Tag Archives: Alkohol

Nadine Shah – Holiday Destination (2017;(Holiday Destination)

Schöner neuer Song von Nadine Shah. Album folgt dann noch etwas später diesen Monat und darf getrost als wiederum sehr gelungen zur Kenntnis genommen werden. Vorerst aber frösteln wir ein wenig mit dem feinen Titelstück und der darin enthaltenen zentralen Frage, wie man heute Nacht wohl schlafen wird. Nebst so schönen Dingen wie Alkohol, Sorgen, Ärger, diverser Leiden oder gar einem übervollen Magen, sollen ja angeblich auch Mondphasen den Schlaf rauben. Sollte man tatsächlich nicht schlafen können, lege ich dieser Tage nebst der bisher erschienenen Musik von Nadine Shah – man höre sich nur einmal das ziemlich wundervolle Stealing Cars vom letzten Album an – auch die noch einen ticken düstere Musik von Chelsea Wolfe, welche ja mit dem letzten Beitrag schon einen Feature fand, jedem ans Herz. Der Sommer soll sich angesichts dieser beiden Platten auch endlich mal verpissen. Generell mag ich mit fortschreitendem Alter den Sommer nicht mehr so, wie auch schon. Denn der Hauptgrund warum ich schlecht schlafe sind diese mittlerweile zu regelmässig eintretenden tropischen Nächte mit Zimmertemperaturen von 28 Grad. Von der teilweise unerträglichen und ziemlich schwülen Hitze tagsüber,  inkl. unappetitlicher Transpirationen diverser Mitmenschen im öffentlichen Verkehr und Büro will ich schon gar nicht berichten, resp. spare mir das dann für eine Wutsong irgendwann später auf diesem Kanal auf.

4 Comments

Filed under Music, Musik, Song des Tages

Radiohead – Karma Police (1997; OK Computer)

Liebe Freunde der Nacht. Heute war Betriebsfest. Ich bin kein Fan von solchen Anlässen, doch schien es mir vor ein paar Wochen wichtig , mich dafür anzumelden und dahin zu gehen. So nach dem Motto, ist ja erst in ein paar Wochen. Nun, heute war es soweit. Ich durfte sogar mit den netten Menschen, und das ist ehrlich gemeint, aus dem Büro im “Firmenexpress” dahin fahren um den Anlass erst wieder  6 Stunden und diverse alkoholische Einheiten später, die Party war zwar noch stabil am Laufen, der alten Mann jedoch vernünftig und müde, mit einem zufriendenen Lächeln zu verlassen und mich auf den doch etwas längeren Heimweg von einem Ende der Stadt ans andere zu begeben. Sehr amüsant zu beobachten, die diversen Alkoholleichen, vornehmlich wichtige Herren der Firma, die sich torkelnd vom Festgelände nach Hause aufmachten und dabei noch versuchten, die eine oder andere junge Dame für ein intimes Téte à Téte,  mit extrem billigen Sprüchen, Geiz ist hier definitiv nicht geil, zu überreden. Ich werde die Herren bei akuter Geldnot eventuell mal daran erinnern. Trotzdem, ich hatte den Abend mit den Gspändlis vom Büro sehr genossen, man munkelt sogar, dass der alte Mann kopfnickend auf der Tanzfläche gesehen wurde. Der Heimweg dann, wie erwähnt, etwas mühsam und länger als geplant.  Der iPod hatte zum Glück noch genug Pfupf und so gab ich mir die ultimative Partyausklingmusik, ja generell die ultimative Antipartymusik für den Heimweg. Trotz Zufriedenheit, auch dank den diversen Gin Tonics, passten die Klänge in dem Moment wie die Faust aufs blaue Auge. Selbst das eher aggressive Partyvolk rund um den Escher-Wysss-Platz, welches sich wie so oft, stabil eins auf die Fresse am hauen war,  konnte dem Gefühl nichts abtun und so feierte ich heute  mein persönliches 20 jähriges Jubiläum mit OK Computer von Radiohead . Und hey, es fühlte sich wie beim ersten Mal hören an. Notiz an mich: ich sollte vermehrt Gin Tonics trinken. Trotzdem,  immer noch so eine gute Platte.

1 Comment

Filed under Music, Musik, Song des Tages

Sodom – Ausgebombt (1987; Agent Orange)

Er wäre fast perfekt gewesen, der Übergang vom letzten Beitrag zum heutigen. Von Italien und Fabrizio de André zu Ti Amo, dem neuen Album der französischen Vorzeigehipster Phoenix. Doch bislang mochte das Album bei mir noch nicht so zünden, wie es die Vorgänger meist ziemlich schnell taten. Irgendwie verhält es sich mit Ti Amo ähnlich wie mit Modern Talking . Kennst du einen, kennst du alle oder um es etwas schlauer zu bezeichnen: generisch. Und auf diesen einen Song hab ich trotz sommerlichen Temperaturen und leicht erhöhtem Alkoholpegel grad doch keine Lust. Apropos Modern Talking, da erreichte mich vor ein paar Tagen eine ziemlich erboste E-Mail eines Lesers, der meinte, dass ich da mit meinem Beitrag masslos übertrieben habe. Recht hat er. Es gibt natürlich doch noch den einen oder anderen Act, der definitiv mehr Scheisse produziert hat, als Bohlen und Kollege Anders. Mumford und Hurensöhne zum Beispiel. Ab deren Musik könnt ich stundenlang kotzen. Worst Band ever, definitiv und es bleibt zu hoffen, dass sich die Band analog Modern Talking 1987 irgendwann in Luft auflösen wird. 1987 übrigens ein hervorragendes Jahr. Ich wurde 10 Jahre alt und der Musik-Nerd durfte sich an viele tollen Alben wie You’re Living All Over Me, Document, Sister, Music for The Masses oder Actually, um mal ein paar wenige zu nennen, erfreuen. Im gleichen Jahr spielte mir ein Kollege Agent Orange von Sodom auf dem Pausenhof vor. Ausgebombt war und ist der heimlich Hit darauf und es dauerte nicht lang und ich liess mir meinen ersten so richtig hässlichen Vokuhila wachsen. Auf dem Land hatten die Frisöre damals halt noch nicht wirklich viel Geschmack.

2 Comments

Filed under Music, Musik, Song des Tages

Savage Garden – To The Moon & Back (1997; Savage Garden)

Da sass ich also auf dem nächtlichen Heimweg durch die bitterkalte Dezembernacht. Das städtische Tram auch zur späten Stunde gut besucht. Leicht angesäuselt fummelte ich auf der Suche nach dem situativ perfekten Popsong nervös an meinen iPod rum. Vorbei an Phil Collins, vorbei an George Michael, den Pet Shop Boys und Prefab Sprout landete ich schlussendlich bei Savage Garden und deren Hit To The Moon & Back. Manch einer mag sich vielleicht noch an den Song erinnern. Guter Song, definitiv. Und sowieso, wenn man so leicht angeheitert durch die Stadt fährt macht solche Musik noch mehr Sinn. Wäre ja sonst, nebst 12’653 anderen Liedern, auch nicht auf mein Musikabspielgerät verbannt worden.

6 Comments

Filed under Music, Musik, Song of the Day

#Zürich Openair 2016, Tag 3

FullSizeRender.jpg

Mit den ersten beiden Tagen hat die Ausbeutung des Menschen neue Qualitäten erreicht. Tag 3, mit Temperaturen um die 35 Grad im Schatten, musste nun alles retten.

Tag 3

Rival Kings
Schon beim Ankommen, am 15 Minuten Fussmarsch entfernten Bahnhof Glattbrugg festgestellt, dass hier Amateure am Werk sind. Schweizer Amateure um genau zu sein. Klang dann entsprechend so, wie irgendwie alle Schweizer Bands klingen, die umsverrecken erfolgreich werden wollen. Gibt aber auch, man muss ehrlich sein, weitaus Schlimmeres. 4.5/10

 

Tocotronic
1 Stunde Vollgassprogramm, mehr laut als leise und frei nach dem Motto Let There Be Rock!  So soll es sein. Immer und immer wieder. ♥. 10/10

FullSizeRender.jpg

Es war brutalstens heiss und die mit Tanzen und Hüpfen verbrachte Stunde bei Tocotronic zollte dem geschundenen Körper Tribut. Der Wasservorrat musste dringest gefüllt werden. Somit mich erstmal mit ein paar kühle Bieren versorgt. Viel trinken ist ja scheinbar gesund. Gesagt getan und leider halt dann die vermutlich ziemlich tollen Miike Snow auf der Hauptbühne verpasst. Was ich aus der Ferne wahrnahm, klang spitze. Aber ich hatte grad keine Lust, an der prallen Sonnte zu brutzeln und vergnügte mich im erlösenden Schatten mit Brüderchen Alkohol.

Soulwax
Stampfmusik für Fortgeschrittene. Steigerten sich dann gegen das Ende des Sets. 6.5/10

Roisin Murphy
Gekonnt wechselte die irische Diva zwischen Avantgarde und Pop, Kleidern und Hüten. Hat Spass gemacht auch wenn der Gesang ab und zu ab Band zu kommen schien. 8.5/10

Editors
Vor zwei Jahren hier schon mal gesehen. Fand ich, wenn ich mich recht erinnere, ganz ok. Editors nun noch grösser als damals, somit auch der Wechsel von der Zeltbühne auf die Mainstage, wo es dann auch noch mehr Platz für die vielen friedlich mitschunkelnden Zuschauer hatte. Editors, dass sind mittlerweile eine Art Coldplay für angedunkelte Seelen und spielten entsprechend lahmen Stadionrock für Versager. Die sterbenden Schwan-Einlagen vom, mit ordentlichen Joe Cocker-Gedenk-Kotelletten ausgestatteten, mich jedoch noch viel mehr an den örtlichen Gyros-Verkäufer erinnernden Sänger machte das Ganze nur noch peinlicher. Gut gemeinter Rat an die Editors: in nächster Zeit keine Shows mehr im Vorprogramm von U2 verbringen. Schade.  3/10

Bloc Party
Die Class of 2005 ist ja Stammgast in Rümlang, dem Brunzkaff kurz ausserhalb Zürichs, wo auch Werktags die Gartenbaukunst zelebriert wird. So auch die personell ziemlich veränderten Bloc Party, von welchen, wenn ich richtig informiert bin, nur noch der Sänger übrig ist. Eigentlich egal, denn ich werde mir die mit Sicherheit NIE! wieder anschauen. Peinlich wie der Muskelprotz am Mikro rumhampelte und den über Monate und Jahre hinweg, hart gestählten Körper, dem meist sehr jungen Volk in den ersten Reihen verschwitzt präsentierte. Statt Zeit in der Muckibude zu verbringen, lieber mal relaxed zwei drei Bierchen trinken und vielleicht halt doch mal wieder anständige Songs schreiben, zumindest aber endlich lernen, die alten Hits richtig zu spielen. Vermutlich wäre der gute Mann in der von Billy Corgan geführten, alternativen amerikanischen Wrestlingliga sowieso am besten aufgehoben. Eine Schande für Auge und Ohr. 1.5/10

Massive Attack
Düster, düsterer, Massive Attack. Endzeitsoundlandschaften trafen auf eingeblendete, hochpolitische Zeitungsschlagzeilen und Zitate. Dank Massive Attack weiss ich nun auch, das die Aargauer die schönsten sind.  Dazu schwebte der wunderbar süsslichen Duft von Marihuana in der Luft. Herrlich. Kurz vor 2 Uhr der krönende Abschluss mit Unfinished Symphatie. Müde, betrunken, jedoch äusserst zufrieden gings dann nach Hause. 9.5/10

a merkelFullSizeRender.jpg

 

14 Comments

Filed under Foto, Music, Musik

Rio Wolta – Solitary Man (2015; Swing For The Nation)

Nächtliche Autofahrten sind eigentlich die besten Möglichkeiten neue Musik zu entdecken. Vor allem was die etwas experimentellere und monotonere Schiene betrifft. Da ich mich jedoch vor ein paar Jahren pro Alkohol und gegen das Autofahren entschieden habe, begrenzte sich diese Art der Umweltverschmutzung meinerseits auf 2-3 kurze Fahrten pro Jahr. Mit dem Umzug in die neue Wohnung hab ich mir nun aber ein Mobility Car Sharing Abonnement zugelegt. Für die Einrichtung werden doch noch der eine oder andere Schrank benötigt und so ist man dann halt doch froh, wenn man sich kurzfristig für Brockenhaus-Touren ein Auto schnappen kann.

Nun gestern war es dann ein gesundheitlicher Notfall in der Familie, der für eine ungeplante Autofahrt ausschlaggebend war und so kam ich später am Abend auf dem Rückweg aus der tiefsten Pampa der aargauischen Schweiz in den Genuss einiger Rock und Popperlen, made in Switzerland. Bislang erfreute ich mich 2015, was Schweizer Musik betraf, eigentlich nur an der superben Puts Marie EP Collection. Nun dürften aber doch noch 2-3 Scheiben folgen. Den Start machen Rio Wolta aus Zürich, die mit ihrer herrlich verschrammelten Rockmusik, die in ein paar Stücken entfernt an poppigere Sonic Youth erinneren, das Zeugs zur CMA’s new fucking favorite Swiss Band haben. Anhören bitte!

Leave a comment

Filed under Music, Musik, Song des Tages

#All Die Ganzen Jahre

Foto1Foto.21Foto 1Foto 2

Die Toten Hosen im Mascotte/Zürich am 17.08.2015

3 Comments

Filed under Foto, Music, Musik

Terry Hall – Forever J (1995; Home)

Popmusik wie sie perfekter nicht sein könnte. Einer dieser Songs, der nach Vorfreude auf eine legendäre Samstagnacht (ist zwar erst Freitag heute) mit viel Drogen und Alkohol schreit. Ein sogenannter Song für die Ewigkeit und auch nach 20 Jahren immer noch ein Garant für Poulethaut und sich aufstellende Nackenhaare. Grosses Ding! Und ich wiederhole mich gerne, Terry Hall‘s Soloalben aus den 90ern gehören in jeden, aber wirklich jeden Haushalt.

1 Comment

Filed under Lieblingsplatten, Music, Musik, Song des Tages

Peter Gabriel – Games Without Frontiers (1980; 3)

Der Klassiker zum Sonntag für einmal ohne grosses Blabla.

Leave a comment

Filed under Music, Musik, Song des Tages

Evan Dando – All My Life (2003; Baby I’m Bored)

Ja, da ging ich am letzten Montag mal wieder in die Zürcher Hafenkneipe an ein Konzert. Weil etwas verfrüht unterwegs, steige ich eine Busstation vorher aus und laufe die letzten circa 300 Meter. In der Hälfte des Walking-Marathons werde ich an einer Strassenecke von einem ziemlich schmuddeligem und langhaarigen Penner angerempelt. Nichts ungewöhnliches für die Gegend rund um die Langstrasse. Umso ungewöhnlicher, dass er sich mit einem scheuen “Sorry” entschuldigt. 15 Minuten und einen Smalltalk vor dem Eingang später stehe ich dann an der Bar der Hafenkneipe und möchte mich auf den bevorstehenden Konzertabend eintrinken. Neben mir taucht wieder der Penner von vorhin auf und bestellt mit einwandfreiem Ami-Englisch  einen Schnaps (Snaps), welchen er mit zittrigen Händen Ex runterkippt. Irgendwie kommt mir die Fresse dann doch bekannt vor. Und dann macht es klick. Das ist ja Evan Dando, ehemaliger Zitronenkopf und Held meiner Jugend. Herrjeh, sieht der mittlerweile kaputt aus. Selbst ein Kurt Cobain sah gut 4 Wochen vor seinem Tod besser aus. Ich stellte mir somit die Frage, auf was für ein Konzert ich mich an diesem Abend eingelassen habe. Bei solcher Kaputtheit darf und soll man ja nicht mehr viel erwarten (beste Beispiele Sparklehorse und Chan Marshall). Halbe Stunde später steht eine Frau mit Gitarre mittleren Alters auf der Bühne. Deren Musik klingt nett. Wie die wohl heisst? In der Mitte des Sets stellt sie sich dann vor. “Sara Johnston, war mal bei Bran Van 3000 Mitglied”. Bran Van 3000, ihr wisst schon, Drinking in L.A. und so. Hat mir insgesamt auch ohne diese Information sehr gut gefallen. Dann wars soweit. Evan Dando, für welchen ich meinen sturmfreien Montagabend geopfert habe, kommt auf die Bühne. Immernoch sichtlich mitgenommen murmelt er etwas über sein Lieblingsland Frankreich. Da gibts scheinbar, im Gegensatz zur braven Schweiz, in den Bars und Clubs Codein hinter der Theke. Leider konnte auch niemand vom Publikum damit dienen. Trotzdem spielte er dann ein Ladung Hits in ganz ordentlicher, ja berührender Manier. Die ca. 60 Anwesenden jedenfalls mucksmäuschenstill. Nach gut einer halben Stunde hechtete der gute Evan dann in die andere Ecke der Bühne und fing an einen Zuschauer aufs übelste zu beschimpfen. Scheinbar hat dieser Schelm ihn heimlich fotografiert. Er zeigte ihm dann noch den Stinkefinger und wie ein Spatz fluchend wankte  er zurück zum Mirko und meinte dann, dass man einen Besoffenen eh nicht ernst nehmen sollte und kicherte vor sich hin. Es folge ein akkustischer Hardcore Song. Eine Stunde, ca. 30 Songs und diverse Schnäpse später (überreicht durch die gute Sara, die scheinbar in der folgenden Nacht noch einiges mit Evan vorhatte) fiel dann der gute Mann auch noch von der Bühne. Rockstars kenne ja keine Schmerzen und schwups war er oben und spielte noch ein paar weitere Hits ohne Mikro, ohne Verstärker aus dem umfangreichen Sammelsorium der Lemonheads. Bis auf zwei gelangweilte Werber-Nasen aus der Ostschweiz, war es weiterhin still und berührend und trotz all dieser Vorkommnisse, aller Peinlichkeiten und Textlücken, ein wunderbarer, ja legendärer Abend voller Melodien für die Ewigkeit vorgetragen von einem kaputten Junkie, der jede Note und jedes Wort lebte.

Aber nun Evan, bitte pass auf Dich auf, trink weniger und lass die Finger von den Drogen. Ich möchte doch noch ein paar Konzerte mit Dir erleben. Ja?

3 Comments

Filed under Music, Musik, Song des Tages