Tag Archives: 90ies

Daniel Johnston – Walking The Cow (1983; Hi How Are You)

Eddie Vedder durfte  auf dem Höhepunkt der Grungewelle, es musste so Anfang 1995 gewesen sein, ein paar Stunden lang Radiomoderator spielen. Self Pollution Radio nannte er sein Baby, welches mit vielen Gästen und Lieblingsmusik aufwartete. Für einen Teilzeitgrunger wie mich damals ein gefundenes Fressen um neue Musik aus Seattle kennenzulernen. Internet war ja noch in den Kinderschuhen und die Plattenläden im nächst grösseren Kaff hatten eine sehr begrenzte Auswahl. Somit sass ich an diesem Abend vor der heimischen Stereoanlage und tapte die Show mit. Eddie spielte vor allem am Anfang viel Musik ab Konserve. Ein Song, der es mir damals brutal antat war Walking The Cow von Daniel Johnston. Ein ziemlich skurriler Song der irgendwie aus der Zeit gefallen war, vorgetragen lediglich mit einer leiernden Orgel und einer kindlichen Stimme. Leider kommentierte Eddie den Song damals nicht an oder ab und so hörte ich dieses Kleinod rauf und runter ohne zu wissen, wer dahinter steckte. Irgendwann, zig Monate und 1000 “Umdrehungen” später identifizierte ich diese naiv-kindliche Stimme auf dem ausgezeichneten Soundtrack zum Film Kids. Daniel Johnston nannte sich der ziemlich schrullige Wohltäter und war schon eine ganze Weile der Liebling des amerikanischen Untergrunds. Selbst auf der der stolzen Brust eines Kurt Cobains hatte der gute Mann während einer legendären MTV Übertragung bereits mal Platz nehmen dürfen. Der ganz grosse Erfolg sollte ihm jedoch verwehrt bleiben, auch weil ihm seine massiven psychischen Probleme immer wieder einen Strich durch die Rechnung machten. Zu Beginn der 00-er Jahre herrschte nochmals ein ziemlicher Hype um den sensiblen Künstler aus Texas. Erst versammelten sich auf einer Compilation namhafte Musiker um Tribut zu zollen, später sollte gar eine preisgekrönte Doku folgen. Auch auf Tour begab er sich nochmals, wobei das Konzert damals im Zürcher El Lokal eher zu einer Art “Freakshow” verkam. Er konnte einem schon leid tun, wie er zitternd sowie aufgedunsen von Fast Food und Medikamenten verloren auf der Bühne stand. Sein letztes Album, ein Soundtrack, erschien 2012, qualitativ jedoch weit enfernt von den naiv-kindlichen Grosstaten früherer Tage. 

Daniel Johnston verstarb am 10. September 2019 infolge eines Herzinfarktes. Er wurde 58 Jahre alt.

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Juliana Hatfield – Wonder Why (2017; Pussycat)

Vorfreude Galore. Juliana Hatfield, Ex-Gespielin von Oberzitrone Evan Dando sowie Heldin unzähliger,  heranwachsender Mädchen in den 90-er Jahren beehrt unsere Lauscher Ende April mit einem neuen Solo-Album. Die Vorabauskopplung Wonder Why ist schon mal ziemlich amtlich und weckt die zart-nostalgischen Erinnerungen an eine Jahrzehnts zwischen Aufbruch und Sehnsucht.

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Radiohead – Fake Plastic Trees (1995; The Bends)

Igitt, wieso bringt der College Sender immer nur so Schnulzenmusik? Bah Bah Bah. 

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Bully – Trying (2015; Feels Like)

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Das sind doch mal schöne Aussichten an einen Montagmorgen. Die Schweiz soll sich diese Woche in einen Glutofen verwandeln und somit sind Schweissbäder und fiese Gerüche im 31-er Bus, dem Pennerbus schlechthin, garantiert. Vielleicht sollte ich für einmal aufs Fahrrad umsteigen, auch wenn der letzte Teil des Arbeitsweges mit einem mühsamen Aufstieg verbunden wäre. Für letzteres gäbe es nun das Debütalbum Feels Like von Bully. Das teilweise ziemlich wütige Organ Alicia Bognanno’s würde sicherlich für genug Trill sorgen um mich und mein Fahrrad den Hügel hochzupeitschen. Selbst die Böse Courtney Love würde neben der jungen Dame vor Ehrfurcht verblassen. Der melodiöse Post-Grunge auf Feels Like erinnert dann auch angenehm an so tolle 90er Jahre „Frauen“-Kapellen wie Babes in Toyland, Throwing Muses, an die junge Juliana Hatfield und natürlich an die frühen Hole. Grosse Platte und bislang meine Neuentdeckung des Jahres.

Morgen gehts dann wieder im Sommersound-Modus weiter.

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Juliana Hatfield – So Alone (2008; How To Walk Alone)

Auf meine Spotify-Liste mit auserwählten 78 Lieblingssongs hätte ich noch so gerne den heutigen Song des Tages draufgepackt. Doch im scheinbar unendlichen Sortiment an Musik war dieser Song beim Streaming-Dienst nicht im Angebot. Nun gut, dann halt eine zusätzlche Würdigung hier. Juliana Hatfield ist ja aktuell wieder mit ihrer wiederformierten Band The Juliana Hatfield Three  unterwegs und hat auch ein sehr hörenswertes neues Album am Start. Nichts was die Welt heute wohl noch bewegen würde, doch für Freunde des 90-er Indie eigentlich ein Muss. Und wer weiss, vielleicht musiziert Juliana eines Tages auch wieder an der Seite des guten alten drug buddy Evan Dando. 

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Radiohead – No Surprises (1997; OK Computer)

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Dass ich 2-3 x die Woche, zumindest in den wärmere Jahreszeit, auf den Üetliberg jogge, dürfte dem treuen Leser nicht entgangen sein. Wenns dann etwas mehr “Leiden” sein darf, gönne ich mir den Denzlerweg, den vermutlich steilsten und somit direktesten (in meinem Falle aber nicht wirklich schnelleren) Weg hoch auf den Zürcher Hausberg. Da kommen selbst die durchtrainiertesten Duracell Hasen ordentlich ins Schwitzen. Heute war es das erste Mal in diesem Jahr soweit und der Denzlerweg hat, wie schon in den vergangenen Jahren, mal wieder alles von mir abgefordert. Das einzige was mich durchhalten liess, waren die trashigen 90-er Jahre Eurodance Hymnen, die ich mir vor kurzem via Amazon Marketplace für wenige Cents besorgt habe und welche mich nebst ein paar anderen Hits aus dieser doch ziemlich tollen Dekade nun beim Joggen begleiten. Und wie immer, sind dann die letzten paar Treppen und Höhenmeter die mühsamsten und genau dann wenn die Musik noch etwas mehr Drive haben dürfte, startet dieser verfluchte Shuffle No Surprises von Radiohead. Immerhin etwas gutes hatte das Ganze ja: ich “litt” für eimmal nicht alleine….

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The Wannadies – Might Be Stars (1994; Be A Girl)

Der gestrige Start in die Woche war eine übler Schlag ins Gesicht. Schlechter gehts fast nicht mehr. Schon nach einer Stunde im montäglichen Leben wurden alle Hoffnungen auf ein Besseres zerstört und zunichte gemacht. Aber das Leben geht bekanntlich weiter und somit wird auch bald die gute Laune, das positive Weltbild, die innere Ruhe und weiss der Geier was zurückkehren. Ein paar luftige Popsongs können dabei sicherlich nicht schaden und somit übergebe ich das Wort den Wannadies und lass mich von der vordergründlich guten Laune inspirieren.

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Daniel Avery – All I Need (2013; Drone Logic)

Taking Drugs To Listen Music To Take Drugs To

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Fellow Travellers – A Few Good Times (1992; Just A Visitor)

Letzthin auf dem Zürcher Kanzleiflohmarkt für ein paar wenige Kröten aufgegriffen. Ein wahrlich freudiger Moment, hatte ich doch schon seit längerem immer mal wieder mit dem Kauf dieses Album geliebäugelt, nicht nur, weil damit viele schöne Erinnerungen verbunden sind. Fellow Travellers, das war Anfang der 90-er Jahre die Band rund um die nasale Stimme von Jeb Loy Nichols, die amerikanischen Folk gekonnt mit englischem Dub zu doch eher melancholischen Songs kombinierten und eine Zeit lang im Soundsystem der ersten WG meines damaligen besten Freundes nicht mehr wegzudenken war. Eintrag abzulegen unter: Lost classics of the 90ies!

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Suede – Snowblind (2013; Bloodsports)

Langsam aber sicher reicht es. Lieber würde ich ein paar Songs mit Spring, Sun o.ä. im Namen posten, als wiederum auf den Wortlaut Snow zurückgreifen zu müssen. Wobei ich in diesem Falle wohl gar nicht darum herum gekommen wäre, auch noch auf Bloodsports aufmerksam zu machen. Bloodsports ist übrigens nicht die neue Platte einer blutrünstigen Metal-Combo, nein, das ist das seit 11 Jahren erste Lebenszeichen der 90-er Jahre der Britpop-Helden Suede. Eines, dass sich wirklich hören lässt und passenderweise auch gleich am selbigen Tag erschienen ist, wie das Comebackalbum von David Bowie, der ja bekanntlich Vorbild von Brett Anderson ist. Bernhard Butler, der Gitarrist und Mitsongschreiber der ersten beiden Kultalben, ist zwar weiterhin nicht an Board, aber das soll nicht weiter stören, so lange Brett Anderson noch solche tollen Lieder aus dem Ärmel schütteln kann. Ich würde in der jetzigen Euphorie mal behaupten, dass das Ganze locker auf Augenhöhe mit dem 1996 erschienenen Album Trash steht. Und das war ja eines der besten seines Jahrganges. Tipp.

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26. March 2013 · 3:43 pm