Tag Archives: Alter Mann

Japan – Despair (1979; Quiet Life)

Neulich war ich nach langer Zeit mal wieder auf “Freigang”. Nichts spektakuläres. Zürich’s immer noch beste Pizza (Taverne da Angelo) essen, Wein trinken und dabei ein wenig dumm über Gott, Politik sowie Musik mit einem guten Freund schwatzen. Hat gepasst! Im Anschluss gönnten wir uns noch einen Absacker in irgendeiner Bar irgendwo im hippen Kreis 3. Der Name der Lokalität ist auch nicht wichtig. Die Institutionen gleichen sich in den In-Vierteln dieser Welt – dank Globalisierung – sowieso. Item. So sass ich also zur vorgerückter Stunde draussen hinter den Gleisen beim Bahnhof Wiedikon, schlürfte am leckeren Negroni und fühlte mich trotzdem irgendwie fehl am Platz. Rundherum gut gelauntes Partyvolk, dass zu langweiliger Technomusik, vorgeführt von einem lausigen Hobby-DJ, laut quatschte.  Die Genderverteilung stets korrekt eingependelt bei 50/50, wobei die Frauen mit ihrer Uniformierung durch irgendeinen dieser zahlreichen skandinavischen Modeaustatter auffielen und die auf dicke Eier machenden Männer brillierten mit feschen Undercuts und ganz viel coolem Subkulturgehabe, obwohl ansonsten in deren Leben eher das Prinzip bloss nicht anecken, bloss keinen Aufstand machen gilt. Es ist, wie es ist oder besser gesagt, bist du zu alt, sind sie zu jung. In Zukunft werde ich mich wohl, anstatt für den Ausgang an einem Freitagabend, eher für einen Besuch der heiteren Bingorunde im Quartier-Altersheim am Samstagnachmittag bemühen. Authentizität, sofern man die will, ist da auf sicher und zu Gewinnen gibt es sicherlich auch was tolles. Auf dem Heimweg mit dem 72-er Bus hörte ich über Ohrenstöpsel dann noch einen von mir sehr verehrten zugegebenernmassen etwas schwerverdaulichen Klassiker aus, wie es sich für einen mittlerweile etwas rückständingen, älteren Mann gehört, vergangenen Zeiten. Die Stimmung des Songs passte in diesem Moment jedoch, wie die berühmte Faust auf’s blaue Auge. Und dieses Saxophon, > grosse Liebe.

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The Concretes – You Can’t Hurry Love (2003; The Concretes)

Drei wichtige Erkenntnisse am heutigen Tage:

1) Es sind noch exakt 9’999 Tage bis zu meiner Pension im Jahre 2042. Somit das erste Mal nur noch eine vierstellige Zahl bis zur Erlösung. Hurrah!

2) Scheinbar kann man das Alter eines Mannes anhand des Bauchumfanges schätzen. Je dicker der Bauch, desto älter der Mann. So einfach das Vorgehen. Das zumindest behauptet meine Arbeitskollegin. Ich geh nun bis auf weiteres abends Extrarunden im Wald drehen.

3) Dicke Bäuche und Pensionierung haben mit dem Song des Tages dann inetwa gleichviel miteinander am Hut wie Sepp Blatter’s Aussagen mit der Wahrheit. Trotzdem habe ich schon wieder vielzulange nicht mehr ins wunderbare Debüt dieser mal so tollen Band aus Schweden reingehört. Schönklang für kühle Sommertage. I like.

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