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Coldplay – Daddy (2019; Everyday Life)

Coldplay, “hüstel”. Ich war nie besonders grosser Anhänger der Band. Okay. Yellow, ein super Song ohne wenn und aber, sowie das dazugehörige Album, haben mich damals monatelang durch Australien verfolgt. Parachutes als quasi Soundtrack zu guten Zeiten.  Auch das Chris-Martin-Herz-Schmerz-die Alte ist weg -Album fand und finde ich noch immer ganz ok. Der Rest war für mich aber immer sehr durschnittlicher Arena Rock mit viel Ah’s, Oh’s und Uh’s. Ich war sogar mal an einem ihrer Konzerte, das leuchtende Handymeer, die weinenden Hausfrauen und das bonoesque Getue waren mir aber zuviel des Guten und wir verliessen das Konzert noch vor dem Ende. Wieso sollte mir nun plötzlich Everyday Life, der streng politisierte Ethno-Greta-Art-Pop mit den vielen Sprachschnippseln gefallen? Ich hab keine Antwort drauf, kann aber aktuell nur behaupten, dass mir die Scheibe ziemlich gefällt. Die Sunrise Seite ist klar die stärkere, aber auch Sunset ist trotz ein paar Punktabzügen ganz dufte. Es liegt wohl auch ein wenig an der Weihnachtszeit, die mich gerne ein wenig sentimental stimmt. Da passen so wunderbar herzzereissende Songs wie Daddy nämlich ganz gut hin. Aber auch sonst ist dieses Sunset/Sunrise-Ding ein wirklich spannender Hörgenuss, fast frei von den erwähnten Ah/Oh/Uh-Refrains. Defintiv die beste Platte seit Parachutes.

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R.E.M. – Strange Currencies (1994; Monster)

War heute, wie meist, noch sehr früh und vor allem dunkel, als ich die heilige Schlafhalle zum Pflegen meiner streng sozialistischen Abläufe wie Duschen, viel Kaffee trinken und Kind 1 wecken verliess. Letzteres erübrigte sich dann von selbst und so wurde die meist nur von Musik begleitete erste Kaffeezufuhr zusammen mit Kind 1 am Küchentisch verbracht. Auf Kommando stellte Siri artig die Musik im Shuffle-Modus ein und lag gleich mit der ersten Auswahl goldrichtig. Die logische Konsequenz daraus: die Ernennung zum Song des Tages. Ich war dann gleich so von R.E.M. angefixt, dass ich der sogenannten intelligenten Software im Anschluss den Auftrag erteilte, das Album Monster in voller länge abzuspielen. Und da Kind 1 für den allmorgendlichen Milchkonsum auch seine Zeit braucht, durften Michael Stipe und Mannschaft fast alle Monsterhits für uns spielen.

Monster von R.E.M. schlug damals nach dem sehr popig-folkigen Überseller Automatic for the People wieder etwas lautere und schrägere Töne an und brachte in der langen Karriere der Band wohl auch die grösste Ansammlung an paradox-klanglichen Überraschungen hervor. Trotz (oder genau wegen) der “Experiemente” sind die zwölf sublimen und selbstbewussten Aufnahmen ausnahmslos Meisterwerke.  Manchmal braucht es auch gar nicht allzu viel. Drei Akkorde in vier Minuten, verzerrte Gitarren sowie Michael Stipes kryptische Phrasierung. Der Rest ergab sich von selbst. Monster brachte R.E.M nebst viel Kritiker Lob, auch ziemlich anständige Verkaufszahlen ein und manifestierte damals ihren Ruf zu den wichtigsten Bands der Zeit zu gehören.

Bald 25 Jahre nach Release gehört das Album noch immer zu meinen liebsten drei R.E.M.-Veröffentlichungen. Schliesslich werden mit Monster auch zahlreiche mehr oder weniger schöne Erinnerungen in Verbindung gebracht. Nostalgie nennt man das dann wohl. Egal.

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Daniel Johnston – Story of an Artist (1982; Don’t Be Scared)

Schon Kurt Cobain rührte damals fleissig die Werbetrommel. Doch Dank dem neuesten Apfel-Werbespot kommt der late great Daniel Johnston wohl endlich zu seinem verdienten Fame. Wenn ihm das nur nicht zuviel wird…..

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Coldplay – Magic (2014; Ghost Stories)

Die Songs auf Ghost Stories sind ja eher von ruhiger und introvertrierter Natur. Also genaus so, wie man es von Trennungslieder resp. Alben meist erwarten darf. Für mich ist es dann seit A Rush of Blood to the Head auch das erste Coldplay Album, welches mir fast durchgehend gut gefällt. Einzig das ziemlich aus der Reihe tanzende A Sky Full of Stars, welches mit den pompösen Synthies von Avicii im Refrain nervt, fällt qualitativ ab. Letzteres dient vermutlich der Generierung von liquiden Mitteln für den sicherlich nicht ganz billigen Unterhalt von Apple, Moses und nicht zuletzt wohl auch für Gwyneth. Trotz oder gerade wegen all der Kritik die auf den neuesten Output von Coldplay runterprasselt, wird Ghost Stories wohl als eines dieser “unverstandenden” Alben in die Musik-Geschichte eingehen, welches seine verdiente Würdigung erst in 20 Jahren bekommen wird.

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