We’re disappointed at the last day of the year schepperte es vor 20 Jahren auf dem Weg an eine Party aus dem antiken Autoradio. Millennium stand an, Lothar der Sturm lag gerade hinter uns. Es war eine komische Zeit, rückblickend genauso trostlos wie damals wahrgenommen. Den Song hab ich neulich nach zig Jahren mal wieder entstaubt, auch weil ich persönlich aktuell viele Parallelen zur Millennium-Jahreswechsel-Zeit erkenne. Trotzdem. Guten Rutsch und Happy Zwanzigzwanzig!
Here’s a truck stop instead of SaintPeter’s. Mit 104 Titeln und einer amtlichen Länge von 7 Stunden 29 Minuten R.E.M Live-Musik aus den entstaubten BBC-Archiven sollte es mir dieses Wochenende defintiv nicht langweilig werden. Wie immer stellt sich bei solchen Releases unweigerlich die Frage, ob sowas die Welt wirklich auch noch braucht. Immerhin gehen die damals verbliebenen drei R.E.M.-Musiker seit 2011 getrennte Wege und das zwar schick aufgemachte BBC-Boxset ist nun wahrlich auch nicht die erste Live-Veröffentlichung seit der Auflösung. Mir aber egal, ich kann mich aktuell an der Live-Version von Man on the Moon (diese Gitarren!!!!), aufgenommen am Milton Keynes Bowl Konzert 1996, einfach nicht satt hören. Schön wurde irgendwann mal eine Repeat-Taste erfunden! Das gleiche gilt dann auch für die 99-er Aufnahme des selbigen Songs am Glastonbury Festival. Einfach nur gut.
Der Tag war noch ziemlich jungfräulich, als heute Morgen beim ersten Kaffee der gute alte David Sylvian für das passende Ambiente zum Sonnenaufgang sorgen durfte. Backwaters, was für ein wundervoller Song von einem ebenso wundervollen Album. Der Leser mag sich nun fragen, warum der Schreiberling um diese Zeit schon aktiv war. Es muss wohl an der im fortschreitenden Alter nicht untypischen senilen Bettflucht liegen, anders kann ich mir das bei bestem Willen auch nicht erklären.
Apropos erklären: #wirwerdendannhaltimJahr2022Weltmeister. Verdiente Niederlage im Achtelfinale gegen ein äusserst bescheidenes Schweden. Aber wer so ideenlos und vor allem ohne Herz kickt, der hat an einer Endrunde eigentlich nix verloren. Ukraine, Polen und nun Schweden, so viel Losglück hat ja im Normallfall nicht mal die Mannschaft. Und wer an solch mediokren Mannschaften scheitert ist selber nicht mehr als ähm medioker. Dafür ist nun wieder etwas mehr Zeit für die Konsumation von Musik vorhanden. Ich wollte mich ja schon immer mit dem Schaffen von David Sylvian nach 1999 befassen. Mit der aktuell stramm fortschreitenden Reduzierung der Fussballspiele im TV eigentlich eine ganz lösbare Aufgabe. Eigentlich….
Arab Strap gibt es scheinbar wieder. Zumindest haben die beiden Schotten morgen Mittwoch um 16 Uhr ein Date mit Steve Lamacq bei BBC Radio 6 Music. Ob da auch bald ein neues Album folgen wird? Zeit, mal wieder das übergeile Philophobia auf den Plattenteller zu legen. Here we go.
Angetrieben durch den Krebstod eines sehr guten Freundes und Mitmusikers sowie dem Ende seiner langjährigen Beziehung schuf der ehemalige God Machine Mastermind Robin Proper-Sheppard unter dem Bandnamen Sophia Ende der 90-er Jahre zwei textlich, wie auch musikalisch höchst intensive und traurige Scheiben. Ich erinnere mich noch gut daran, als ich irgendwann im Jahr der Veröffentlichung meinen damaligen Plattenladen des Vertrauens mit meinem bescheidenen Gehalt zwecks Ankurblung der Musikindustrie aufsuchte und der lässige Verkäufer hinter der Theke meinte, dass ich mir unbedingt diese Scheibe anhören sollte. Getan, gekauft und fortan vergöttert. Leider waren m.E. die folgenden Alben, trotz guter Kritiken, dann doch nicht mehr ganz auf dem Niveau der ersten beiden Scheiben. Aber vielleicht gelingt dies dem guten Robin Proper-Sheppard ja mit dem im April erscheinenden, neuen Album, As We Make Our Way (Safe Harbours) endlich wieder. Bin jedenfalls schon sehr gespannt und das Zürcher Konzert ist in der Agenda schon rot angestrichen. Bis dahin wird aber noch fleissig in der Vergangenheit geschwelgt. A