Wow, was da Frankreich und Argentinien gestern im ersten Achtelfinale dieser WM lieferten war allerbeste Werbung für den Fussball. Tore, Tempo, technische Finessen. Ich hätte locker noch 3-4 Stunden weiterschauen können. Nach 90 Minuten war dann jedoch Schluss und ich musste mich analog der Hand Gottes im vorherigen Argentinien-Spiel erstmal hinlegen. Ich mag ja Weizenbier, es gab aber nur Weisswein. Mit den Franzosen ist jedoch das richtige Team eine Runde weiter. Argentinien wird spätestens dann wieder meine Sympathien haben, wenn der doofe LionelM nicht mehr für die Albiceleste aufläuft.
Palermo liegt bekanntermassen am südlichen Zipfel von Italien. Dass Palermo aber auch ein Stadtteil von Buenos Aires ist, wusste ich bis zum neuesten Release des wiedererstarkten Benjamin Biolay, seines Zeichens Teilzeitkokser und zweitliebster Franzose Call Me Appetites, jedoch nicht. Und das obwohl ich doch fast 10 Jahre in der Tourismusindustrie meine Brötchen verdient habe. Shame on me! Passenderweise verarbeitet Benjamin, nachdem er ja schon mal eine thematisch angestaubte Amerikaplatte (Home) mit seiner damaligen Gemahlin veröffentlicht hat, auf Palermo Hollywood Einflüsse aus dem Tango. Gut nachzuhören beim heutigen Song des Tages. Ob das Album bei mir persönlich so durchstartet wie damals La Superbe oder Negatif – beide jeweils Alben des Jahres – wird sich noch zeigen. Palermo Queens passt aber schon mal wunderbar zum temporären Sonnenschein draussen. Vive La France. Und bitte, haut mir heute Abend die Rumänen vom Platz!
Das Auftauchen bei der Arbeit hätte ich mir heute definitv ersparen können, denn es herrscht schlichtweg tote Hose. Sommer-WM-Loch nennt man das wohl. Vermutlich sitzt eh schon die ganze Schweiz seit dem späten Vormittag bei perfektem Sommerwetter in der Public-Viewing-Bar des Vetrauens und ertränkt die Vorfreude auf das Argentinien-Spiel mit Bier und sonstigem allerhand Leckerem. Nur unser einer, Opfer der Dienstleisungsgesellschaft. schlägt sich dann, wenn ich am Arbeitsplatz mal nicht am Schlafen bin, die Zeit mit so tollen Sachen wie rumgammeln im Baumarkt nebenan rum. Und um dann dem Feierabend ähnlich entspannt zu begegenen, wie 98% der Eidgenossen, höre ich mir nebenbei, anstatt Bier zu trinken, Salad Days von Mac DeMarco auf dem PC an. Eine herrliche Sommerplatte, wie ich finde. Schliesslich soll am heutigen Tage auch ein wenig Spass für mich sein. Es reicht, nebst dem sinnlosen Malochen, auch schon, dass ich mir in wenigen Stunden in der erweiterten Publicviewing-Zone wohl einen Sitzplatz mit Blick auf einen TV-Screen erkämpfen darf. In dem Sinne, Hopp Schwiiz
Wem die neue Dieter Meier zu lasch ist und sich sowieso viel lieber von seinem vorzüglichen argentinischen Malbec einlullen lässt, der sollte vielleicht mal in das neue Album von Tom G. Warrior alias Thomas Gabriel Fischer anhören. Triptykon nennt er sein neues Projekt und mit Melana Chasmata hat die Band ein Album veröffentlicht das düster, dicht und absolut unerbittlich in seiner Schwärze ist und das beste aus Hellhammer/Celtic Frost Zeiten vereint und ist somt ein Meisterwerk der etwas härteren Gangart. Dazu schmeckt vermutlich Bier oder Whiskey besser als Dieter Meiers Rotwein. Für letzteres spare ich mir den passenden Post für morgen auf.