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#Rückblick Primavera Sound 2012 – Tag 3

Herr Servicefachangesteller (so nennt man das heute) zu uns: I only speak two languageees. Catalan ende a little bit inglish. Bute in a bothe language we say firste ‘ello. Aha, dann mach mal. Sonst keine besonderen Vorkommnisse zu berichten.

Samstag:

Kings of Convenience
Die letzten 4 Songs gesehen, da das abendliche Tapasessen doch länger als geplant gedauert hat. Wie immer gut, beides.

Beach House 5/10
Klingen live mittlerweile so richtig professionell und da ist wohl auch der Haken an der Sache. Klang alles fast wie ab CD und der eine oder andere Ausbruch aus der Lethargie würde der Band live gut tun. Die Platten mag ich aber trotzdem weiterhin sehr gerne.

Dominique A 6.5/10
Erstaunlich rockig ist der Franzose live. Hatte ich gar nicht so in Erinnerung und muss wohl mal wieder seine CD’s hervorkramen.

Saint Etienne 9.5/10
Beste Band des Festivals. Viele Hits, inklusive einer guten Auswahl an neuen Songs, tollen Visuals und Sarah Cracknell im Glitzerkleid. Was will das Popherz mehr?

The Weeknd
Nur kurz reingehört, gefiel aber im Band/Live-Format sehr gut.

Yo La Tengo 1/10
Dritte Chance für die Band mich endlich auch mal Live zu überzeugen. Drittes Mal versagt. Diese minutenlangen Gitarrenfeedbacks und teilweise an nerviges Jazzgedüdel erinnernde Musik ist einfach nicht mein Fall. Bitte spielt doch einfach mal nur die Hits der Alben, ihr wisst schon, dass was sich Indie-Rock nennt.  Danke



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Beach House – Lazuli (2012; Bloom)

Die neue Beach House ist da. Ja genau diese Beach House, die vor gut 2.5 Jahren mit dem sensationellen Teen Dream  endgültig zu den Indie-Lieblingen landauf und landab wurden. Auch zu meinen. Ein klasse Album, dass mich eine lange lange Zeit begleitet hat und mich noch heute angenehm an die Busfahrt ans Nordkap, an die überteuerten Dosenbiere auf dem Weg dahin, an den aggressiven und bissigen Wind sowie an das Naturspektakel mit all seinen Farben namens Mitternachtssonne erinnern.  Manchmal braucht es halt nicht viel um glücklich zu sein. Dementsprechend waren nun die Erwartungen an Bloom rasant in die Höhe geschnellt. Glücklicherweise haben Beach House aber alles richtig gemacht, ja die Rezeptur ihrer Version des sensiblen Dream-Pops gar noch verfeinert. 10 Hymnen, die getragen von der bezaubernden Stimme Victoria Legrands, durch den unendlichen Klangkosmos schweben mit dem einen Ziel, sich am Ende für immer in den Gehörgängen festzubeissen. Mal zart melancholisch, mal leichtfüssig und hoffnungsvoll.

Bloom, das behaupte ich hier jetzt mal, ist Musik aus denen Alben des Jahres gemacht sind. Vorsorglich wurden schon mal alle meine  Hank Williams und Waylon Jennings Platten vor dem Verstauben gerettet und in den Schrank gestellt, denn so schnell werde ich wohl nichts mehr anderes hören wollen, als eben dieses Bloom. Highly recommended!

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Air (feat. Victoria Legrand) – Seven Stars (2012; Le Voyage Dans La Lune)

Gestern am späteren Abend strahlte der Sender Eins Festival den an Before Sunrise erinnernden Film 2 Days in Paris von und mit der bezaubernden Julie Delpy aus. Ein Film ganz nach meinem Gusto. Was wohl nebst der Story auch am Charme der Stadt der Liebe lag.
Aus dieser Stadt stammen auch Nicolas Godin und Jean Benoit, besser bekannt als Air, welche die Musikwelt seit 1995 mit ihren verträumten, analogen Synthesizern verzaubern. Ihr Meisterwerk und Megaseller Moon Safari liegt zwar auch schon wieder mehr als 13 Jahre zurück, doch scheinbar möchte das Duo nochmals genau an diese Erfolge anknüpfen. Ihr neues Album nennt sich Le voyage dans la lune und ist die Vertonung des visionären und gleichnamigen Stummfilmes aus dem Jahre 1902. Als nahmhafte Gäste darauf vertreten  sind Au Revoir Simone sowie Victoria Legrand von Beach House.
Ob diese neuerliche Expedition auf den Mond qualitativ an ihren All-Time Klassiker anknüpfen kann, werden wir dann spätestens Anfang Februar erfahren. Seven Stars ist aber schon mal ein vielversprechender Vorbote.

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Beach House – Master of None (2006; S/T)

Nebst einer schönen Story verfügt der sehenswerte Film The Future von Miranda July auch über sehr hörenswerte (Film-)Musik. U.a gibt’s den Song Master of None von Beach House zu hören.
Grund genug also um vor Weihnachten noch die Kinos zu stürmen.

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Beach House – Teen Dream (2010)

teen dream
Nur 2 Jahre nach dem phänomenalen Album Devotion legen Beach House mit Teen Dream in beeindruckender Manier nach.

Alex Scally und Victoria Legrand, das Duo hinter Beach House, sind längst keine Teenager mehr. Seit Jahren schon schrauben die aus Baltimore stammenden Musiker an ihrer eigenen Variante des Dream Pop, was bisher gut gelang und ihnen bereits zahlreiche Fans rund um den Globus beschehrte. Never change a winning strategy dachten sie sich und blieben dem Erfolgsrezept auch auf dem neusten Output treu, ja perfektionierte es gar noch. Noch immer leiert die Orgel schief zu schwebenden, verschwommenen Gitarrenakkorden, noch immer sind sie da, die Aaaahs und Oooohs eingehüllt im Sixties-Wall of Sound Schleier, tief getunkt in Hall und auch der einsame Drumcomputer scheppert weiter vor sich hin. Hört man jedoch ein wenig genauer hin, erkennt man in der vertraut scheinenden Welt von Beach House unerwartete Wendungen. Der Gesang von Victoria wirkt um einiges variantenreicher und intensiver. Dies verleiht der Musik Eleganz und Tiefe. Auch das Songwriting wirkt ausgereifter und abwechslungsreicher. Die Songs kommen nun etwas dynamischer und farbiger daher als früher, ohne jedoch den bekannten atmosphärischen Melodiebögen untreu zu werden. Beste Beispiele für diese neue Dynamik sind Norway und Walk in the Park, die Hits des Albums. Vor allem Walk in the Park mag mit seinem hymnenartige Refrain zu begeistern und hat das Zeugs zu einem der Indie-Hits des Jahres zu werden. Aber auch 10 Mile Stereo trumpft mit sphärischen, an die Dream Pop-Legenden Slowdive erinnernden Keyboardflächen gross auf. Man möchte am liebsten mit dem Song davonschweben, so schön ist das.

Teen Dream ist eher ein Album für die kühleren Tage des Jahres und eignet sich u.a. bestens um zu Hause bei heissem Kaffee oder Tee dem winterlichen Treiben auf den Strassen vor dem Fenster zuzusehen. Aufgenommen wurde das Album übrigens in einer umgebauten Kathedrale in New York. Produziert hat Chris Coady, der auch schon bei TV On The Radio und Blonde Redhead erfolgreich Hand anlegte.

Beach House haben mit ihrem dritten Album ihr bisheriges Karriere-Highlight
markiert. Es ist die konsequente Weiterentwicklung einer Band, von der man in Zukunft noch viel hören wird. Die Band gilt ja nicht umsonst als die derzeit beste Schnittstelle zwischen Mazzy Star und Galaxie 500. Auch Grizzlybär Ed Droste ist ähnlich begeistert wie ich und zwitscherte vor kurzem via Twitter, das Album sei “Insanely perfectly gorgeous amazingness”. Dem bleibt nichts mehr hinzuzufügen.

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