Heilige Scheisse. Es muss definitiv am Älterwerden liegen. Anders kann ich es mir nun wirklich nicht mehr erklären, mein derzeitiges, seit Monaten anhaltendes Faible für die grossen Popmomente meiner Kindheit und Jugend. Bald schon werde ich wohl an irgendwelchen ländlichen Dorffesten mit neckischer Polyester-Bauchtasche und wilder Frisur zu den musikalischen Abräumern meiner Adoleszenz tanzen und dabei mit Gleichgesinnten in Erinnerungen schwelgen. Also genau so, wie es meine „Alten“ zu Ihrer geliebten Schlagermusik einst unter ziemlich abschätzigen Kommentaren meinerseits getan haben.
Apropos grosse Popmomente. Davon kann man bekanntlich ja nicht genug bekommen. In dieser Hinsicht ein sicherer Wert ist da die 80-er Jahre Variante der Radiostation Antenne Bayern. Nur Hits, Hits, Hits aus dem wohl besten Popmusik-Jahrzehnt da es je gab. Da darf im Programm natürlich auch mein Allzeit-Genesis-Favorit Mama aus dem Jahre 83 nicht fehlen. Ihr wisst schon, dieser Song mit der mysteriösen Drum-Maschine, der beklemmenden Atmosphäre und den kryptischen Lyrics. Ich find ihn auch fast 30 Jahre nach Entdeckung meinerseits noch immer ziemlich fabulös, obwohl Mama ja eigentlich nichts anderes als eine auf Stereoide aufgepumpte Version von In The Air Tonight ist.