Tokyo ist gemäss Wikipedia mit 37.843 Millionen (!!!!) Einwohnern die grösste Metropolenregion der Welt. Da ist das beschauliche Zürich, welches sich gerne als Weltstadt sieht, mit gut einer Million allertiefste Bauern-Provinz dagegen. Immerhin hat Zürich gegenüber Tokyo einen Vorteil, wenn auch nur am Wochenende: Nachtbusse resp. Züge. In Tokyo, selbst am Wochenende, ist kurz nach Mitternacht Schluss mit lustig und man verbringt die Nacht somit in den Clubs, im Taxi, einem Stundenhotel oder in einer der zahlreichen Schlafkapseln. Eigentlich schade, gäbe es doch beim spätnächtlichen Heimfahren soviel gute Musik zum Hören. Zum Beispiel die neue, von Andrew Sherwood produzierte, Platte des Experimentaltrios Nisennenmondai. Das Trio, vielleicht dem einen oder anderen schon von früheren, etwas noisigeren Veröffentlichungen her bekannt, hat mit #N/A ihr bislang minimalstes Album eingespielt. Sehr krautig und mit jeweils ein paar wenigen Gitarrenloops garniert gibt es hier so etwas wie den perfekten, nächtlichen Nachhausefahrsoundtrack zu hören. Check it out!
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Nadine Shah – Stealing Cars (2015; Fool)
Zum guten Glück ist heute Freitag (#1).
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#Zürich Open Air 2015, Tag 1
Gestern startete die Zürich Open Air Ausagbe 2015. Wie immer geh ich da ohne jegliche Erwartungen hin. Zumindest in musikalischer Hinsicht. Da bedeutet, bei den ca. zwei Acts pro Tag die mich interessieren, null Stress. Die restliche Zeit soll dann traditionell mit Essen verbracht werden. Denn da konnte das Festival bislang immer voll punkten. Zumindest in den Vorjahren. Dieses Jahr wurde dann auch ein neues Cash System eingeführt. Dazu, wie auch zum Essen, dann am Sonntag im allgemeinen Rückblick ein paar Worte.
Der Start dann erfreulich. Keine Schlangen am Eingang und so reichte es dann doch noch für Wolf Alice, die Punkt 18.30 die Bühne enterten.
Wolf Alice
Herrlicher 90-er angehauchter Noisepop. Kannte einen Song im Vorfeld und war dann hin und weg von denen. Wäre das Zürich Open Air das Eidgenössische Schwingfest, ein Kranz für Wolf Alice wäre auf sicher. 8/10
Alt-J
Grauenhaft angestrengte Möchtegernkunst-Kacke. Klingt in etwa wie Radiohead für Roger Schawinskis Radio 1 Hörer. Mochte ich noch nie, werde ich nie mögen. 1/10
Asgeir
Bei den noch immer ca. 25 Grad mit seinem winterlichwarmen Folk wohl etwas deplatziert. Die Calanda-Hutträger (sowas macht man ja auch nur betrunken) waren aber fleissig am Schunkeln. Mittlerweile ist er ja schon so eine Art Jon Bon Jovi für Gymnasiastinnen. Seine Boots haben aber auch bei mir Eindruck hinterlassen. 6/10
Libertines
Ich mag den Klang von deren Gitarren. Wirklich super. Jetzt noch einen Song dazu schreiben und ich würde sie lieben. Nett, nicht mehr, nicht weniger. 4/10
Blur – My Terracotta Heart (2015; Magic Whip)
Vor lauter Freude jubeln und tanzen gar die beiden Milchtüten auf meinem Unterarm, denn Magic Whip von Blur hat all meine riesigen Erwartungen erfüllt, ja übertroffen. Vor allem die zahlreichen melancholischen Songs passen grad gut zu meinem doch ziemlich verkaterten Zustand. Weissbier war gestern Aktion und das Hirn ausgeschaltet. Keine gute Kombi also. Dafür kann ich mir derzeit auch keine bessere Musik vorstellen und will auch gar nie mehr was anderes hören. Zumindest heute nicht.
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