Der gute Fai Baba stand bei mir anfangs arg in Kritik. Dies vor allem wegen seiner damaligen ziemlich schrecklichen Liveperformance im Vorprogramm von Cat Power. Treue Leser mögen sich vielleicht noch daran erinnern. Vielleicht war ich damals einfach noch nicht bereit für seine doch ziemlich sperrige Version des Blueses. Spätestens mit dem ausgezeichneten letzten Output Savage Dreamer musste ich dann doch zugestehen, dass der junge Mann ordentlich mit Talent bestückt ist. Frei nach der Devise: besser spät als nie. Vorletzte Woche nun erschien Sad and Horny, der mittlerweile vierte Longplayer von Fabian Sigmund, wie Fai Baba mit bürgerlichen Namen heisst. Die Entwicklung seiner frühen Alben hin zu Savage Dreamer wird hier konsequent weitergeführt. Da treffen schon fast poppige Momente auf Surfgitarrenmucke der Marke MacDe Marco ohne jedoch das Feld des immer noch leicht avantgardistischen und introvertierten Blueses zu verlassen. Insgesamt ein mehr als würdiger Nachfolger zum fantastischen Savage Dreamer, der selbst der kleinen Celia zu gefallen scheint. Zumindest hört sie derzeit gebannt mit weit aufgesperrten Augen den Songs zu.
Guns N’ Roses kommen 2017 für einen Stadiongig in die Schweiz. Billigstes Ticket: 250 Schweizer Fränkli (umgerechent ca. 220 Euronen). Aber wieso sollte man sich die Gunners 2017 überhaupt antun? Und dann noch für diesen Preis. Das “Original-Line-Up” hatte sein Handwerk schon 1992 in Basel nicht wirklich im Griff gehabt, inkl. gut 2 stündiger Verspätung. Damals war man ja zumindest auf dem medialen Höhepunkt des Schaffens, was man ja 2016 resp. 2017 weder medial noch musikalisch behaupten darf. Meine Enttäuschung über das Gebotene von Axl und Mannschaft war damals riesig. Immerhin hatte ich damals fast ein Dreivierteljahr auf das Konzert hin die Kröten zusammengespart. Dafür begeisterte mich nebst Metallica, vor allem die eine Vorband namens Soundgarden mit dem damals noch ziemlich frischen Sound aus Seattle. Auch wenn Sie nur wenig Spielzeit hatten, ich war sofort Fan und die Poser rund um Guns n’Roses per sofort Geschichte.
Bei Lesen und Hören des Namens Klaus Johann Grobe denkt man im ersten Moment vermutlich an einen promovierten Gesundbeter oder vielleicht auch an einen pensionierten Tagesschaumoderator mit Halbglatze. Das ist natürlich alles „chabis“, den Klaus Johann Grobe sind zwei talentierte Schweizer Musiker die sich im Dunstkreis des Krautrocks bewegen und mit dem wunderprächtigen Im Sinne der Zeit Album meinen Soundtrack zum Frühjahr 2014 lieferten. Im Mai 2016 soll dann nun endlich der Nachfolger Spagat der Liebe folgen. So zumindest steht es auf Twitter. Bis dahin sind es dann doch noch ein paar Tage und Stunden, doch dank der neuen 7“ Baby lass uns sein/Nicht zu stoppen hat man jetscht schon die Möglichkeit, sich die zahlreichen, kalten Winternächte mit wabbernden Orgeln und trockenen Schlagzeugrooves um die Ohren zu hauen. Auch hier gilt, wie beim letztjährigen Album das Prädikat supertoll.
Bisher waren die Spiele an dieser Fussballweltmeisterschaft doch ziemlich ansehnlich und vor allem torreich. So darf es also gerne weitergehen und ich kann es auch kaum noch erwarten bis dann heute um 18 Uhr auch die Eidgenossen hoffentlich erfolgreich in den Wettbewerb eingreifen. Ecuador ist an und für sich ein Gegner den die Schweiz schlagen sollte. Wenn da nur nicht immer diese seit Jahren herrschende, mangelnde offensive Durchschlagskraft wäre. Aber Shaqiri und Drmic werden es dieses Mal richten.
Der Song zum heutigen Sonntag ist dann natürlich Made in Switzerland. Die Band heisst Klaus Johann Grobe und die haben es mir mit ihren wabernden Synthies und krautigen Rhythmen derzeit besonders angetan. Check it out!